Spvg Wesseling-Urfeld - SC Borussia Freialdenhoven 1:1
Trainer Wilfried Hannes fühlte sich hinterher regelrecht verschaukelt und sagte: „Ich bin schon lange im Fußballgeschäft, aber so etwas muss ich erst mal verdauen.“ Gemeint war ein seiner Meinung nach völlig überforderter Unparteiischer Niklas Dahmen, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte.
Die meiste Zeit mussten die Borussen in Unterzahl spielen, nachdem bereits in der 22. Minute der Schiedsrichter Rot zückte und Alexandru Daescu in die Kabine schickte. Eine Notbremse sollte Daescu begangen haben, obwohl nach Angaben von Hannes zwei Borussen auf gleicher Höhe mitverteidigten.
Aber auch in Unterzahl bewies Freialdenhoven Stärke, die Gastgeber kamen nur selten vor ihr Tor, in dem Tobias Werres „seine Sache sehr gut machte“, so Hannes. Auf der anderen Seite erlebten die Zuschauer, wie in der 39. Minute ein Pass in den Strafraum der Gastgeber gespielt wurde. Poongbeom Lee wurde von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß trat diesmal Okan Dikenli, nachdem beim letzten Mal Gerard Sambou gescheitert war. Und auch diesmal parierte Torhüter Jörg Gräber zunächst, gegen den Nachschuss von Lee war er jedoch machtlos. Die Gäste waren in Unterzahl in Führung gegangen.
In der zweiten Halbzeit gelang es der dezimierten Mannschaft weiterhin, die gegnerischen Stürmer erfolgreich vom eigenen Tor fernzuhalten. Jedoch nur bis zur 70. Minute.
Da bestrafte Schiedsrichter Niklas Dahmen des Verhalten von Okan Dikenli ebenfalls mit einer Roten Karte. „Wir haben das alle nicht verstanden“, kritisierte Trainer Hannes und vermutete Unsportlichkeit.
Mit acht Feldspielern geriet Freialdenhoven erwartungsgemäß unter verstärkten Druck der Gastgeber, die ihrerseits die Chance sahen, die drohende Niederlage doch noch abzuwenden. In der 84. Minute war es dann Deniz Millitürk, der per Kopfball zum Ausgleich traf.
Aber selbst in Unterzahl hatten die Borussen noch drei Punkte in greifbarer Nähe. Kurz vor dem Spielende lief ein Konter von Freialdenhoven, und plötzlich stürmte der eingewechselte Philipp Simon allein auf das Wesselinger Tor zu. Doch einem Verteidiger gelang es gerade noch, den Borussen abzudrängen und die Chance zu vereiteln.
„Wir fühlen uns verarscht“, war die erste Reaktion eines völlig entnervten Wilfried Hannes. Die von ihm gefürchtete, aufgeheizte Atmosphäre des Wesselinger Publikum war ausgeblieben, und er bezeichnete auch die Begegnung als keinesfalls unfair. Unfair sei an diesem Tag nur einer gewesen. (tm)
Freialdenhoven: Werres, Lee, Kraus, Kreutzer, Daescu, Dikenli, Sambou, Takai, Kuhnke (67. Simon), Güler (46. Nock), Tkacz (81. Fadel)