2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

M. Junker: „Hätte gerne gesehen, dass es länger 0:0 steht"

Der SC 1903 Weimar ist nach einem großen Kampf gegen Drittligist RW Erfurt im Pokalhalbfinale erwartungsgemäß gescheitert.

Wir haben mit Trainer Michael Junker über das Spiel gesprochen. Zudem zieht der Coach ein Fazit für den Verein und blickt auf die Restsaison in der Thüringenliga.

FuPa: Hallo Michael, mit welchem Gefühl bist du heute Morgen aufgewacht?

Michael Junker: Generell war es eher ein Scheißgefühl. Mit zwei Niederlagen ist es nicht gut gelaufen. Auch wenn das Erfurt-Spiel insgesamt okay war. Aber das Ehrenhain-Spiel ärgert mich total. Wir haben dort mit zwei Mann mehr die falschen Mittel gewählt und insgesamt zu hektisch agiert. Vielleicht waren schon einige mit dem Kopf im Pokalhalbfinale.

FuPa: Wie hast du euer Spiel gegen Erfurt gesehen?

Michael: Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich absolut einverstanden. Wir standen gut und haben wenig Chancen zugelassen. Flo Sachs, Flo Rammelt und Gery Häußler haben das Zentrum gut zugemacht. Die Chancen für Erfurt haben wir teilweise selber aufgelegt. Wir sind nach dem Rückstand immer besser geworden und haben gemerkt, dass doch was geht.

FuPa: Nach dem 0:1 schien es, dass ihr euch plötzlich offensiv mehr zutraut. Hattet ihr vielleicht anfangs zu viel Respekt?

Michael: Ja, ich hätte mir anfangs etwas mehr Zutrauen gewünscht. Wir haben da die Bälle doch sehr leicht hergegeben. Die Entstehung des 0:1 und die Verteidigung der Ecke haben wir sicher nicht gut gemacht. Ich hätte es gerne erlebt, wenn es länger 0:0 gestanden hätte. Erfurt hätte dann mehr Risiko gehen müssen und wir hätten sicher Räume bekommen. Am Ende sind es sicher viele Schulterklopfer, aber wir sind ausgeschieden.

FuPa: Was wäre passiert, wenn euch der Ausgleich gelungen wäre?

Michael: Die Chancen dazu waren sicher da. Mats Hummels (Anm. d. Red: Marcel Hummel) hatte zwei Abschlüsse und auch Oli Lange hatte einmal freie Bahn, wurde aber noch abgelaufen. Wenn mal glücklich einer reingeht, will ich sehen, wie das Spiel verläuft. Ich bin stolz auf meine Jungs, dass wir es so lange offengehalten haben. Am Ende ärgert mich das dritte Tor etwas. Das klingt nun so, als ob Erfurt es locker runtergespielt hat. Aber das war bei weitem nicht so.

FuPa: Wie fällt euer Gesamtfazit als Verein aus?

Michael: Es war ein Riesenaufwand für uns als Verein. Ich bin stolz darauf, was die Leute geleistet haben und froh wie es rundum ablaufen. Wir wollten, dass es ruhig bleibt. Und bis auf ein paar Unverbesserliche Erfurter Anhänger, die einen Teil des Zaunes zerstört haben, ist nichts passiert. Es war mal wieder herrliche Stimmung auf den Lindenberg und viele Zuschauer. Sonst spielen wir meist vor 80 Leuten. Es hat sich gut angefühlt und natürlich hoffen wir, dass einige jetzt öfter kommen.

Der zerstörte Zaun auf dem Lindenberg.

FuPa: Und zum Abschluss noch zur Liga: Der Pokal ist jetzt aus den Köpfen. Was wollt ihr jetzt in der Liga noch erreichen?

Michael: Ja, der Pokal war schon ein Thema, auch wenn wir es nicht so zulassen wollten. Doch es schwebte die ganze Zeit in den Köpfen und so recht konnten wir es nicht verdrängen. Aber jetzt ist es vorbei und wir wollen uns wieder fokussieren. Die Hinrunde war gut und es wäre schade, wenn am Ende nur Platz Sieben oder Acht rausspringt. Das würde die Saison nicht widerspiegeln. Aber wenn wir weiter Federn lassen, wäre es dann wohl so. Ich denke aber die Truppe ist stark genug für Platz Fünf. Wir müssen in der Meisterschaft aber jetzt mal wieder den Finger ziehen und die nötigen Punkte für dieses Ziel holen.

Aufrufe: 018.4.2017, 10:47 Uhr
awhAutor