2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Der Gesichtsausdruck passt nicht zum Spiel: Dogukan Demiray war der überragende Mann auf dem Platz beim Rödinghauser 5:2-Sieg im Westfalenliga-Derby gegen den SC Herford. Dafür gab es vom Trainer viel Lob und eine Umarmung.
Der Gesichtsausdruck passt nicht zum Spiel: Dogukan Demiray war der überragende Mann auf dem Platz beim Rödinghauser 5:2-Sieg im Westfalenliga-Derby gegen den SC Herford. Dafür gab es vom Trainer viel Lob und eine Umarmung. – Foto: Andreas Gerth

Dogukan Demiray: Das Fliegengewicht des SV Rödinghausen II

20-Jähriger trumpft beim Herforder Derby groß auf und liefert beim 5:2-Sieg der SVR-Reserve die Vorlagen zu vier Toren.

Als Dogukan Demiray in der 83. Spielminute zu seiner Auswechslung trabte, wurde er an der Seitenauslinie von Trainer Björn Hollenberg mit einer Umarmung empfangen. Die hatte sich der eher kleingewachsene, jedoch am Sonntag (13. September 2020) im Derby der Westfalenliga beim 5:2-Sieg gegen den SC Herford groß aufspielende Rödinghauser mehr als verdient.
Die Entscheidung im Herforder Derby war schon in den ersten 45 Minuten gefallen, in denen Demiray das Kunststück fertig brachte, an allen Rödinghauser Torerfolgen zur 4:1-Führung beteiligt zu sein. Er schlug die Ecke, die Maximilian Helf zum 1:1 in die Maschen köpfte, initiierte den Spielzug, den Fynn-Hagen Rausch-Bönki zum 2:1 abschloss und lieferte das Zuspiel vor dem Elfmeter zum 4:1.

Besonders in Erinnerung aber bleibt „Dogis“ Assist zum dritten Treffer der Gastgeber, als er mit energischem Antritt Gegenspieler Igor Safonov abschüttelte, an der Herforder Torauslinie den Kopf hoch nahm und mit einem blitzgescheiten Pass in den Rücken der Abwehr seinen Mitspieler Benedikt Genz fand, statt aus spitzem Winkel selbst abzuschließen.

– Foto: Gottschlich


Und doch hatte „Dogis“ famoser Auftritt einen Schönheitsfehler – ein eigener Treffer gelang ihm am Sonntag nicht. Ganz dicht dran war er in der 80. Minute, als er den Ball, mit dem Rödinghausens Nummer zehn so fein umzugehen versteht, ans Außennetz setzte.

Das anschließende Lob seines Trainers dürfte den fehlenden Torerfolg jedoch aufwiegen. „Er hat extrem viel individuelle Klasse, ist unberechenbar, sehr variabel und hilft mit diesen Eigenschaften unserem Offensivspiel enorm“, sagt Björn Hollenberg über den 20-Jährigen, der 2017 aus der B-Jugend des VfL Theesen in die Talentschmiede des SV Rödinghausen wechselte und am Wiehen schon im Vorjahr den Sprung ins U23-Team geschafft hat.

Dort in der 6. Liga müsse für das „Fliegengewicht“ (58 Kilo bei 1,69m Körpergröße) nicht Endstation sein, lässt sein Trainer durchblicken. „Dogi hat schon in der vergangenen Saison einige Male sein Potenzial aufblitzen lassen. Jetzt muss er sehen, dass er Konstanz in seine Leistungen bekommt.“
Aufrufe: 016.9.2020, 13:30 Uhr
Andreas Gerth / FuPaAutor