2024-04-25T14:35:39.956Z

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Uli Fries genießt den Ausklang seiner Karriere beim TSV Allach München. 
Uli Fries genießt den Ausklang seiner Karriere beim TSV Allach München.  – Foto: Archiv

TSV-Allach-Motor Uli Fries: „Diese Saison könnte meine letzte sein“ 

Fries: „ Ich habe mich nie für das Geld im Fußball interessiert“

Uli Fries spielt mit dem Gedanken seine Karriere diese Saison beim TSV Allach zu beenden. Fries genießt den Ausklang bei seinem Herzens-Verein.
  • Uli Fries fühlt sich sehr wohl beim TSV Allach München.
  • Der dreifache Vater versucht Fußball, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen.
  • Baldiges Karriereende steht für den Routinier in Aussicht.

Uli Fries war und ist der Stolz des TSV Allach. Er war das Aushängeschild, der es aus der Jugend zum TSV 1860 gepackt hat. In einer Zeit, als dort noch Talente am Fließband das NLZ verließen und in der Bundesliga und Nationalelf durchgestartet sind.

Doch im Vergleich zu Timo Gebhardt oder Manuel Schäffler ging sein Weg nach der A-Jugend beim TSV 1860 nicht weiter. Fries spielte in der 3. Liga für Wacker Burghausen und musste sich nach Stationen beim SV Heimstetten, dem FC Ismaning und dem TSV Buchbach wie viele andere Kicker damit abfinden, dass es für ganz oben nicht reicht.

Mit 32 hat er andere Prioritäten, als so hoch wie möglich zu spielen. „Meine Frau und ich haben Kinder bekommen. Beruflich hatte ich auch viel zu tun. Ich wollte den Aufwand einfach eingrenzen“, begründet Fries, warum er seine Karriere in der Kreisliga ausklingen lässt. Fries ist dreifacher Vater und arbeitet als Projektleiter im Bereich Modernisierung bei der Firma Kone. Wenn daneben noch Zeit bleibt, darf der Weg zum Sportplatz nicht zu weit sein. Auf dem Vereinsgelände hat Fries das Kicken gelernt. Hier hat er Freunde fürs Leben gefunden.

Uli Fries ist in der Kreisliga München 1 der Unterschiedsspieler

Spieler, wie Florian Krimmer, die ihr Leben lang für keinen anderen Verein die Knochen hingehalten haben. „Flo ist einer dieser alten Kumpel von früher. Er hat mich einfach mal gefragt, ob ich beim TSV Allach aushelfen möchte, als sie zu wenig Spieler hatten“, erzählt Fries.

Aus der spontanen Hilfe wurde mehr. In der Münchner Kreisliga gehört Fries zu den Unterschiedsspielern. Geld hat für Fries im Fußball nie eine Rolle gespielt. Früher war es sein Antrieb, so hoch wie möglich zu spielen. Heute sind es seine die Freunde seines Heimatvereins, wegen denen er Fußball spielt. „Ich habe mich immer für den fußballerischen Erfolg interessiert, nie für das Geld. Heute habe ich einfach Spaß dabei, mit meinen Freunden zu kicken“.

Auf die Frage, ob seine Leistung in den letzten Jahren nachgelassen hat, antwortet er: „Ich kann immer noch mithalten vom Tempo und der Spritzigkeit. Allerdings bin ich nicht mehr überragend. Ich versuche mehr spielerisch zu lösen. Ich gehe allerdings immer noch regelmäßig laufen und versuche mich fit zu halten“.

Ex-Profi Patrick Ghigani war der Grund, dass Uli Fries weitergespielt hat

Der TSV Allach ist dieses Jahr ein gutes Stück von den Aufstiegs- und Relegationsplätzen entfernt. „Das Team hat ein sehr großes Potenzial und ich traue uns viel zu. Wir müssen das Potenzial nur abrufen. Dieses Jahr wird es schwer, um den Aufstieg mitzuspielen. Aber wir geben auf jeden Fall 100 Prozent. Nach einer langen Re-Start Vorbereitung und vielen Testspielen sind wir gut gestartet. Die Derby-Niederlage gegen den SV Untermenzing und das Unentschieden gegen den SC Inhauser Moos waren leider ein Wegweiser“.

Am Training lag es laut Fries auf keinen Fall, dass der TSV Allach seine Aufstiegsträume auf Grund der derzeitigen Tabellensituation auf Eis gelegt hat: „Mit den beiden Ghigani-Brüdern haben wir zwei überragende Männer als Trainer. Das Training ist vergleichbar mit hochklassigen Vereinen, eben nur mit einem anderen Tempo“, betont Fries.

Ex-Profi Patrick Ghigani ist für Fries nicht nur fußballerisch ein Vorbild: „Vor Patrick Ghigani habe ich wirklich Respekt, in diesem Alter (42) immer noch so fit zu sein. Es ist schön ihn auf dem Feld zu sehen“.

Auf die Frage nach seinem Trainer-Engagement, sagt Fries nur lachend, dass er irgendwann einmal auf den Spielbericht als Co-Trainer gelandet ist. „Ich habe nur gelegentlich mal das Aufwärmen oder ein paar Trainingseinheiten übernommen. Ich war immer nur Spieler“.

Für Uli Fries soll nach einer langen Karriere alles dort enden, wo es angefangen hat. „Es war immer mein Ziel, meine Karriere beim TSV Allach zu beenden. Vielleicht ist dieses Jahr das letzte meiner Karriere. Das ist allerdings noch nicht in Stein gemeißelt. Ich hatte letzte Saison schon mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören. Allerdings kam dann Patrik Ghigani zum TSV und ich hab mich entschieden, unter ihm weiterzuspielen.“

Text: Jonas Weber

Aufrufe: 06.1.2021, 16:52 Uhr
Münchner Merkur / Jonas WeberAutor