2024-05-10T08:19:16.237Z

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Blaues Dress, weiße Weste: Die Fußballer des SC Kirchdorf gewannen im vergangenen Jahr mit 4:0 in Kranzberg, mit 4:1 gegen Wartenberg sowie mit 4:1 in Kirchasch und überwintern daher auf Platz vier.
Blaues Dress, weiße Weste: Die Fußballer des SC Kirchdorf gewannen im vergangenen Jahr mit 4:0 in Kranzberg, mit 4:1 gegen Wartenberg sowie mit 4:1 in Kirchasch und überwintern daher auf Platz vier. – Foto: Lehmann

SC Kirchdorf: Das heimliche Topteam der Kreisliga 2

Fußball

2020 gab es zwei Topteams mit weißer Weste in der Kreisliga 2: Das eine ist Tabellenführer FC Langengeisling und das andere – Überraschung – der SC Kirchdorf.

Kirchdorf – Im Jahr 2020 gab es zwei Topteams mit weißer Weste in der Kreisliga 2: Das eine ist der Tabellenführer FC Langengeisling und das andere – Überraschung – der SC Kirchdorf. Die Fußballer aus dem Ampertal hätten wegen ihres guten Torverhältnisses möglicherweise sogar besser abgeschnitten als der Ligaprimus, wurden aber durch den Lockdown um das vierte Saisonspiel des Jahres gegen den SV Wörth gebracht.

„Besser hätte es für uns gar nicht laufen können“, findet SCK-Trainer Andreas Apold. „Wir haben das Bestmögliche daraus gemacht. Jetzt können wir uns in der Liga das Ganze beruhigt anschauen. Denn ich glaube nicht, dass nach hinten noch etwas anbrennt – und nach vorne geht angesichts der Punkte-Abstände sowieso nichts mehr.“

Die jungen Spieler wurden ins kalte Wasser geworfen

Dabei lief personell nicht alles rund beim Tabellenvierten aus dem Ampertal: Kapitän Robert Kittl, sein Stellvertreter Joshua Erbslöh-Marx, Torjäger Daniel Schuhmann und Stefan Lohmeier standen nur sehr eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung. „Das zeichnet uns auch aus. Wir haben einen 22-Mann-Kader für die Erste Mannschaft – in dem können alle Fußball spielen. Das ist uns im vergangenen Jahr sehr zu Gute gekommen, wir konnten die Ausfälle kompensieren“, erklärt der 43-jährige Coach. „Vor allem die jungen Spieler, die da etwas ins kalte Wasser geworfen wurden, haben ihre Sache sehr gut und dabei auch noch einen Schritt nach vorne gemacht.“ Taktisch habe man in der Abwehr von der Dreier- wieder auf die Viererkette umgestellt, um mehr Augenmerk auf die Defensive zu legen. „Der Spielfluss ging allerdings nie verloren, die Mischung hat einfach gepasst.“

Dazu lief die Tormaschine beim SC Kirchdorf auf Hochtouren: In der Kreisliga erzielte Dario Turkman sechs der zwölf Tore in den drei Partien – da kommt sogar der Trainer ins Schwärmen: „Dario ist ein brutal starker Fußballer. Man merkt, dass er von der Technik, Ballbehandlung und Übersicht her genau weiß, was er machen muss. Und einen linken Fuß hat der! Nur schade, dass er schon fast 35 ist.“

Der SC Kirchdorf und der Corona-Lockdown

Einen weiteren Baustein für den Erfolg 2020 sieht Andreas Apold im guten Fitnesszustand seines Teams, was angesichts der Trainingsbedingungen vor allem der Eigenmotivation der Spieler zuzuschreiben sei. Denn es sei äußerst schwierig, die Lust und Laune bei den Kickern hochzuhalten, wenn sich lange Pausen und Vorbereitungen abwechseln und individuell trainiert werden muss. „Für das Mannschaftsgefüge war das schwierig“, betont auch Abteilungsleiter Stefan Lohmeier. „Man hat sich nicht mehr gesehen, konnte nicht zusammen trainieren. Es hatte nach dem Lockdown schon etwas gedauert, bis es wieder so war wie früher. Das wird auch im neuen Jahr eine Herausforderung. Weihnachtsfeier, Abschlussfahrt und Einstandsfeiern sind ausgefallen, es gibt kein Hallentraining – und auch sonstige Aktivitäten brechen weg.“

Apold plant mit seinen Co-Trainern einmal pro Woche ein Online-Training für seine Spieler. Er hofft, dadurch seine Akteure für den Trainingsstart fit zu bekommen. Alles unter der Voraussetzung, dass die Corona-Verordnungen einen Trainings- und Spielbetrieb zulassen. Aus Sicht des Übungsleiters müsste das gemeinsame Training im Februar aufgenommen werden, um im März loslegen zu können.

Apold: „Wir sind noch nicht Bezirksliga-tauglich“

Der sportliche Fokus beim SC Kirchdorf läge dann absolut auf dem Ligapokal-Achtelfinale beim FC Gerolfing Anfang März. „Für mich ist der Ligapokal eine kleine Chance, die wir schon mit einer gewissen Ernsthaftigkeit angehen wollen“, sagt Apold. „Aus meiner Sicht sind wir zwar noch nicht Bezirksliga-tauglich, da müssen wir die Kirche schon im Dorf lassen. Doch wir werden trotzdem versuchen, so weit wie möglich zu kommen.“ Sofern Corona eine Fortführung des Wettbewerbs zulässt.

Josef Fuchs

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Aufrufe: 017.1.2021, 13:43 Uhr
Freisinger Tagblatt /Autor