2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Net­te­tal ver­spielt 2:0 ge­gen SV Strae­len

Die Net­te­ta­ler zeig­ten sich ge­gen den Ober­li­ga-Pri­mus lan­ge ganz stark, un­ter­la­gen am En­de aber noch deut­lich mit 2:5.

Bei ih­rem ers­ten Be­such als Trai­ne­rin des SV Strae­len in der Chris­ti­an-Röt­zel-Kampf­bahn wuss­te Ex-Na­tio­nal­spie­le­rin In­ka Grings kurz nach der Halb­zeit nicht so recht, wie ihr ge­schah. „Ich dach­te, ich bin im fal­schen Film“, sag­te die 40-Jäh­ri­ge zu der Pha­se des Meis­ter­schafts­spiels beim SC Uni­on Net­te­tal, als es plötz­lich so aus­sah, als wä­re der sou­ve­rä­ne Ta­bel­len­füh­rer auf dem bes­ten Weg, sich ei­nen Aus­rut­scher beim Kel­ler­kind zu leis­ten.

Denn nach ei­nem Dop­pel­schlag von SCU-Stür­mer Ven­san Kli­cic (47./56.) la­gen die Strae­le­ner ur­plötz­lich 0:2 zu­rück. „Doch wir ha­ben die Ru­he be­wahrt, weil wir um un­se­re Qua­li­tät wis­sen“, sag­te Grings mit ei­nem zu­frie­de­nen Lä­cheln im Ge­sicht. Und tat­säch­lich konn­te sie sich am En­de noch über ei­nen deut­li­chen 5:2 (0:0)-Sieg freu­en.

Die Ge­müts­la­ge bei den Net­te­ta­lern war ver­ständ­li­cher­wei­se kom­plett an­ders. „Ich bin ent­täuscht, weil wir über 60 Mi­nu­ten ein rich­tig gu­tes Spiel ge­macht ha­ben“, sag­te SCU-Coach An­dre­as Schwan und füg­te ein paar Sät­ze spä­ter hin­zu: „Mich är­gert, dass wir we­gen un­se­re Nai­vi­tät letzt­lich leer aus­ge­gan­gen sind. Schließ­lich ha­ben wir durch drei Ball­ver­lus­te den Geg­ner zu To­ren ein­ge­la­den.“ Wo­bei die für die Gast­ge­ber un­glück­li­che Wen­de in der Par­tie nicht al­lei­ne in den Net­te­ta­ler Un­kon­zen­triert­hei­ten be­grün­det lag, es brauch­te auf der Ge­gen­sei­te auch die ent­spre­chen­de Qua­li­tät, um da­von zu pro­fi­tie­ren. Und die ist beim Re­gio­nal­li­ga-Ab­stei­ger, der ger­ne in die viert­höchs­te Spiel­klas­se zu­rück­keh­ren möch­te, mehr als aus­rei­chend vor­han­den. So aus­rei­chend, dass es sich Trai­ne­rin In­ka Grings so­gar leis­ten konn­te, Top­tor­jä­ger Shun Tera­da und des­sen Bru­der Ryo zu­nächst auf der Bank zu las­sen.

Doch als die Strae­le­ner 0:1 zu­rück­la­gen, kam zu­nächst Shun Tera­da. Da­nach fiel zwar noch 0:2, aber als dann Strae­lens Ke­vin Weg­ge im Mit­tel­feld das Spiel an sich riss, lief das Spiel nur noch in ei­ner Rich­tung. Auch weil die an­de­ren Wech­sel der Gäs­te wei­te­re Qua­li­tät brach­ten, wäh­rend An­dre­as Schwan mit den Spie­lern von der Bank kei­ne neu­en Im­pul­se set­zen konn­te - eher im Ge­gen­teil. Der An­fang vom En­de pas­sier­te of­fen­bar im Über­schwang der Füh­rung, als die Net­te­ta­ler zu weit auf­ge­rückt wa­ren und nach ei­nem Ball­ver­lust ei­nen lan­gen Dia­go­nal­ball nicht ver­tei­di­gen konn­te. Shun Tera­da be­dank­te sich mit ei­nem He­ber über den her­aus­ei­len­den Tim Tret­bar mit dem Tref­fer zum 1:2. Nur we­nig spä­ter war es der Ja­pa­ner Tera­da, der für sei­nen Lan­des­mann Me­gu­ru Oda­ga­ki ab­leg­te, was das 2:2 zur Fol­ge hat­te. Von da an hat­ten die Net­te­ta­ler dem Tem­po und der Prä­zi­si­on der Strae­le­ner Of­fen­siv­be­mü­hun­gen nichts mehr ent­ge­gen­zu­set­zen und fin­gen sich nur drei wei­te­re Tref­fer.

Das hat­te in der ers­ten Spiel­hälf­te noch ganz an­ders aus­ge­se­hen. Da schaff­ten es die Gast­ge­ber, durch ho­hen läu­fe­ri­schen Ein­satz, mu­ti­ges Ver­tei­di­gen und ei­ne gu­te Or­ga­ni­sa­ti­on den Fa­vo­ri­ten über wei­te Stre­cken vom ei­ge­nen Tor weg­zu­hal­ten und selbst auch im­mer wie­der of­fen­si­ve Ak­zen­te zu set­zen. So war es wirk­lich nicht un­ver­dient, dass die Net­te­ta­ler dank zwei­er schön her­aus­ge­spiel­ter To­re kurz nach der Pau­se in Füh­rung gin­gen. So blieb SCU-Coach Schwan trotz al­lem Frust auch ei­ne po­si­ti­ve Er­kennt­nis: „Wir ha­ben wie­der ge­zeigt, dass wir mit den Teams von oben mit­hal­ten kön­nen. Wir sind nicht weit weg.“ Am kom­men­den Sonn­tag ist aber zu­vor­derst Ner­ven­stär­ke ge­fragt, denn dann geht’s nach Wup­per­tal zum Kel­ler­du­ell beim Cro­nen­ber­ger SC.

Aufrufe: 021.10.2019, 20:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor