2:4. Paderborns U21 lässt sich von Sprockhövel abkochen

„Die Niederlage war verdient. Der Gegner hat uns viel angeboten, wir haben es nicht genutzt, weil wir phasenweise zu naiv und hektisch waren. Dazu kommen individuelle Fehler“, fasste es Michél Kniat zusammen. Der SCP-II-Trainer würfelte sein Team im Vergleich zur Vorwoche durch und stellte mit Oliver Schindler und Sergio Gucciardo zwei U19-Akteure in die Startelf. „Es ist die jüngste Mannschaft, die wir in dieser Saison auf dem Platz hatten, aber die Jungs sollen Seniorenluft schnuppern“, begründete Kniat. Beiden Mannschaften war anzumerken, dass sie sich an die warmen Temperaturen gewöhnen mussten. Der Ball rollte eher langsam zwischen den Reihen.

Entwarung bei Jan-Steven Erisa und Glück für Sergio Gucciardo

Nach 15 Minuten hielten allerdings alle die Luft an. Jan-Steven Erisa blieb nach einem Luftduell benommen liegen und musste mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung runter. „Es geht ihm wieder besser“, konnte Kniat Entwarnung geben. Erst nach 25 Minuten nahm das Spiel Fahrt auf. Der für Erisa eingewechselte Tim Mannek schoss aus spitzem Winkel vorbei. Vier Minuten später passte Dardan Karimani auf Mannek, der von Sprockhövels Torwart Mißner gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitän Janik Steringer zum 1:0 (30. Min.). Die U21 war auf Kurs? Nein. Direkt im Gegenzug schlugen die Gäste vom Anstoß weg zurück. Claus traf zum 1:1 (31.). Diese Naivität in der Arbeit gegen den Ball war es, die Kniat nach Spielschluss nervte. Gucciardo passte im Anschluss auf Schindler, der drüber schoss (35.). Apropos Gucciardo. Er war auffällig, hatte aber auch Glück, dass er für seine Tätlichkeit an der Seitenlinie von Schiedsrichter Stefan Tendyck nur die gelbe Karte sah (43.). Kniat zitierte den U19-Kicker sofort an die Seitenlinie und redet auf ihn ein. „Er kann dem lieben Gott danken, dass er weiterspielen durfte. Ich habe ihm gesagt, er soll das Beste daraus machen“, meinte Kniat. Die letzte Szene in Halbzeit Eins hatte Mannek, der erneut im Strafraum durchaus regelwidrig zu Fall kam. Der Pfiff blieb dieses Mal aus (45.).

Die laute Kabinenpredigt hielt nicht lange und die Gäste treffen per Doppelpack

Nach einer deutlich hörbaren Kabinenansprache, kamen die Paderborner mit mehr Biss aus der Kabine. Gucciardo passte auf Mannek, der mit der Hacke an Sprockhövels Mißner scheiterte (53.). Doch auch die Gäste verzogen knapp (60.). Es wurde ein munterer Schlagabtausch. Schindlers Schuss hielt Mißner (68.), auf der Gegenseite pariere SCP-II-Torwart Till Brinkmann (69.). Darryl Julien Geurts staubte schließlich zum 2:1 für die Paderborner ab (70.). Die U21 war auf Kurs? Nein, denn wieder wackelte die Defensive um Brinkmann und Steringer. Sprockhövels Dytko drehte die Partie mit seinem Doppelpack nur 120 Sekunden später zum 2:3 (73./74.). Die Profireserve rannte an, fand aber keine Mittel mehr. Stattdessen machte Kadiu mit dem 2:4 den Deckel drauf (90.+4.).

Die Aufstellung des SC Paderborn 07 II:
SCPII: Brinkmann – Erisa (15. Mannek), Steringer, Gharourian, Neumann – Itter – Woitzyk, Karimani, Schindler (78. Karaca), Geurts – Gucciardo.