2024-05-10T08:19:16.237Z

FuPa Portrait
Sarah Müller war zum Probetraining beim Frauennachwuchs des FC Bayern München eingeladen ? zusammen mit ihrem Trainer Georg Käs.
Sarah Müller war zum Probetraining beim Frauennachwuchs des FC Bayern München eingeladen ? zusammen mit ihrem Trainer Georg Käs.

Sarah Müller stürmt durch die Ligen

In Lagerlechfeld spielt die 14-Jährige mit den Jungs +++ Seit einem Probetraining hat sie der FC Bayern im Auge

Davon träumt fast jeder Fußballer: einmal beim FC Bayern spielen. Für Sarah Müller ist er schon Wirklichkeit geworden. Die 14-Jährige wurde zu einem Probetraining bei einem der weltbesten Vereine eingeladen. Auslöser dafür soll der Artikel gewesen sein, der vor einigen Monaten auf die Lagerlechfelder Ausnahmekickerin aufmerksam machte.

Auf jeden Fall erinnert die wendige Stürmerin mit ihren bombigen Schüssen nicht nur des Namens wegen an Bomber Gerd Müller. Und auch die schnelle Karriere des Mädchens, das bereits in der Bayernauswahl spielt, spricht Bände. Die SpVgg Lagerlechfeld jedenfalls ist schon lange stolz auf sie.

Vor knapp drei Jahren kam sie in den Verein. In der Schule gilt die Sechstklässlerin zudem als Sprachtalent. Deutsch lernte sie vom Vater, französisch von der aus Gabun in Zentralafrika stammenden Mutter und auch Englisch mag sie gerne.

Ganz ruhig und gelassen reiste Sarah Müller zusammen mit ihrem Vater und mit Trainer Georg Käs nun an die Säbener Straße nach München, um zu zeigen, was sie sportlich leisten kann. Gemessen wurde sie nicht an anderen Neulingen dort, sondern an Fußballerinnen, die schon viel weiter sind.

Dennoch ging sie ziemlich unbeeindruckt von all dem Neuen zum Umziehen und lief dann mit den anderen auf den Trainingsplatz. „Die waren alle mindestens einen Kopf größer als unsere Sarah“, erzählt Käs und meint weiter: „Ist ja auch klar, die anderen waren rund drei Jahre älter als sie.“

Sarah Müller hatte eine Einladung zum Probetraining der U17-Mädels aus der Bayernliga erhalten, da es beim FC Bayern keine jüngeren Teams gibt. Eineinhalb Stunden wirbelte Sarah über den Platz: Aufwärmen, Ecken, Freistöße, Standards. „Unser kleiner Star war gleich voll integriert, zeigte sich respektlos und spielerisch frech, mischte großartig mit, und die anderen zollten ihrem Können Respekt, vor allem auch nach dem Abschlussspiel“, so Käs.

Und auch der Bayern-Trainer Tobias Erthle war sehr angetan. Er möchte im November sehen, wie sich die Lagerlechfelderin weiterentwickelt hat, ihr dann handsignierte Trikots von Ribéry und Müller – ihre Vorbilder und Lieblingsspieler – schenken und über das weitere Vorgehen mit ihr sprechen. „Entschieden ist natürlich noch nichts, aber es sieht alles sehr gut aus“, sagt ihr Trainer Georg Käs.
Doch bis dahin heißt es, weiter fleißig trainieren, und zwar nicht beim FCA oder bei Schwaben, sondern in ihrem Heimatverein, und das wie bisher mit den Jungs. „Da kann sie mehr lernen“, meinte auch Erthle.

Wenn alles klappt, könnte Müller ab der Saison 2015/16 beim Traumverein FC Bayern spielen. Das heißt, dreimal pro Woche zum Training fahren plus Spiele. Da steht ihr einiges bevor. Doch sie sieht auch das ganz ruhig und gelassen.

Aufrufe: 013.5.2014, 13:34 Uhr
Schwabmünchner Zeitung / Reinhold RadloffAutor