Nun geht es auch für Nidda los

Die Elf um ihren neuen Trainer Carsten Weber trifft auf den Aufsteiger des vergangenen Jahres und Tabellenvierten der abgelaufenen Saison, der sein Saisonauftaktspiel auf heimischen Terrain in den Sand gesetzt hat. Im Stadtderby gegen Neuling FC Hanau 93 setzte es für den kurdischen Klub eine 2:3-Heimniederlage, wobei das entscheidende Tor in der Nachspielzeit fiel (wir berichteten).

Carsten Weber hat sich das Spiel angesehen. Er berichtet von einer Partie, „die sowohl technisch als auch taktisch auf ganz hohem Niveau stand“. Trotz der Niederlage konnte Weber bei 1960 hanau eigentlich keine Schwachpunkte erkennen. „Die Mannschaft ist auf allen Positionen extrem gut besetzt. Diese Elf wird uns auch körperlich alles abverlangen“, bewertet Weber die Aufgabe als „große Herausforderung“.

Der Pflichtspielauftakt verlief für die Viktoria vor knapp zwei Wochen gut. Beim Ligakonkurrenten und Meisterschaftsaspiranten FV Bad Vilbel landete der Büdinger Kreisvertreter in der 1. Runde des Hessenpokals einen 1:0-Sieg. Damit war nicht unbedingt zu rechnen und Carsten Weber führte den erfolgreichen Saisonaufgalopp insbesondere darauf zurück, „dass die Mannschaft die Aufgabe gegen den Ball an diesem Abend taktisch sehr gut gelöst hat“.

Der Pokalspielsieg hatte auch seinen Preis, denn Spielmacher Sven Diedrich zog sich in der Kurstadt einen Muskelfaserriss im Aduktorenbereich zu. Überhaupt gab es in den vergangenen Tagen noch den einen oder anderen angeschlagenen Spieler. Am Ende der Hauptgrund dafür, dass das für vergangenen Sonntag terminierte Testspiel gegen die U19 des SV Darmstadt 98 kurzfristig abgesagt wurde. „Drei Tage vor dem Ligastart wäre das Risiko, dass sich weitere Spieler noch verletzen, einfach zu groß gewesen“, sagt Weber. Die Genesung von Regisseur Sven Diedrich ist in den letzten Tagen fortgeschritten. Am Sonntag reichte es zur ersten Laufeinheit und am Montag beim Abschlusstraining hat der Niddaer Leistungsträger dann wieder erstmals mit der Mannschaft trainiert. „Sven war nach dem Abschlusstraining beschwerdefrei. Wenn nichts mehr passiert, wird er auflaufen können“, teilte Weber am Dienstag mit. Kevin Kuhl und Felix Gebhard (verletzt) und Neuzugang Jan Lüdke (Trainingsrückstand nach Armbruch) sind definitiv nicht mit dabei. Und Robin Sommer ist noch im Urlaub.

Im Lager des SC 1960 Hanau zollt man dem Aufsteiger Respekt. „Uns erwartet ein kampfbetontes Spiel, wir werden eine hundertprozentige Einstellung an den Tag legen müssen, wenn wir in Nidda punkten wollen“, meint HSC-Sportchef Okan Sari. Mit der Leistung im Derby sei er vollkommen zufrieden gewesen. Trotz Auftaktniederlage sprach Sari sogar von einer „tollen Leistung“. Er ist optimistisch, dass seine Jungs das erste Match der Saison schnell abhaken. „Im Training war bereits eine gute Stimmung zu spüren, die Mannschaft ist bereit für die Aufgabe in Nidda.“ Bis auf den verletzten Engin Arslan und Urlauber Travis Parker (früher SSV Lindheim) können die Gäste aus den Vollen schöpfen. Alles schaut heute Abend gespannt nach Nidda, wenn das Abenteuer Verbandsliga für die Viktoria beginnen wird.

SC Viktoria Nidda (Kader): T. Kuhl, F. Böck, Kneifl, Filges, Biber, Meinzer, Heck, Pilch, Jonathan Jung, Diedrich (?), Michel, Jannik Jung, Berting, Roloff, Schwalm, Wagner.