2024-05-08T14:46:11.570Z

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Markus Wollenweber (rechts). F: Boris Hempel
Markus Wollenweber (rechts). F: Boris Hempel

Wollenweber bei Drittliga-Debüt attackiert

Dem Schiedsrichter aus Mönchengladbach war die Nervosität anzumerken. Seine Entscheidungen wurden im Nachhinein diskutiert.

Diesen Samstagnachmittag wird Markus Wollenweber so schnell vermutlich nicht vergessen. Der 27-jährige Schiedsrichter aus Mönchengladbach feierte seine Premiere in der Dritten Liga - und stand gleich im Mittelpunkt. Die DFB-Verantwortlichen hatten ihn nach Thüringen geschickt, um dort die Begegnung zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem SC Paderborn zu leiten.

Und nach dem Schlusspfiff musste Wollenweber erst einmal kräftig durchpusten. Mit 1:0 hatten die Paderborner gewonnen - doch der Führungstreffer hätte nicht zählen dürfen, weil der Ball zuvor bereits im Toraus gewesen war. Unmittelbar vor dem Ende stand der Unparteiische dann erneut im Mittelpunkt: Nachdem er den Erfurtern einen Elfmeter verweigert hatte, rannte ihn RWE-Kapitän Jens Möckel um und sah die dafür völlig angemessene Rote Karte.

Dennoch waren gerade die Thüringer gar nicht zufrieden mit Wollenwebers Leistung. "Das war an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten", sagte Torwart Philipp Klewin im Nachgang bei "Telekom Fußball". "Wir reden immer darüber, welcher Spieler drittligatauglich ist, und was die Schiedsrichter abliefern, ist eine andere Geschichte." RWE-Trainer Stefan Krämer ergänzte: "Er hat sein erstes Spiel in der Dritten Liga gepfiffen. Man muss ihm zugestehen, dass er da nervös war. Aber er hat auch nicht die nötige Hilfeleistung von der Linie bekommen und dann das Spiel entschieden."

Mit 14 Jahren, zum frühestmöglichen Zeitpunkt, hatte Wollenweber die Schiedsrichterprüfung absolviert. Schon im folgenden Winter war er bei der Mönchengladbacher Junioren-Hallenstadtmeisterschaft im Einsatz, und sehr früh war ersichtlich, dass er nicht nur viel Talent, sondern auch die Persönlichkeit für einen Spielleiter der Extraklasse besitzt.

Gut zehn Jahre später ist Wollenweber als Schiedsrichter nun in der Dritten Liga unterwegs und schon seit der vergangenen Saison zudem als Assistent in der Zweiten Bundesliga vertreten. "Markus hat einen Weg hingelegt, der dem Vernehmen nach noch nicht zu Ende ist", sagte Mönchengladbachs Kreisschiedsrichter-Obmann Rolf Göttel bei seiner Laudatio, als der Referee im Winter zum Schiri des Jahres in seiner Heimat gewählt wurde.

Aufrufe: 019.8.2017, 16:43 Uhr
FuPaAutor