2024-05-17T14:19:24.476Z

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– Foto: Lars Schröer

"Papenburg hat mehr verdient“

Weusthof will Blau-Weiß retten

Papenburg Nach 27 Jahren schließt sich der Kreis: Alfons „Alo“ Weusthof kehrt als Fußballtrainer nach Papenburg zurück. Soll Blau-Weiß vor dem Abstieg aus der Landesliga bewahren. Dass sein damals unrühmlicher Abgang nachhallt, glaubt der 61-Jährige nicht.

1992 war Weusthof schon einmal in der Kanalstadt tätig. Beim Vorgängerverein des Fusionsklubs, dem FC Germania 08 Papenburg, hatte der damals 34 Jahre alte Fußballlehrer angeheuert. Doch nach nicht einmal 100 Tagen zog es ihn vom damaligen Bezirksoberligisten zu Kickers Emden, zu jener Zeit in der Oberliga.

Mit dem Abstand von fast drei Jahrzehnten verteidigt Weusthof sein Vorgehen. „Wenn man immer genau wüsste, was auf einen zukommt“, blickt er auf die damalige Zeit zurück. „Ich konnte nicht damit rechnen, dass es so kommen wird. Ob es ein Fehler war, weiß ich nicht.“ Sein Ziel sei es immer gewesen, so hoch wie möglich zu trainieren.

Von einem Tag auf den anderen stand Germania ohne Trainer da. „Das war natürlich auch blöd, das weiß ich ja“, sagt Weusthof. Für alle Beteiligten sei es ein bisschen unglücklich gewesen, auch wenn es im Vorfeld besprochen worden sei. Womöglich sei das nicht schriftlich fixiert worden, gesteht er. Aber alle hätten Verständnis gehabt, schildert er seine Erinnerungen. „Wie hätte ich es anders machen sollen, als es im Vorfeld zu besprechen? Die Verantwortlichen haben damals schon nachvollziehen können, dass das für mich eine Superchance auf der Ebene als Trainer war.“ Sollten in den kommenden Tagen und Wochen Verantwortliche von damals auf ihn zukommen, würde sich Weusthof einem Gespräch nicht entziehen. „Nein, vielleicht lacht man heute darüber.“ Er sei damals gerade erst zwei Jahre im Geschäft gewesen, erklärt er.

Am morgigen Mittwoch beginnt Weusthofs zweite Amtszeit in Papenburg. Dass er noch in Jeddeloh unter Vertrag stand und deshalb nicht früher zusagte, bestreitet Weusthof. Vielmehr habe es berufliche und persönliche Gründe gehabt. „Das mit meinem letzten Verein ist alles schon länger geklärt. Aber ich wollte nirgendwo anfangen, wenn ich weiß, dass ich die Termine nicht wahrnehmen kann. Das bin ich nicht.“

Was von ihm erwartet wird, ist klar: Klassenerhalt. „Die Aufgabe wird genauso schwierig sein wie meine Aufgaben zuvor auch“, sagt er. Gefühlt komme er gerade vom Regen in die Traufe. „Ich habe einen brutalen Abstiegskampf hinter mich gebracht. Das hat unheimlich viel Kraft und Energie gekostet.“ In Papenburg gehe es auch erst mal darum, sich zu befreien „und der Mannschaft so viel Stärke zu vermitteln, dass sie über Schritte da unten wieder rauskommt“. Die Situation sei nicht ganz ungefährlich. „Das Vorrangigste ist, ans rettende Ufer zu kommen.“ Mittelfristig strebt Weusthof jedoch höhere Ziele an. „Eine Stadt wie Papenburg hat vielleicht auch mehr verdient.“

Aufrufe: 09.10.2019, 10:14 Uhr
EmslandsportAutor