Brkic bleibt doch beim SCO - Torwart Wolf kommt aus Mering

Oberweikertshofen – Erst geht er, dann bleibt er doch: Der SC Oberweikertshofen hatte Miralem Brkic bereits als Abgang zum SC Fürstenfeldbruck vermeldet. Doch nun hat der Stürmer doch wieder beim SCO unterschrieben – auch weil ein Wunschkandidat absagte.

„Wir sind uns mit einem anderen Kandidaten nicht einig geworden“, sagt Dominik Sammer, der beim SCO neben seinem Job als U19-Trainert mittlerweile als Assistent der Abteilungsleitung fungiert.

Corona beeinträchtigt Transferverhandlungen und erfordert Umdenken

Die Pandemie hätte die Verhandlungen zusätzlich erschwert. „Wir wissen ja auch nicht, wann es überhaupt wieder mit dem Spielbetrieb weitergeht.“ Den Namen des Wunschspielers gibt Sammer nicht preis – auch weil das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Die Gespräche sind lediglich eingefroren und auf die nächste Transferperiode im Sommer verschoben worden.

Die dadurch noch immer freie Stelle im Angriff füllen die Weikertshofener nun mit Brkic auf. Der 21-Jährige galt bereits als Zugang beim Landkreisnachbarn SCF. Doch nun hat er sein Autogramm doch wieder unter die Papiere beim SCO gesetzt. Nach intensiven Gesprächen, wie Sammer betont. Eigentlich ist der SCF der Heimatklub von Brkic, von wo er 2017 – noch im U19-Alter – zum SCO wechselte.

Brkic weiß zu überzeugen

Beim Dorfklub war Brkic zunächst ebenfalls noch in der Jugend und später vorwiegend bei der Reserve in der Kreisliga tätig. Sammer hält den Stürmer aber durchaus für einen Kandidaten für die erste Garde. „Er ist außergewöhnlich gut“, sagt der Vize-Abteilungsleiter. Deshalb habe man auch noch einmal das Gespräch mit dem Youngster gesucht, nachdem sein Wechsel schon bekannt gegeben wurde. Eine Rolle bei den neuerlichen Verhandlungen hat auch die offenbar nur geringe Ablösesumme gespielt, die der SCF an die Landkreisnachbarn zahlen wollte. „Damit hätte Brkic sich unter Wert verkauft“, sagt Sammer. Das hat offenbar auch der Stürmer so gesehen. Deshalb hat er von einer Unterschrift bei seinem Heimatverein abgesehen.

Brkic kommt in seiner Zeit beim SCO auf 39 Tore in 67 Spielen für die U19, die Reserve und die erste Mannschaft. In seinem letzten Jugendjahr ließ er mit 18 Toren in 19 Spielen aufhorchen. Gleich in seinem Premierenjahr als Stammspieler im Herrenbereich erzielte er elf Tore in 22 Kreisligaspielen. In der laufenden Saison hatte er für die SCO-Reserve eine ähnliche Quote: sechs Tore in 13 Partien. Außerdem schnupperte er bereits fünfmal in der Landesligasaison 2018/2019 und dreimal in der laufenden Bezirksligasaison in die erste Mannschaft rein.

Wolf sucht eine neue Herausforderung in Oberweikertshofen

Bereits ein gestandener Spieler in höheren Klassen ist Torhüter Adrian Wolf, den der SCO wenige Tage vor Brkic vom Landesligisten Mering verpflichtet hat. Dass der 28-Jährige nun beim Dorfklub kickt, ging auf dessen eigene Initiative zurück. „Er hat sich in Mering nicht mehr wohl gefühlt“, sagt Sammer.

Da Wolf SCO-Coach Günter Bayer kennt, hat er kurzerhand zu ihm Kontakt aufgenommen. Bei den folgenden Gesprächen mit den Verantwortlichen funkte es auf SCO-Seite sofort. „Er ist ein außergewöhnlicher Torhüter, hat auch eine tolle Familie und hat keinerlei Ansprüche auf einen Stammplatz in der Bezirksliga gestellt“, berichtet Sammer.

Wolf will sich vielmehr einem offenen Konkurrenzkampf mit Maximilian Knobling stellen. Sammer spricht von einem Luxusproblem für Bayer, das man aber bewusst so herbeigeführt habe. „Normalerweise wären wir nicht auf die Idee gekommen, bei ihm anzufragen“, sagt Sammer. „Aber jetzt sind wir froh, dass der Adrian da ist.“

Wie genau sich derweil seine eigene Rolle beim SCO definiert, dazu wollte Sammer noch nichts sagen. Allerdings scheint sich hinter den Kulissen des Dorfklubs etwas zu tun. Der Vize-Abteilungsleiter kündigte jedenfalls an, dass der SCO in den nächsten Tagen ein neues Konzept im Bereich der Funktionäre bekannt geben will.

(Andreas Daschner)