2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Muss sich zurzeit mit der Reservistenrolle beim Tabellenführer begnügen: Erftstadts Routinier Bastian Schmoll. Fotos: Markus Brackhagen
Muss sich zurzeit mit der Reservistenrolle beim Tabellenführer begnügen: Erftstadts Routinier Bastian Schmoll. Fotos: Markus Brackhagen

"Ich stelle keine Forderungen"

Bastian Schmoll ist davon überzeugt, dass er demnächst wieder seine Einsatzzeiten bekommen wird

Bastian Schmoll war mehr als ein Jahrzehnt lang Leistungsträger im Erftstädter Team. Doch in dieser Saison findet sich der 37-Jährige immer häufiger auf der Bank wieder. Wie kommt der Kapitän mit seiner ungewohnten Rolle beim Tabellenführer zurecht? Markus Brackhagen hat mit ihm gesprochen.

Für Ihre Mannschaft läuft es hervorragend. Wie empfinden Sie Ihre persönliche Situation?

Bastian Schmoll: Ich habe in diesem Jahr zum Glück nicht mit Verletzungen zu kämpfen. Wegen einer beruflichen Veränderung kann ich aber nur zweimal pro Woche trainieren und bin deshalb bisher nicht so zum Zuge gekommen. Da wir zurzeit erfolgreich sind, gibt es für den Trainer wenig Grund zu wechseln.

Wie bewerten Sie Ihre aktuelle Rolle?

Bastian Schmoll: Ich sehe mich als ein verlängerter Arm des Trainers, was für mich gar nicht so ungewohnt ist, weil ich diese Funktion auch vorher schon ausgefüllt habe. Es ist schön, dass die Jungs den nächsten Schritt gemacht haben und vielleicht auch dank meiner Hilfe den Fußball ernster nehmen als in früheren Jahren. Die Rolle des Beraters ist in meinem Alter völlig in Ordnung.

Das Verteilen von guten Ratschlägen kann Sie doch nicht zufrieden stellen?

Bastian Schmoll: Natürlich wäre es gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich komplett zufrieden wäre. Als Fußballer will man immer spielen. Ich muss aber akzeptieren, dass die elf Leute, die Woche für Woche auf dem Platz stehen, ihre Aufgabe super erledigen.

Obwohl zuletzt mit Esser und Mager zwei defensive Mittelfeldspieler ausfielen, saßen Sie 90 Minuten draußen. Hat Sie das nicht geärgert?

Bastian Schmoll: Klar. Ich hätte mir einen Einsatz gewünscht und war auch enttäuscht, dass ich nicht berücksichtigt wurde. Manchmal muss man auch die Faust in der Tasche machen. Ich kann nur versuchen, weiterhin mein Bestes zu geben und auf meine Chance warten.

Haben Sie mit dem Trainer darüber gesprochen?

Bastian Schmoll: Wir kennen uns seit fast 15 Jahren und sagen uns offen die Meinung. Ich wollte auch, dass Paul Esser weiß, dass ich damit nicht ganz einverstanden war. Ich werde aber keine Forderungen stellen, sondern bereitstehen für den Moment, wenn Not am Mann ist und ich gebraucht werde.

Wie groß ist die Chance, dass dies bald passiert?

Bastian Schmoll:Ich merke beim Training natürlich, dass ich noch sehr gut mithalten kann. Deshalb gehe ich davon aus, dass ich noch einige Spiele machen und auch am Wochenende in Schafhausen eingesetzt werde.

Was kann Ihr Klub in dieser Saison erreichen?

Bastian Schmoll: Leicester City, das als Underdog englischer Meister geworden ist, ist ein gutes Beispiel, dass Fußball hauptsächlich Kopfsache ist. Wir haben eine gewisse Qualität und einen richtigen Lauf. Wenn man oben steht, will man sich das auch nicht mehr wegnehmen lassen. Weil die Konzentration nun eine ganz andere ist, ist mit d em Team noch viel möglich.

Aufrufe: 015.11.2019, 10:00 Uhr
KSTA-KR/ Markus BrackhagenAutor