2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Rene Wenzel

SC Peckeloh: Starke Saison bleibt wohl unbelohnt

Dem Tabellenzweiten aus Peckeloh bleiben ein Aufstieg oder eine Relegationsteilnahme verwehrt.

Am Dienstag (26. Mai) hatte Markus Kleine-Tebbe mal wieder Grund zum Jubeln. Als Fan des FC Bayern sah er, wie seine Münchener das Gipfeltreffen der Bundesliga bei Borussia Dortmund mit 1:0 gewannen. „Ich gehe davon aus, dass sie jetzt durch sind und souverän den Titel holen“, sagt Kleine-Tebbe. Der von ihm seit mittlerweile sechs Jahren trainierte SC Peckeloh wird derweil als Vizemeister der Landesliga in die Annalen eingehen. Nicht nur auf dem Papier war es für Markus Kleine-Tebbe die beste Saison, die der Verein in seiner 60-jährigen Geschichte gespielt hat. Auch auf dem Platz hat ihn das Team voll überzeugt.

„Die Jungs haben bis zum Zeitpunkt des Abbruchs eine herausragende Leistung gezeigt“, lobt der Coach. Und trotzdem: Das vorzeitige Saison-Aus hinterlässt bei dem A-Lizenz-Inhaber einen bitteren Beigeschmack. „Natürlich steht der Schutz der Gesundheit über allem. Aber wir hätten es lieber sportlich zu Ende gebracht“, betont „MKT“. Nicht etwa, weil er sich Hoffnungen gemacht hätte, den auf zehn Punkte Vorsprung enteilten Tabellenführer Preußen Espelkamp („Mit Abstand die beste Mannschaft der Liga“) in den verbleibenden zehn Spielen noch abzufangen. „Aber Platz zwei zu verteidigen und in ein Relegationsspiel zu gehen, das wäre eine schöne Herausforderung gewesen“, sagt er.


Beschwerde beim Verband


Stattdessen ist der Traum von der Westfalenliga für den SCP vorerst wohl geplatzt. „Wenn ich sehe, dass im Kreis Bielefeld allein drei Mannschaften in die Bezirksliga hochgehen, ist das schon sehr schade. Die sozialere Lösung wäre es gewesen, wenn in allen Spielklassen der Tabellenzweite aufgestiegen wäre“, macht Markus Kleine-Tebbe aus seiner Enttäuschung über die Empfehlung des Verbands-Fußballausschusses zur Wertung der Saison keinen Hehl. Mittlerweile hat der Verein beim Verband eine Beschwerde über das aus seiner Sicht willkürliche Vorgehen eingereicht. „Leider haben wir bis heute keine Antwort bekommen“, sagt Abteilungsleiter Jan Fahrenwald.

Einer Fortsetzung der Saison nach dem Vorbild in der Bundesliga wäre für Markus Kleine-Tebbe indes keine tragbare Alternative gewesen. „Man merkt im Training, dass die lange Pause den körperlichen Zustand der Spieler arg angegriffen hat“, berichtet der Coach. Aktuell bittet Kleine-Tebbe seine Schützlinge zwei Mal wöchentlich in Kleingruppen auf den Übungsplatz. Eine Einheit dauert dabei selten länger als 75 Minuten. „Das fühlt sich an wie eine Wiedereingliederungsmaßnahme nach langer Krankheit“, zieht er den Vergleich zur Berufswelt.


Der Plan, in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückzukehren, wurde von der jüngsten Rechtsverordnung der NRW-Landesregierung kassiert. Gemeinsamer Kontaktsport im Freien ist danach nur für maximal zehn Personen erlaubt. Vom Start der neuen Saison geht Markus Kleine-Tebbe frühestens im September aus. Nach einer dreiwöchigen Pause wollen die Peckeloher Mitte Juli mit der Vorbereitung beginnen. „Der Weg zurück ins normale Geschäft wird sehr lang“, unkt der Coach.


Erfreulich aus Peckeloher Sicht: Alexander Bulanov möchte nun doch nicht zum SV Bad Rothenfelde wechseln. Der Innenverteidiger hat stattdessen seine Zusage für eine weitere Saison in der „Wöste“ gegeben. Mit den fünf externen Neuzugängen Vincent Hall, Benedikt Bancroft, Paul Henning, Marvin Hornberg und Julian Pohlmann (FuPa Ostwestfalen berichtete) sowie einigen Youngstern aus der A-Jugend wird der Kader qualitativ und quantitativ aufgewertet. „Als Faustpfand“ soll nach dem Wunsch von Markus Kleine-Tebbe aber auch in Zukunft „das Mannschaftsgefüge“ dienen, „das lange nicht mehr so eingeschworen war, wie in der vergangenen Saison“. Fest steht für den Trainer, dass die nächste Spielzeit nicht leichter wird. Und dass die Erwartungshaltung wächst. „Das ist wie in der Wirtschaft. Wenn du in einem Jahr gute Zahlen hattest, kannst du dich nicht ausruhen, sondern musst im folgenden Jahr noch bessere liefern“, sagt Markus Kleine-Tebbe. Wer wüsste das besser als ein Fan des FC Bayern.

Aufrufe: 01.6.2020, 01:00 Uhr
Christian Helmig / FuPaAutor