2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Mit Zöpfchen: Christian Kreutzers (links) Markenzeichen ist die Haarpracht, seine Rückkehr gab der Verteidigung von Borussia Freialdenhoven viel Rückhalt. Foto: Thomas Mauer
Mit Zöpfchen: Christian Kreutzers (links) Markenzeichen ist die Haarpracht, seine Rückkehr gab der Verteidigung von Borussia Freialdenhoven viel Rückhalt. Foto: Thomas Mauer

Entspannte Lage in Freialdenhoven

Die Borussia hält als Fünfte den Kontakt zur Spitze und steht finanziell gut da. Trainer Hannes ärgert sich dennoch ein wenig.

In diesem Jahr kann Borussia Freialdenhoven nach einer zweijährigen Durststrecke wieder sehr entspannt in die Winterpause gehen. Nach 14 Spielen rangiert die Mannschaft auf dem fünften Platz mit nur fünf Zählern Abstand zur Spitze der Fußball-Mittelrheinliga.

„Wenn einige sich diese Situation beim letzten Spiel in Wesseling vergegenwärtigt hätten, könnten wir ganz oben sein“, ärgerte sich Trainer Winnie Hannes ein wenig über die verschenkten Punkte. „Das hat mich nicht gefreut, denn jetzt sind wir Verfolger statt Tabellenführer.“

Im Übrigen allerdings ist der Trainer voll des Lobes für seine Spieler. „Ich ziehe ein positives Fazit, denn wir sind nach zwei Jahren wieder da, wo wir sonst auch meist waren.“ Als wichtigsten Grund für den Aufschwung macht Hannes die Personalpolitik in Freialdenhoven verantwortlich. Im Sommer hatte der Vorstand den Kader um zwei Spieler aufgestockt. Das sorgte vor allem in der Mitte der Hinrunde für Entspannung, als Verletzungen den Ausfall einzelner Spieler kaum auffielen.„Die Transfers im Sommer haben sich als sehr glücklich herausgestellt.“

Einige Formsteigerungen

Zudem hätten nach Hannes‘ Einschätzung Einzelne ihre Form enorm gesteigert. Als Beispiel nannte der Trainer Sascha Rodemers, der bislang entscheidend mit dazu beitrug, dass Freialdenhoven die wenigsten Treffer kassierte. „Aber auch die Rückkehr von Christian Kreutzer als Stabilisator war für uns sehr wichtig“, sagte Hannes. Gerade die jüngeren Spieler hätten sich an ihm orientiert. „Wir hatten einen überraschend guten Start und konnten unsere Spielweise erfolgreich verändern. Das höhere Pressen funktionierte aber nur mit entsprechend ballsicheren Spielern.“

Aber nicht bei allen lief es derart erfolgreich. „Ich hatte mich in der Vorbereitung verletzt und bin danach schwer reingekommen“, erklärte der etatmäßige Kapitän Fabian Jopek. „Und dann direkt von null auf hundert zu kommen, fiel mir schwer.“ Zumal Jopek anfangs auch auf der ungewohnten Sechser-Position spielen musste. Für ihn war auch die Binde anfangs eher eine Belastung, eben weil er seinem Anspruch nur eingeschränkt nachkommen konnte. Nach der Verschnaufpause über Weihnachten will der Verteidiger zu Jahresbeginn vor allen anderen mit dem Lauftraining beginnen, um für den Start nach der Winterpause wieder fit zu sein.

Derweil wird Borussia Freialdenhoven nur an einem Hallenturnier vor und nach Silvester teilnehmen. Der Beginn für die Vorbereitungen in der Meisterschaft ist auf den 11. Januar terminiert. „Ich hatte im Sommer gesagt, dass ich zwei so bescheidene Jahre nicht mehr haben möchte“, sagte Ehrenpräsident und Manager Rolf Imdahl. „Das sollte entweder vernünftig oder gar nicht gemacht werden, denn ich möchte Freude an unserem Fußball haben.“ Damit ließ er seinem Trainer freie Hand bei der Kaderzusammenstellung, und dessen „Händchen“ war glücklich. „Wir gehören zu den ganz wenigen Vereinen im Mittelrhein, die schuldenfrei sind. Deshalb haben wir auch im Sommer das Geld für die neue Saison zusammen“, sagte der Geschäftsmann Imdahl.

Aufrufe: 019.12.2015, 10:00 Uhr
Thomas Mauer I AZ/ANAutor