SCBV-Coach Darmoro: "Das sind die geilsten Siege"

Anzing – Anders als es das Ergebnis vermuten lässt, bekamen die Zuschauer des Landkreis-Derbys kein feuriges Offensiv-Spektakel geboten. „Man hat gemerkt, dass beide Mannschaften vor allem defensiv gut stehen wollten“, erklärte SCBV-Spielertrainer David Darmoro die langen Dürre-Perioden in den beiden Strafräumen, zweier Mannschaften, die versuchten, sich aus einer kompakten Defensive heraus aus der Ergebniskrise in der Kreisliga 3 zu kämpfen.

Das gelang den Gästen zunächst besser. Mansouri Alassani brachte den SCBV in Front (8.). „In dieser Phase waren sie auch spielbestimmend“, analysierte Anzings Ersatz-Kapitän Benno Stadler, dessen Team gleich „vier fehlende Stützen“ zu ersetzen hatte. Nur zweimal trauten sich die Platzherren in Durchgang eins erwähnenswert aus ihrem Defensiv-Panzer hervor: Nach einer Baldhamer Ecke zündete Andreas Schmid den Turbo, legte klug quer auf Raphael Hösl und bejubelte den Ausgleich (23.). Mehr als einen weiteren Kopfballversuch von Stadler brachte die Elf von Trainer Hizir Tasci aber nicht zustande (40.). Wohl auch, weil „wir den Ball gut laufen gelassen haben“, meinte Darmoro.

Den besseren Start nach Wiederbeginn erwischte diesmal aber Anzing. „Absolut verdient haben wir mit einer Einzelaktion von Adrian Blumberg vom Sechzehnereck das 2:1 gemacht“, jubilierte Stadler aber nur kurz (64.). „Dann kam der alte SVA zurück.“ Erst nutzte Baldhams Patrick Held einen Abstimmungsfehler zwischen Keeper Bettermann und seinen Vorderleuten zum Ausgleich (70.), ehe Serientäter Markus Buck zum fünften Mal zuschlug und den Baldhamer Auswärtsdreier klar machte (78.).

„Da war der SCBV einfach kaltschnäuziger und uns fehlt die Stabilität“, resümierte Stadler. Die Gäste scheinen hingegen ihr kleines Ergebnis-Tal erfolgreich durchschritten zu haben. Darmoro gelöst: „Auswärts einen Rückstand gedreht – das sind die geilsten Siege.“ bj

SVA: Bettermann, Eicher, Schmid, Stadler, Germeier, Nitschke, Hösl, K.Blumberg, Lehrmann, Dolanjski, Steinbach; Pech, Frank, Eisenhofer, Hollerith. SCBV II: Krötz, Avdukic, Förster, Lämmermeier, Alassani, Pommerenke, P.Held, Tucholski, Rubenis, Buck, Burggraf; Sherifi, Leuverink, Stadler, Toben.