2024-05-23T12:47:39.813Z

Interview

Hohlenburger: „Da findet sich sicher eine Freibierlätschn"

SEF-Torjäger hofft auf ERDINGER Jackpot

Er trifft und trifft und trifft. Im Interview mit Fussball Vorort spricht Andreas Hohlenburger über die Gründe für seine überragende Torquote, über verpasste Aufstiegsträume und einen möglichen Wechsel.

Andreas, du hast in 48 Spielen satte 51 Tore erzielt. Warum läuft es bei dir in den letzten beiden Spielzeiten so gut?

Es klingt zwar etwas abgedroschen, aber wenn du in einen Lauf kommst, dann läuft es einfach. Das begann vor zwei Jahren mit dem neuen Trainer, der auf ein 4-4-2-System umgestellt hat. Diese Systemumstellung war ausschlaggebend. Seitdem Alex Plabst mit seiner Taktik das Offensivspiel belebt hat, ist richtig frischer Wind eingekehrt.

Dennoch hast du einige Male den entscheidenden Treffer markiert...

Ja, in einigen Spielen habe ich schon den Unterschied ausgemacht.

Hattest du nach der vergangenen Saison keine Anfragen von höherklassigen Klubs?

Nein, das hat mich ehrlich gesagt ziemlich verwundert. Aber ich habe dennoch viel Spaß mit den Jungs, es gibt also keinen Grund für einen Wechsel. Gegen Ende meiner Laufbahn möchte ich ohnehin zu meinem Heimatverein FC Ampertal Unterbruck zurück.

Siehst du dich als Führungsspieler?

Ich bin zwar erst 27, aber damit der Zweitälteste. Wir haben ein sehr junges Team. Daher ist es meine Aufgabe, vorne wegzugehen.

Warum ist die Mannschaft nach dem verpassten Aufstieg nicht eingebrochen?

Wir haben uns nach der Relegation zusammen gesetzt und miteinander über das Spiel geredet. Dann haben wir entschieden, dass wir als Team zusammen bleiben und es im zweiten Anlauf nochmal probieren wollen. Bis auf Jimmy (James Joseph, d.Red.) sind dann auch alle mit an Bord geblieben. Das war der Schlüsselmoment. Danach haben wir trotzdem unseren Saisonabschluss gemeinsam gefeiert. Dass wir es so gut wegstecken würden, war nicht zu erwarten. Das zeigt einfach, dass wir eine geile Gemeinschaft haben.

Hand aufs Herz, wie oft träumst du noch von dem Relegationstrauma der letzten Saison?

(lacht) Träumen noch nicht. Das ist schon bitter, das muss man sagen. Aber wir haben nie den Aufstieg vor der Saison als Ziel ausgegeben. Wir haben immer von Spiel zu Spiel geschaut. Es war dann einfach auch so, dass Türkgücü-Ataspor eine brutal gute Mannschaft hatte. Da gab es kein Vorbeikommen. Und Relegation ist dann immer eine enge Kiste.

Was macht den bisherigen Tabellenführer und Aufsteiger Wasserburg diese Saison so stark?

Wasserburg hat einfach erfahrene Topspieler, z.B. die Haas-Brüder, die bereits in höheren Klassen gekickt haben. Dadurch ist Wasserburg in allen Bereichen besser geworden. Mit solchen Spielern kann man voller Optimismus in jedes Spiel gehen und ihnen einfach großen Respekt zollen.

Einen Platz hinter euch steht der FC Deisenhofen. Was charakterisiert dieses Team? Wo liegen deren Stärken?

Die sind vor allem spielerisch und technisch sehr stark. Insgesamt wird es auch durch Deisenhofen eine richtig enge Geschichte da oben. Die werden definitiv bis zum Schluss um den Aufstieg mitmischen.

In der letzten Saison habt ihr vorwiegend gegen die Topteams der Liga verloren. Die direkten Duelle gegen die direkte Aufstiegskonkurrenz aus Deisenhofen und Wasserburg gingen in dieser Spielzeit ebenfalls verloren. Weshalb verliert ihr ausgerechnet immer dann, wenn es gegen die Topteams der Liga geht?

Ja, es scheint so. Gegen Wasserburg dürfen wir niemals verlieren. Wir hatten schon 2:0 geführt. Am Ende wurde es mit unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen ein sehr umkämpftes Spiel. Am Ende war es bitter, dass wir als Verlierer vom Platz gegangen sind.

Du führst die Torjägerkrone aktuell mit 23 Toren an. Wirst du erneut Torschützenkönig?

Die Torjägerkanone ist nicht mein primäres Ziel. Wenn ich könnte, würde ich sie lieber gegen den Aufstieg mit Freising eintauschen.

Was würdest du mit den 15 Kästen ERDINGER Weißbier machen, wenn du am Ende der Saison Torschützenkönig bist?

Mit denen würde ich sicher eine große Feier in Freising geben. Mit Teamkollegen, Trainer, Vorstand und natürlich unseren Fans. Und falls noch was übrig bleibt, findet sich sicher noch die eine oder andere „Freibierlätschn“. Aber die Saison ist noch lang. Auch wenn es aktuell gut aussieht, kann da noch viel passieren.

Interview: Fabian Schönrock

Aufrufe: 012.12.2018, 11:50 Uhr
Freisinger Tagblatt / Fussball Vorort FuPa OberbayAutor