2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Michael Mietz
F: Michael Mietz

Rot-Weiss Essen verpasst die Pokalsensation

RWE führte gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal zur Pause mit 1:0, gab das Spiel in der Schlussphase aber noch aus der Hand.

Verlinkte Inhalte

Regionalligist und Niederrheinpokal-Finalist Rot-Weiss Essen hat in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals an der großen Sensation geschnuppert, ist letztlich aber doch gescheitert. Zur Pause fühte das Team durch Benjamin Baier noch mit mit 1:0. Am Ende traf Bundesligist Borussia Mönchengladbach aber durch Hofmann und Raffael noch zweimal und steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

Die Gladbacher nahmen das Spiel von Beginn an in die Hand, und oft ging es für die Essener dann einfach zu schnell, wenn Raffael, Traoré oder Hazard antraten. Doch das Problem der Gladbacher, dass schon in der abgelaufenen Saison eines war, deutete sich zunächst auch in Essen wieder an. Keiner sucht wirklich den Abschluss, und ist es einmal anders, wirkt dieser nicht entschlossen genug. Den ersten Torschuss produzierte nach einer kurzen Ecke in der zehnten Minute Nationalspieler Lars Stindl, doch der blieb weitgehend harmlos.

Auf der Gegenseite brachten die vom Ex-Gladbacher Sven Demandt trainierten Essener von der ersten Minute das Herz ein, dass es für eine solche Aufgabe braucht. In der Offensive führten zunächst nur zwei Freistöße zur Torannäherung. Doch beiden Versuche strahlen keinerlei Gefahr aus. Die beiden ersten wirklich gefährlichen Torszenen hatten dann aber die Essener. Zunächst war es der ehemals wie Demandt für die Gladbacher U23 aktive Marcel Platzek, der nach einer Hereingabe von Kevin Grund knapp scheiterte (24.), bei der nachfolgenden Ecke köpfte dann Philipp Zeiger über den Kasten von Yann Sommer (25.). Kurz zuvor hatten sich die Borussen vehement beschwert, weil es nach einer Zweikampf von Hervenogi Unzola gegen Nico Elvedi keinen Strafstoß gab (22.), stattdessen gab es nicht einmal die zumindest eindeutige Ecke.

Die Torszenen gaben den Essenern nun deutlich sichtbar Auftrieb. Und in der 29. Minuten gingen sie tatsächlich in Führung. Benjamin Baier wurde in der Mitte nicht entschlossen genug am Kopfball gehindert, den er deshalb wuchtig über die Linie drückte und Sommer im Tor der Gladbacher keine Chance ließ (29.). Was folgte waren zwei Versuche von Ibrahima Traore für die Borussen. Beim ersten Versuch in der 31. Minute war Robin Heller im Essener Tor erstmals wirklich gefordert, zwei Minuten später verzog Traoré aus deutlich besserer Position deutlich. Im inzwischen doch strömenden Regen war von der anfänglichen Überlegenheit des Bundesligisten inzwischen nicht mehr viel zu sehen. In der 38. Minute wurde es allerdings erstmals richtig eng für die Essener, als Thorgan Hazard einen Freistoß aus gut 20 Metern an die Latte setzte. Die Torannäherungen des Favoriten mehrten sich immerhin nun. In der 39. Minute köpfte Matthias Ginter den Ball nach einer Ecke knapp über den Kasten.

Mit einem Torschuss von Traoré startete die Partie in die zweite Halbzeit (47.). Die Gladbacher waren nun sichtlich bemüht, mehr zu zeigen, doch Essen verteidigte weiter gut. Teilweise war das Spiel des Bundesligisten auch zu sehr mit Fehlern behaftet, wie etwa bei einem schlimmen Fehlpass von Denis Zakaria in der 52. Minute, den RWE aber nicht zu nutzen wusste. Wenig später gab es die vielleicht beste Chance der Borussen bis dahin, wieder durch den agilen Traoré, eine Minute später war es bei Stindl ähnlich knapp. Doch die Essener wirkten keineswegs so, als könne da nichts mehr kommen. Und es gelang Baier und Platzek immer mal wieder, die noch nicht eingespielte Gäste-Defensive in Unordnung zu bringen. Im Ballbesitz der Gladbacher stand bei den Essenern schon sehr zeitig nur noch Marcel Platzek vorne, der Rest verteidigte das eigene Terrain, aber das ist ein legitimes Mittel.

In der 62. Minute hatte neuerlich Traoré die Chance zum 1:1, nach sehr sehenswertem Pass von Hazard, doch was er daraus machte ist dann an einem solchen Tag einfach zu wenig. Eine ausgezeichnete Parade von Heller war dann in der 65. Minute notwendig, um das 1:1 abzuwenden, im Gegenzug war es dann Pröger, der von Sommer aber wirkungsvoll am 2:0 gehindert wurde. Danach wurde es turbulent. Nach einer Ecke von Hazard köpfte zunächst Vestergaard, danach versuchten Stindl und Kramer vergeblich , den Ball über die Linie zu drücken, letztlich klärte Brauer in höchster Not (71.). Der Druck des Favoriten war jetzt da, die Ideen fehlten weiterhin. Mit der ersten wirklich guten Idee fiel dann aber doch der Ausgleich. Lars Stindl steckte den Ball zentral vor dem Strafraum flach auf den eingewechselten Jonas Hofmann durch, der zum 1:1 vollendete (79.). Damit war den Essenern nun offenbar der Zahn gezogen. Denn nur gut zwei Minuten später war das Spiel gedreht. Raffael wuchtete den Ball zum 2:1 für die Gladbacher über die Linie (82.). Nach einer Flanke von Traoré hatte Hazard den Ball überlegt auf den Torschützen zurückgelegt. Die Essener probierten in der Schlussphase alles, doch eine wirklich gute Chance zum Ausgleich bekamen sie nicht mehr. Dennoch hat sich das Team von Trainer Sven Demandt über 90 Minuten ausgezeichnet verkauft. Stindl vergab in der Nachspielzeit noch die Chance zum 3:1 für die Gäste.

Rot-Weiss Essen: Heller - Malura, Zeiger, Meier, Unzola - Lucas (85. Jansen), Brauer - Pröger, Baier, Grund (79. Harenbrock) - Platzek.

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Kramer, Zakaria (66. Hofmann) - Traoré (90. Johnson), Hazard (86. Herrmann) - Raffael, Stindl.

Tore: 1:0 Baier (29.), 1:1 Hofmann (71.), 1:2 Raffael (82.).

Gelbe Karte: Meier, Brauer - Zakaria, Kramer.

Zuschauer: 18.500.

Aufrufe: 011.8.2017, 22:37 Uhr
Sascha KöppenAutor