WFV-Pokal: Stammheims Spiel des Jahrzehnts

Weit ist sie ja nicht, die Strecke zwischen der Mechatronik-Arena der SG Sonnenhof Großaspach und der Sportanlage Emerholz des SC Stammheim. Knapp 40 Kilometer sind es nur. Und doch trennen den SC und die SG Welten. Hier der Landesligaaufsteiger aus dem Stuttgarter Norden, dort der Club, der es in den vergangenen 18 Jahren von der Landesliga bis in die 3. Liga geschafft hat. Und diese beiden Welten treffen nun aufeinander: Am heutigen Samstag um 15 Uhr empfangen die Nord-Stuttgarter im Achtelfinale des Württembergischen Verbandspokal-Wettbewerbs das Profiteam aus Großaspach. „Seit Tagen gibt es in Stammheim kein anderes Thema mehr“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter. Und gibt gleich noch ein Versprechen ab: „Wir werden wirklich alles versuchen, um in die Nähe einer Sensation zu kommen.“

Wobei die Gäste eine solche Sensation mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden wollen. Bislang ist die aktuelle Spielzeit für den zweifachen WFV-Pokalsieger und DFB-Pokalteilnehmer nicht wirklich nach Wunsch verlaufen. Die SG rangiert in Liga drei auf einem Abstiegsplatz, stellt dort aktuell die zweitschlechteste Abwehr, hat sich zuletzt im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 eine 1:5-Klatsche eingefangen und hat obendrein einige verletzungsbedingte Ausfälle wie die von Dan-Patrick Poggenberg, Jonas Meiser, Jamil Dem oder Michael Vitzthum zu beklagen. „Wir müssen uns dringend stabilisieren und wieder mehr Sicherheit in unser Spiel bringen“, sagt SG-Trainer Oliver Zapel.

Da bietet sich eine Pokal-Trainingseinheit gegen den Fußballzwerg aus dem Stuttgarter Norden ja geradezu an. Wobei die SG nicht unvorbereitet kommt. „Wir haben uns intensiv mit dem Gegner beschäftigt, und ich habe mir selbst das Spiel der Stammheimer gegen den SV Ebersbach angeschaut“, sagt Zapel. Sein Urteil zu der Begegnung, die der SC gegen den Spitzenreiter mit 3:4 verlor: „Höchst unterhaltsam.“

Es liegt also nahe, dass die Pokalpartie ein ähnliches Unterhaltungsniveau bieten wird. „Das ist das Spiel des Jahrzehnts für uns“, sagt Oesterwinter. Entsprechend groß war der Andrang bei den Übungseinheiten. „Bei dem Spiel will jeder im Kader stehen“, sagt der Coach. Zwei werden es allerdings nicht können: Der langzeitverletzte Jens Peringer und Christian Schwalb. Letzterer hat sich am vergangenen Sonntag beim Punktspielauftritt des SC in Oberensingen nach Notbremse eine rote Karte eingehandelt und ist nun auch für die Pokal-Partie gesperrt.

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