Final-Thriller: VfB Schloß Holte entthront den FC Gütersloh!
Bezirksligist schafft die Sensation und gewinnt ein dramatisches Spiel nach Elfmeterschießen mit 5:4. Nils Leister pariert zwei Elfmeter und avancierte zum Matchwinner.
Die große Dominanz im Gütersloher Kreispokal-Wettbewerb des FC Gütersloh wurde durchbrochen und ein dritter Erfolg in Serie verhindert. Der VfB Schloß Holte gewinnt ein dramatisches Finale – der aufgrund von Corona erst jetzt ausgetragenen 2019/20er Runde – mit 5:4 nach Elfmeterschießen. Die Zuschauer im Clarholzer Holzhofstadion erlebten ein Endspiel, das alles bot: Kampf, Einsatz, Spannung und in der Schlussphase Dramatik en masse: Bis zur 94. Spielminute führte der FC Gütersloh durch die Tore von Tim Manstein (1:0, 10./HE) sowie Jannik Schröder, Jannik (2:1, 72.), ehe Schloß Holte Routinier Benjamin Nagel doch noch eine Flanke in der Nachspielzeit via Kopfball zum erlösenden 2:2-Ausgleich versenkte (94.).
Um eine Entscheidung herbeizuführen brauchte es das Elfmeterschießen. Ausgerechnet den FCG-Spielern versagten die Nerven. Flock verzog völlig – gestandene Spieler wie Schröder und Manstein scheiterten an Nils Leister, der mit seinen Paraden Schloß Holte den Titel buchstäblich festhielt. Es ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.
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Die Einzelheiten. Von NW-Redakteur Wolfgang Temme.
Mit lautem Jubel feierte der Außenseiter seinen erstmaligen Triumph, als Kapitän Kevin Kröger den Cup im Beisein von Pokalspielleiter Wilfried Hobe in die Höhe reckte. Das Team des FC Gütersloh verließ das Holzhofstadion dagegen mit hängenden Köpfen.
Verloren hatte der Oberligist das Finale im Prinzip bereits in der ersten halben Stunde, als er die Partie klar dominierte. Nico Bartling, Sinan Aygün, Andre Kording und Nils Schlottke ließen fette Torchancen allerdings ungenutzt. „Das ist letztlich eine Frage der Qualität“, sprach Trainer Julian Hesse Klartext. In die Pause gingen die Gütrsloher nur deswegen mit einer 1:0-Führung, weil Schiedsrichter David Hartenstein in der 9. Minute auf Elfmeter entschieden hatte, als Benjamin Nagel im Strafraum einen Flankenball von Sinan Aygün aus kurzer Distanz an den ganz leicht abgewinkelten Arm bekam. Tim Manstein verwandelte sicher. „Ein Geschenk“, ärgerte sich VfB-Trainer Andre Koslowski.
Sein Team kam mit mehr Mut aus der Kabine und traf schon in der 50. Minute mit einem herrlichen Konter zum 1:1. Ben-Albert Mehmeti hatte Rechtsaußen Julian Lakämper mit einem glänzenden Diagonalpass in Szene gesetzt. Dessen starke Flanke jagte Maximilian Ulrich aus dem linken Strafraum mit links ins lange Eck. Hesse reagierte und brachte mit Marcel Rump und Dimitrios Nemtsis zwei zusätzliche Stürmer. Doch gefälliger und gefährlicher waren nun die auf Konter lauernden Holter. „Ich habe in der 2. Halbzeit keinen Unterschied zwischen einem Bezirksligisten und einem Oberligisten gesehen“, lobte Koslowski seine Mannschaft.
Auch vom 1:2-Rückstand durch ein Kopfballtor von Jannik Schröder nach einer Manstein-Ecke (70.) gab der VfB nicht auf. Nachdem es schon vorher einige Mal lichterloh im FCG-Strafraum gebrannt hatte und Berkay Yilmaz einen Schuss von Sebastian Penner mit einer Glanzparade abgewehrt hatte (90.+3), gelang den Holtern mit der letzten Aktion doch noch der verdiente Ausgleich: Benjamin Nagel köpfte einen von Ulrich getretenen Eckball am langen Pfosten zum 2:2 ins Netz. „Wir haben die Quittung dafür bekommen, dass wir nicht alles reingeworfen haben und den Ball nicht bis zum Ende verteidigt haben“, meckerte Julian Hesse.
Im Elfmeterschießen setzte sich der enttäuschende Auftritt des FCG fort. Drei von fünf Schützen trafen nicht – und der VfB Schloß Holte feierte einen der größten Erfolge seiner Vereinsgeschichte.
0:1 Manstein, Tim (10./HE) 1:2 Schröder, Jannik (72.) 4:3
1:1 Ulrich, Maximilian (51.) 2:2 Nagel, Benjamin (90.+4) 3:2 Penner, Sebastian (90.+1/i.E.) 4:2 Acikel, Leon Piere (90.+1/i.E.) 5:4 Schubert, Kevin (90.+1/i.E.)
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