Es sollte aber noch drei weitere Änderungen in der Startformation geben: Jan Kirchhoff sollte wieder für Edvinas Girdvainis in der Viererkette zum Einsatz kommen, doch verletzte sich Kirchhoff beim Aufwärmen. Aber Muhammed Kiprit kam im Sturmzentrum für Adriano Grimaldi und Christian Kinsombi im Mittelfeld für Peter van Ooijen; zudem Gustav Marcussen für Dorda, doch spielte der Däne im offensiven Mittelfeld, während Gino Fechner von der Sechser-Position zurückgezogen wurde.
Bei aller Zufriedenheit mit den bisherigen Saisonleistungen hat Krämer auch die Resultate im Blick: „Die Leistungen waren okay, schließlich ist das eine neue Mannschaft, dafür war das schon relativ stabil. Aber drei Punkte fehlen uns.“ Damit deutete der Coach an, dass gegen den starken Aufsteiger, der beim Anpfiff zwei Punkte vor dem KFC rangierte, ein Dreier her musste.
Entsprechend engagiert und offensiv begannen die Blau-Roten, die nach zehn Minuten erstmals jubelten, aber sich zu früh freuten, denn Torschütze Muhammed Kiprit stand im Abseits. Auf der anderen Seite hatte Verl eine Chance, als Yildirim einen Schuss von Rabihic abfälschte. Da auch ein Kopfball von Heinz Mörschel nach einer Hereingabe von Kolja Pusch das Ziel verfehlte, ging es torlos, aber leistungsgerecht in die Pause. Für Gustav Marcussen war die Partie bereits kurz vor dem Pausentee beendet; er schied mit einer Fußprellung aus. Für ihn kam van Ooijen.
Drei Minuten waren wieder gespielt, da rief van Ooijen: „Heinz, Heinz!“ Mörschel sah seinen Mitspieler, bediente den Niederländer mustergültig und der traf mit einem satten Spannschuss aus 18 Metern ins Schwarze. Es war der erste Treffer für den 28 Jahre alten Mittelfeldspieler. Zwei Minuten später hatte Pusch die Vorentscheidung auf dem Fuß, doch ging sein Schuss über die Latte. Selbstbewusst drängten die Uerdinger nun auf ein zweites Tor, das aber nicht fiel.
Nach einem Abwehrfehler von Patrick Göbel, der den Ball nicht weg schlug, kamen die Gäste zum Ausgleich. Der eingewechselte Berkan Taz hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu schieben. Den möglichen Rückstand verhinderte KFC-Keeper Hidde Jurjus, der einen Schuss des völlig freistehenden Philipp Sander noch an den Pfosten lenkte. Nun hatte Verl Oberwasser. Und weil noch ein zweites Mal Konfusion in der Hintermannschaft herrschte, als acht Uerdinger im Strafraum standen, wurde es für den KFC erneut bitter: Torjäger Zlatko Janjic brachte Verl in Führung.
Nach dem guten 0:0 bem TSV 1860 München hat sich der KFC durch die beiden Heimniederlagen gegen Halle und Verl die gute Ausgangsposition zunichte gemacht. Der angestrebte Marsch in die obere Tabellenhälfte ist damit jäh gestoppt. Und in einer Woche geht es zum Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden.