2024-05-17T14:19:24.476Z

Interview
Charakterkopf: Kevin Wolemann spricht im Interview mit FuPa-Reporter Dieter Rebel Klartext.
Charakterkopf: Kevin Wolemann spricht im Interview mit FuPa-Reporter Dieter Rebel Klartext. – Foto: Dieter Rebel

Lebemann Wole: Spaß, Party - Regionalliga?

Kevin Wolemann ist Führungsspieler und Leistungsträger bei Spitzenreiter SC Eltersdorf +++ Er betont: "Auch in der Bayernliga ist Fußball ein Hobby"

Kevin Wolemann ist Leistungsträger und Führungsspieler. Und das nicht bei irgendeinem Verein, sondern beim aktuellen Spitzenreiter der Bayernliga Nord, dem SC Eltersdorf. Gleichzeitig ist der 27-Jährige jedoch auch ein Lebemann, der gerne feiert und Spaß hat. Der Verteidiger der "Quecken" schafft es auf eindrucksvolle Art und Weise, diese beiden eigentlich gegenteiligen Dinge zu kombinieren, wie er im FuPa-Interview erklärt. "Wole" spricht darüber hinaus über den Regionalliga-Traum und über das Alleinstellungsmerkmal seines aktuellen Vereins.

Kevin, bitte ergänze folgenden Satz: Die Regionalliga ist…
(überlegt)...anstrengend...(lacht) ...eine sehr interessante Liga, in der sich Hobbyfußball und Profifußball etwas kreuzen.

Hand aufs Herz: Träumst Du vom Aufstieg in dieser Saison?
Ja, wer träumt nicht von einem Aufstieg? Wir spielen eine super Runde bisher und wünschen uns als Team, aufzusteigen. Es ist für jeden Fußballer ein Erlebnis, in der Regionalliga spielen zu dürfen, wie ich ja selbst bezeugen kann (2016 stieg Wolemann mit seinem damaligen Verein, dem SV Seligenporten in die Regionalliga auf; Anm. d. Red.)

Und zurück in die Realität: Ist der Aufstieg auch tatsächlich möglich?
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass der Aufstieg tatsächlich realisierbar ist. Die drei Spitzenteams liegen sehr eng beinander. Spielen wir so weiter wie bisher, haben wir die große Chance, es tatsächlich zu schaffen. Wir müssen weiter Gas geben, dann ist auf jeden Fall was drin. Es ist nicht unmöglich.


"Bernd Eigner ist ein Wahnsinns-Trainer"

Nach dem größeren Umbruch vor der Saison zählst Du mit 27 Jahren zu den erfahrenen Kräften in Eltersdorf. Wie fühlst Du Dich in dieser Rolle?
Es ist eigentlich relativ entspannt. Klar, wir haben viele junge Spieler dazubekommen, die auch eine große Qualität haben, aber noch ein bisschen Führung brauchen. Und in diesem Zusammenhang helfe ich natürlich gerne.

Ist es für Dich überraschend, dass sich die junge neue Mannschaft so schnell gefunden hat - und überaus erfolgreich ist?
Nicht unbedingt. Beim SC Eltersdorf wird bei der Verpflichtung eines neuen Spielers sehr auf dessen Charakter geachtet. Insofern stimmt das Teamgefüge - die Verantwortlichen wissen sehr wohl, was sie machen. Deshalb ist der Erfolg das Ergebnis harter Arbeit.

Welchen Anteil daran hat explizit Trainer Bernd Eigner?
Bernd Eigner ist für mich ein Wahnsinns-Trainer. Er hat durch seine Profikarriere die nötige Erfahrung, aber auch das nötige Fingerspitzengefühl für jeden Einzelnen. Er ist sehr kommunikativ und sehr nah dran an der Mannschaft.


"Man darf ja auch Spaß haben, oder nicht?"

Und warum ist der SCE der richtige Verein für Dich?
Ich kann beim SC vieles miteinander unter einen Hut bringen. Mein Arbeitsplatz liegt nicht weit vom Fußballplatz weg. Von meinem Wohnort in Fürth habe ich darüber hinaus eine relativ kurze Anfahrt. Privatleben und Fußball ist somit perfekt miteinander kombinierbar.

Junioren-Bundesliga mit Greuther Fürth, Regionalliga mit Seligenporten, weitere Stationen in Forchheim, Neustadt/Aisch und Buckenhofen - Du hast schon viel gesehen von der fränkisch-oberpfälzischen Fußballwelt. Was nimmst Du von den einzelnen Abschnitten jeweils mit?
Es war ja, wie beschrieben, so, dass ich bei Greuther Fürth Junioren-Bundesliga gespielt habe. Zum damaligen Zeitpunkt habe ich bewusst entschlossen, eine Ausbildung zu starten - gleichzeitig war das das Ende der Gedanken in Richtung Profifußball. Weil der Fußball jedoch einfach meine Leidenschaft ist, wollte ich natürlich weiter spielen - und das möglichst hochklassig. Jahr für Jahr habe ich mich deshalb dann wieder nach oben gearbeitet. Regionalliga war in diesem Zusammenhang ein absolutes Highlight. Mir wurde aber auch bewusst, dass in der 4. Liga Beruf und Fußball nicht auf Dauer kombinierbar sind.


"Auch in der Bayernliga ist Fußball ein Hobby"

Es ist bekannt, dass Du ab und an gerne feiern gehst und auch rauchst. Wie lässt sich das mit dem Leistungsgedanken vereinbaren?
(lacht) Das mit dem Rauchen hat sich erledigt - ich habe vor dreieinhalb Wochen aufgehört (lacht) Und Feiern muss ab und zu einfach sein, man darf ja auch mal Spaß haben, oder nicht? Nichtsdestotrotz muss man natürlich aufpassen. Ma darf nicht über die Stränge schlagen.

Nehmen manche den Fußball vielleicht ein bisschen zu ernst?
Spaß am Fußball ist für mich das Allerwichtigste. Ich selbst hatte eine kurze Zeit, in der ich nicht so viel gespielt habe. In der Folge war ich sehr betrübt. Damals habe ich jedoch gelernt, wie wichtig die Freude an der Sache ist. Man darf nicht vergessen, dass auch in der Bayernliga Fußball ein Hobby ist.

Abschließend ein Blick in die Zukunft: Wie wird sich der Spieler Kevin Wolemann noch entwickeln? Und: Wo endet der Weg des SC Eltersdorf?
Ich hoffe natürlich, dass der SC Eltersdorf nächste Saison in der Regionalliga spielt. Ansonsten können wir uns was die Entwicklung betrifft nicht beschweren. Wir sind seit Jahren ein sehr starker Bayernliga-Verein, der immer oben mit dabei ist. Aber natürlich ist es für den Verein erstrebenswert, mal wieder hoch zu gehen. Ich persönlich möchte noch lange Fußball spielen wie möglich. Ich fühle mich fit.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Zukunft.

Aufrufe: 025.11.2019, 09:46 Uhr
Dieter Rebel/Helmut WeigerstorferAutor