Arminias Frauen: Ein Elfmetertor reicht zum Sieg

DSC Arminia Bielefeld - SC Fortuna Köln 1:0
Markus Wuckel war trotzdem zufrieden. „Unser Selbstbewusstsein ist im Moment ein wenig angeknackst“, meinte der Coach, „da ist es wichtig, sich in so ein Spiel rein zu kämpfen – und das hat meine Mannschaft heute getan.“
In der ersten Halbzeit taten sich die Armininnen indes sehr schwer. Dem Angriffsspiel der Gastgeberinnen fehlte irgendwie der Schwung – vielleicht auch, weil Wuckel Friederike Schaaf, die im bisherigen Saisonverlauf oft von der Sechserposition aus für viel Tempo und Präzision im Spiel nach vorne gesorgt hatte, in die Viererkette gestellt hatte. Ohne diese stabilisierende Element im Zentrum entstand zunächst nur nach Standardsituationen Gefahr – so vor allem in der 20. Minute, als die aufgerückte Tanja Grünheid nach einer Ecke an die Latte köpfte. Weitere Halbchancen der Gastgeberinnen vereitelte Kölns bärenstarke Torfrau Lisa Brenner, die von Schaaf (26.), Sarah Grünheid (33.) und Sophia Thiemann (40.) nicht zu überwinden war.

Nach der Pause zog Wuckel die Konsequenzen und beorderte Schaaf im Tausch mit Sandra Hausberger auf die Sechs – und sofort lief es in der Offensive des DSC besser. Eine erste Chance vergab Thiemann, die aus 15 Metern knapp über das Tor schoss (48.), doch sieben Minuten später war es so weit: Als ein abgefälschter Flankenball seinen Weg vor das Kölner Tor gefunden hatte, stand Sarah Grünheid plötzlich völlig frei und konnte von Brenner nur noch per Foul am Torschuss gehindert werden. Den fälligen verwandelte Lisa Lösch mit einem präzisen Flachschuss ins linke Eck zum 1:0 (55.).

Damit war die Angriffsmaschinerie der Bielefelderinnen angeworfen, und in der Folgezeit tauchten sie nach schönen Spielzügen immer wieder aussichtsreich vor dem Kölner Kasten auf. In dem stand mit Lisa Brenner aber eine Torhüterin, die an diesem Tag aus dem Spiel heraus einfach nicht zu bezwingen war. So vereitelte sie – zweimal auch mit Hilfe des Pfostens – in der letzten halben Stunde der Partie gleich ein halbes Dutzend klarster Möglichkeiten der Armininnen: Annabel Jäger (gleich dreimal), Sarah Grünheid (2) und Sophia Thiemann hätten gut und gerne das entscheidende 2:0 erzielen können.

So aber blieb es eng – und wurde in den letzten Minuten sogar noch richtig knifflig. Die Kölnerinnen versuchten nun mit sich auf das Tor senkenden Weitschüssen zum Erfolg zu kommen und trafen dabei in der 78. und 82. Minute zweimal die Latte. Jener letzte Ball sprang der am Fünfmeterraum lauernden Luzie Kirsch genau vor die Füße, doch irgendwie bekam eine Arminia-Abwehrspielerin noch einen Fuß in den Schuss und bewahrte ihr Team vor dem Ausgleich. „Da hatten wir wirklich ein bisschen Glück“, räumte Markus Wuckel ein. Es war aber das des Tüchtigen.