Das Modell „Treue Socke“
Demirarslans Vereinstreue steht für eine früher typische Fußballerlaufbahn, die heute – auch im Amateurbereich – mehr und mehr zum Auslaufmodell wird. Dabei hat sich das Modell „Treue Socke“ durchaus bewährt und nicht selten als karrierefördernder erwiesen, als die Suche nach dem schnellen Geld. „Ich habe schon das Gefühl, dass die jungen Spieler heutzutage schneller wechseln, sobald jemand von der anderen Straßenseite mit 10 Euro mehr in der Hand winkt“, sieht das SCO-Urgestein den gegenwärtigen Trend kritisch. Natürlich sei es jedem Spieler selbst überlassen, welchen Weg er einschlage. Allerdings würden viele im Nachhinein schnell feststellen, dass das Gras beim neuen Club auch nicht unbedingt grüner ist.
Der junge Demirarslan umarmt seinen ehemaligen Mitspieler Paul Brustkern. Foto: Privat
Kurzer Seitensprung mit dem TSV
Demirarslan, Spitzname Oki, weiß, wovon er spricht. Nach zehn Jahren in Rüsselsheim wechselte er für eine Spielzeit das Trikot und unterschrieb beim TSV Trebur, „weil ich eine Klasse höher spielen wollte.“ Zwar habe er diesen Schritt „nie bereut“, doch nach der Geburt seiner ältesten Tochter, die inzwischen in Opels F-Jugend kickt, habe es ihn wieder zu seinem Stammverein zurückgezogen. Die Rückkehr erwies sich bald schon nicht nur aus familiären, sondern auch aus sportlichen Gründen als richtig, denn die ehemalige Werkself spielt mittlerweile wieder eine Klasse höher als der TSV.
Demirarslan ist mit dem SCO bereits zweimal aus der Kreisliga A aufgestiegen und einmal wieder abgestiegen. „Es gibt nicht das eine große, sondern viele prickelnde Spiele und Momente, an die ich gerne zurückdenke.“ Ganz besonders sind Oki aber seine Kollegen aus jungen Jahren in Erinnerung geblieben, die inzwischen größtenteils bei den Alten Herren kicken. „Wir waren und sind eine gute Truppe, bei der Kameradschaft großgeschrieben wird.“
Vergangene Erfolge von Demirarslan und den Alten Herren des SC Opel. Zeitungsauschnitt: Privatarchiv
Den Torriecher verliert man nicht
Von schweren Verletzungen blieb der frühere Dauerläufer im rechten und zentralen Mittelfeld im Laufe der Jahre weitgehend verschont. Sein Spiel hat er stets weiterentwickelt und glänzt auch im Herbst seiner Karriere noch als gefährlicher Torjäger, der zwar mit 1,76 Meter nicht sonderlich kopfstallstark ist, dafür aber ein echtes Näschen besitzt. „16 Treffer habe ich vergangene Saison für den Verein erzielt.“ Alles in allem nicht nur eine Quote, sondern auch eine Spielerlaufbahn, die sich sehen lassen kann und womöglich im Traineramt ihre würdige Fortsetzung findet.
Oktay Demirarslan und Michael Thurk, damals noch in Diensten von Eintracht Frankfurt. Foto: Privat.