2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
F: Martinschledde
F: Martinschledde

Rino Capretti über sein Team: „Wir haben versagt!“

Regionalligist SC Verl liefert ausgerechnet im Endspiel um die Pokalchance eine enttäuschende Leistung ab. Die fahrig spielenden Gäste sind mit dem 0:4 sogar noch gut bedient.

Zweitbeste Abwehr der Liga, dreizehn Spiele ohne Niederlage, starke Leistungen: Doch als es für den SC Verl darauf ankam, waren Statistiken, Serien und gute Kritiken nichts mehr wert. Mit der 0:4-Klatsche beim SV Rödinghausen vergaben die Schwarz-Weißen kläglich ihre Chance, als bester westfälischer Regionalligist über ein Entscheidungsspiel gegen den Oberligameister in den DFB-Pokal einzuziehen.

SV Rödinghausen - SC Verl 4:0

Rino Capretti suchte nicht nach Entschuldigungen. „Wir haben versagt“, brachte der enttäuschte Verler Trainer die schlappe Vorstellung seiner Mannschaft auf den Punkt. „Man kann hier verlieren, aber doch nicht so“, setzte Capretti sogar noch einen drauf. „Denn wir dürfen uns hier nicht so früh aufgeben.“

Die Gäste waren zwar eigentlich gut ins Spiel, aber kaum in den Rödinghausener Strafraum gekommen. Die einzige Ausnahme: In der 18. Minute konnte Patrick Kurzen frei abziehen, sein Schuss wurde aber zur Ecke abgeblockt.

Wie man einen Angriff konsequent abschließt, zeigte fast im Gegenzug Kelvin Lunga. Als er nicht angegriffen wurde, nahm der schnelle Rechtsaußen von der Strafraumgrenze Maß und traf in den rechten Giebel (19.). Kurz darauf griff Julian Stöckner seinen Gegenspieler zwar energisch an, doch Marius Bülter knallte den fälligen Freistoß in den linken Giebel (23.).

Anschließend spielten die Rödinghausener Katz und Maus mit ihren Gästen, indem sie nach den vielen leichten Ballgewinnen gegen die im Mittelfeld fahrig wirkenden Verler ihre schnellen Spitzen Bülter, Lunga und März auf die Reise schickten. Konnte Keeper Robin Brüseke zunächst noch ein paar Mal retten, war er in der 44. Minute machtlos als erneut Bülter zuschlug.

Wie ausgerechnet der sonst so zuverlässige Bastian Müller diesen Konter mit einem üblen Fehlpass eingeleitet hatte, war bezeichnend für den desolaten Auftritt der Verler. Die versuchten nach dem Wiederanpfiff zwar ins Spiel zurück zu kommen, sehnten sich nach dem dritten Treffer von Bülter (60.) aber nur noch dem Abpfiff entgegen.

„In dieser Saison haben wir viel richtig gemacht, aber in diesem Spiel alles falsch“, urteilte Raimund Bertels. „Man hat aber auch gesehen, was ein überragender Stürmer für eine Mannschaft wert ist“, fügte der SCV-Vorsitzende hinzu. „So einen suchen wir für die neue Saison“, fügte er hinzu.

An Gianlucca Marzullo, dem eigenen Mittelstürmer war das „Endspiel“ nämlich vorbei gelaufen. Allerdings wurde der noch über eine Vertragsverlängerung verhandelnde Marzullo nur ganz selten einmal „regionalligatauglich“ angespielt worden. Doch das war kein Wunder, denn außer Torhüter Brüseke waren alle Verler weit von ihrer Normalform entfernt, während die Hausherren auf den Punkt konzentriert wirkten.


Schiedsrichter: Selim Erk (VfB Börnig) - Zuschauer: 1.457
Tore: 1:0 Kelvin Lunga (19.), 2:0 Marius Bülter (22.), 3:0 Marius Bülter (44.), 4:0 Marius Bülter (59.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Julian Stöckner (74./SC Verl)

Aufrufe: 013.5.2018, 19:00 Uhr
Uwe Kramme / FuPaAutor