2024-05-10T08:19:16.237Z

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Daran muss man sich erst noch gewöhnen: Björn Schnitzer im roten Trikot des SC Hessen Dreieich.
Daran muss man sich erst noch gewöhnen: Björn Schnitzer im roten Trikot des SC Hessen Dreieich. – Foto: Norbert Kaus

Björn Schnitzer: Jetzt spielt er eine andere Rolle

Wie geht's dem ehemaligen Topscorer des SV Viktoria Aschaffenburg?

Mit Björn Schnitzer hat ein Protagonist im Sommer die Regionalliga Bayern verlassen. Sechs Jahre lang hat der gebürtige Hesse aus Dieburg (Lkr. Darmstadt-Dieburg) das Spiel beim SV Viktoria Aschaffenburg orchestriert und nicht nur die Fans des SVA mit seinem feinen Füßchen verzückt. Ausgerechnet jetzt nach seinem Abschied steuert die Viktoria auf den größten Erfolg der jüngeren Vergangenheit zu. Bereut er seine Entscheidung?

"Nein, es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung", beteuert Schnitzer ohne Wehmut. Das, was er wollte, hat er mit seinem Wechsel erreicht: "Ich habe mehr Zeit für die Familie. Das war mir einfach wichtig. Profi werde ich nicht mehr, deswegen habe ich andere Prioritäten gesetzt. Wir haben dreimal die Woche Training, zudem kommen die meisten Gegner aus dem Umkreis. Das spart auch eine Menge Zeit." Das Problem sei gewesen, dass durch die Randlage Aschaffenburgs zumeist ellenlange Auswärtsfahrten beispielsweise nach Burghausen, Passau oder Rosenheim auf dem Plan standen. "Wir sind nicht selten um 7 Uhr morgens losgefahren und erst spät am Abend nach Hause gekommen", erzählt der 28-Jährige, dessen Tochter mittlerweile in den Kindergarten geht. Übrigens wohnt die kleine Familie immer noch in Aschaffenburg: "Die Überlegung ist da, etwas Eigenes in meiner Heimat Dieburg zu kaufen. Aber die Immobilienpreise sind im Moment gerade richtig happig", stöhnt Schnitzer. Schon allein aufgrund der räumlichen Nähe ist die Verbindung zum alten Klub immer noch da. "Ich habe noch sehr viel Kontakt mit den Jungs. Sie erzählen mir, dass sich die Spielweise ein wenig geändert hat. Ich freue mich sehr, dass die Viktoria so eine gute Rolle spielt."

In Aschaffenburg werden sie immer gerne an ihre Nummer 7 zurückdenken: Björn Schnitzer (vorne) im Zweikampf mit Schweinfurts Sascha Korb.
In Aschaffenburg werden sie immer gerne an ihre Nummer 7 zurückdenken: Björn Schnitzer (vorne) im Zweikampf mit Schweinfurts Sascha Korb. – Foto: Frank Scheuring

Seine Rolle beim SC Hessen Dreieich hat sich indes im Vergleich zum SVA verändert: "Ich bin jetzt mehr der Ballverteiler und spiele einen etwas defensiveren Part. Deswegen bin ich nicht mehr ganz so torgefährlich. Ich bin jetzt mehr der Spielmacher, der sich auch mal weiter hinten die Bälle holt." Mit seinem Einstand in der Oberliga Hessen ist er durchaus zufrieden: "Ich habe mich gut eingelebt. Wir sind vorne mit dabei." Wann und wie es in unserem Nachbar-Bundesland weitergeht, weiß auch noch niemand. Björn Schnitzer glaubt, dass sich im Dezember nichts mehr tun wird. "Soweit ich weiß, werden wir Anfang Januar mit der Vorbereitung beginnen und Ende Januar ist dann der Saisonstart geplant." Mit dem SC Hessen Dreieich will Björn Schnitzer dann 2021 die Regionalliga ins Visier nehmen.

Aufrufe: 027.11.2020, 15:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor