"Kollektives Versagen"

Vielleicht war die schnelle Führung Gift für die Borussia. Bereits in der zweiten Minute erlief sich Moritz Kraus auf der rechten Seite den Ball und hob ihn gefühlvoll von außen in den Strafraum. Mit einer Art Seitfallzieher traf Yannick Kuhnke die Kugel nicht richtig, doch der Ball senkte sich zum Erstaunen aller über Torhüter Roy Flekken hinweg ins Tor. „Die ersten zehn Minuten haben wir ordentlich gespielt“, urteilte Trainer Winnie Hannes anschließend über die Anfangsphase der Partie.

Doch danach kam der FC Inde Hahn. Der erste Schussversuch in der 14. Minute von Kosei Omoya ging noch deutlich am Tor vorbei. Doch dessen zweiter Versuch zwei Minuten später prallte vom Rücken eines Verteidigers ab und flog ungehindert an Torhüter Ivica Ljubicic zum Ausgleich in die Maschen.

Nur eine Minute später trat ein Borussen-Verteidiger über den Ball, der dadurch in den Lauf von Takato Fukuhara rollte. Der hatte die Übersicht, aus 25 Metern mit einem gefühlvollen Heber den Schlussmann der Borussia zu überwinden, der viel zu weit vor dem eigenen Tor stand.

Schlusspunkt vor der Pause war ein Missverständnis zwischen Moritz Kraus und Torhüter Ljubicic. Der Keeper hatte seinen Kasten weit verlassen, wirkte jedoch viel zu unentschlossen, so dass letztlich Peter Szczyrba als lachender Dritter das Leder zwischen den beiden hindurch ins Tor spitzelte (34.). Das Spiel war damit entschieden.

„Das war heute ein kollektives Versagen“, ärgerte sich Hannes. „Einige Spieler spielen schon seit geraumer Zeit nicht so, wie ich mir das vorstelle.“ Ob dieser salomonischen Aussage kräftigere Worte in der Woche folgen werden, ließ der Trainer offen.

In der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr viel. Freialdenhoven kam zu keiner einzigen nennenswerten Chance. Auf der anderen Seite hatten Christian Tshisumpa (60., 63.) und Szczyrba (75., 79.) durchaus die Möglichkeit zur Ergebnisverbesserung auf dem Fuß. Doch in diesen Situationen war der Schlussmann der Borussia auf dem Posten und verhinderte ein Debakel.