2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Nettetaler Kader brennt für den Erfolg

Etwas mehr als die Hälfte der Hinrunde in der Landesliga ist absolviert. Ein guter Zeitpunkt, um mal zu schauen, wie die Zwischenbilanz der heimischen Mannschaften ausfällt. Herausragend präsentiert sich bislang Union Nettetal.

Verlinkte Inhalte

Durch den Aufstieg des ASV Süchteln ist das Grenzland in der laufenden Spielzeit in der Landesliga mal wieder mit vier Mannschaften vertreten. Nach mittlerweile zehn Spieltagen zeichnet sich aber ab, dass es ab der kommenden Spielzeit wieder weniger sein könnten.
Einerseits, weil Union Nettetal auf dem besten Weg ist, bis zum Schluss um die Aufstiegsplätze in die Oberliga mitzuspielen. Andererseits, weil sich weder die VSF Amern noch der 1. FC Viersen und die Süchtelner bislang so konstant präsentiert haben, dass ein Abstieg aktuell völlig ausgeschlossen erscheint. Eine Bilanz.

Union Nettetal Wer nach zehn Spieltagen neun Siege und ein Unentschieden auf dem Konto hat, ist verdient Tabellenführer. Trainer Andreas Schwan hat im Vorfeld der Saison betont und tut das noch immer, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, nach der deutlichen Verjüngung im vergangenen Sommer eine funktionierende Mannschaft auf den Platz zu bekommen. Er hatte selbst mit Rückschlägen gerechnet, doch die blieben bislang aus. Selbst wenn es mal nicht so gut lief, wie zum Beispiel in den ersten Saisonspielen inklusive des Derbys in Amern, wurden mit Energieleistungen Rückstände aufgeholt. Das gelang am Wochenende beim 2:1 in Velbert sogar gegen einen der Aufstiegskandidaten. Der SC Kapellen, der zurück in die Oberliga möchte, wurde sogar 4:1 abgefertigt. Grundlage für diesen extrem guten Lauf ist die kluge Kaderplanung der Nettetaler, die ihre Möglichkeiten genutzt haben, um quantitativ und qualitativ aufzurüsten. Und das, ohne tief in die Tasche zu greifen, um fertige Spieler aus höheren Ligen zu verpflichten. In der Hauptsache kamen junge Spieler, von deren Qualität sich Andreas Schwan in seiner Zeit als DFB-Stützpunkttrainer überzeugen konnte. Daraus hat Schwan zusammen mit den etablierten Union-Spielern eine Einheit geformt, die für den Erfolg brennt. Es spricht viel dafür, dass Union bis zum Ende um den Aufstieg mitspielt, zumal auf jeden Fall die beiden Erstplatzierten aufsteigen, wenn es in der Regionalliga nicht mehr als einen Absteiger vom Niederrhein gibt.

ASV Süchteln Eigentlich müssten die Süchtelner mit ihrem Saisonstart zufrieden sein, denn mit 13 Punkten sind sie aktuell hinter den Nettetalern das zweitbeste Team aus dem Grenzland. Allerdings haben die jüngsten drei Saisonspiele mächtig auf die Stimmung gedrückt und die Abstiegszone wieder deutlich näher rücken lassen. Drei Niederlagen in Folge inklusive des Stadtderbys gegen den 1. FC Viersen haben die Probleme der Süchtelner deutlich zutage gefördert. Das Defensiverhalten der Mannschaft lässt stark zu wünschen übrig, was auch damit zusammenhängt, das wichtige Spieler Langzeitausfälle sind oder immer wieder kurzfristig aus unterschiedlichen Gründen fehlen. So bekommt Trainer Heinrich Losing keine Konstanz in seine Hintermannschaft. 25 Gegentore sind der viertschlechteste Wert der Liga. Zum Glück für den ASV klappt es mit dem Toreschießen besser. Dank 20 eigenen Treffern steht Süchteln noch ordentlich da. Bewiesen hat die Mannschaft insgesamt, dass sie als Aufsteiger das Zeug zu einem sicheren Mittelfeldplatz hat.

VSF Amern Bei den Schwalmtalern kommt viel zusammen. In Gestalt des in der Vorsaison beim 1. FC Viersen entlassenen Willi Kehrberg ist nicht nur erstmals seit vielen Jahren ein Trainer von außen hinzugestoßen, die seit vielen Jahren eingespielte Mannschaft befindet sich durch die hauptsächlich beruflich motivierten Abgänge einiger Leistungsträger auch im Umbruch. Zu dieser schwierigen Gemengelage kam noch die Unruhe rund um den Bau des neuen Kunstrasenplatzes und ein hammerhartes Programm zum Saisonauftakt. Als nach den zwei Punkten gegen Meerbusch und Nettetal auch noch ein Sieg im Derby gegen den ASV Süchteln folgte, wähnten sich die VSF auf einem guten Weg. Doch insbesondere das 0:1 daheim gegen den Aufsteiger MSV Düsseldorf ließ die Alarmglocken schrillen, und die Mannschaft zeigte danach mit zwei Siegen die von Willi Kehrberg geforderter Reaktion. Bekommt die Mannschaft ihre anhaltenden Personalprobleme in den Griff, sollte sie nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben.

1. FC Viersen Nach dem zweiten großen personellen Umbruch hintereinander legte der Traditionsverein aus der Kreisstadt einen so gruseligen Saisonstart hin, dass sich der Vorstand genötigt sah, Trainer Steve Jäck schon nach vier Spieltagen und einem katastrophalen Auftritt im Niederrheinpokal den Laufpass zu geben. Jäck, der das Team in der Saison zuvor mit einer beachtlichen Aufholjagd noch zum Klassenverbleib geführt hatte, scheiterte letztlich daran, dass er es nicht schaffte, mit altem und neuem Personal verlässliche Strukturen zu schaffen. Nachfolger Daniel Saleh, zuvor Sportlicher Leiter, benötigte einige Zeit, um Versäumtes aufzuarbeiten. Doch sein Glaube an die Qualität im Kader hat sich jüngst ausgezahlt. Mit den beiden wichtigen Siegen in den Derbys gegen den ASV Süchteln und den 1. FC Mönchengladbach haben die Viersener den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze gehalten. Saleh hat viel experimentiert und überraschende Positionen für Spieler gefunden, auf denen sie genauso überraschend funktionieren. Doch dieser Trend muss in den nächsten vier Spielen gegen Nachbarn aus dem Tabellenkeller bestätigt werden. Da helfen die jüngsten Erfolgserlebnisse sicher. Bleiben die Viersener von Verletzungspech verschont, sollte der Klassenverbleib gelingen. Fallen wichtige Spieler länger aus, könnte der Kader zu dünn besetzt sein.

Aufrufe: 010.10.2017, 12:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor