2024-04-25T14:35:39.956Z

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Quo vadis, SCP? | Foto: Daniel Fleig
Quo vadis, SCP? | Foto: Daniel Fleig

Pfullendorf zieht sich in die Verbandsliga zurück

Neuanfang in einer unteren Klasse +++ SCP will sich konsolidieren

Verbands- statt Oberliga! Das ist die überraschende Nachricht aus dem Linzgau! Der SC Pfullendorf, der bereits als Absteiger aus der Regionalliga Südwest feststeht, wird in der kommenden Saison nicht an der Oberliga Baden-Württemberg teilnehmen. Vielmehr will der SCP einen Neuanfang wagen und ab Sommer in der Verbandsliga antreten.
In einer erweiterteten Vorstandssitzung fiel die Entscheidung in der Nacht auf Donnerstag: Statt in die Oberliga soll es für den SC Pfullendorf direkt in die Verbandsliga gehen. Ausschlaggebend waren die Planungen für die kommende Saison. Mit dem vorhandenen Budget, so der Verein, wäre keine konkurrenzfähige Oberliga-Mannschaft zusammenzustellen, das hätten die finalen Spielergespräche der letzten drei Wochen offenbart. Kürzungen im Nachwuchsbereich oder eine Abmeldung der U23-Mannschaft zugunsten von Investitionen in die erste Mannschaft wurden klar abgelehnt.

Um den Verein vor einem finanziellen Schiffbruch zu bewahren, will sich der SC Pfullendorf daher in die Verbandsliga zurückziehen. Sportlich soll der SCP wieder an Erfolge anknüpfen und in ein auch finanziell ruhigeres Fahrwasser gebracht werden. Das Förderteam soll weiterhin in der Landesliga III antreten und als Sprungbrett für junge Spieler in die erste Mannschaft dienen. Hinsichtlich des 100-jährigen Vereinsbestehens im Jahr 2019 hat man einen Fahrplan für die nächsten fünf Jahre erstellt. Neben der Konsilidierung soll eine neue, junge Mannschaft aufgebaut werden, Eigengewächse integriert werden. 2017/18 möchte man wieder um den Aufstieg in die Oberliga mitspielen, der Kader soll dann von eigenen ausgebildeten Spielern getragen werden.

Offen ist freilich noch, ob der Verband grünes Licht für die Pfullendorfer Pläne gibt. Sollte es zum freiwilligen Rückzug kommen, hätte das unmittelbare Folgen für die Oberliga, die am Wochenende ihre Saisonfinale bestreitet. Einen Absteiger weniger würde es dann geben - wobei die genaue Anzahl noch nicht klar ist. Profitieren könnte letztlich der Bahlinger SC, der mitten im Kampf um den Klassenerhalt steckt. Fraglich ist, welche Auswirkungen der Pfullendorfer Rückzug allerdings auf die Verbandsliga Südbaden hätte.

Fest steht unterdessen, dass Stephan Baierl in der kommenden Runde nicht mehr das Traineramt beim SC Pfullendorf ausüben wird. Sein Kontrakt, ursprünglich bis 2015 datiert, wird zum 30. Juni 2014 vorzeitig aufgelöst. Somit wird er die Linzgauer am Samstag ein letztes Mal betreuen. Dann verabschiedet sich der ehemalige Drittligist als Tabellenletzter aus der Regionalliga. Der Abstieg war schon frühzeitig besiegelt, zudem ereilte Pfullendorf im Halbfinale um den SBFV-Rothaus-Pokal das überraschende Aus beim FC Bötzingen. Ein finanzieller Rückschlag für den SCP, denn ein möglicher Pokalsieg hätte die lukrative Teilnahme am DFB-Pokal gesichert.
Aufrufe: 022.5.2014, 19:51 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor