2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
– Foto: Noah Wedel

Achtungserfolg: SV Rödinghausen ringt Essen ein 1:1-Remis ab

Gegen den Meisterschaftsfavoriten RW Essen lieferten die Mannen von Trainer Enrico Maaßen im mit 1.830 Zuschauern (davon über 850 aus Essen) nicht ganz ausverkauften Häcker-Wiehenstadion eine bärenstarke erste Halbzeit ab. RWE verdient sich im zweiten Durchgang den Punktgewinn.

Der SV Rödinghausen hat im Spitzenspiel der Regionalliga West gegen Meisterschaftsfavoriten RW Essen durch eine glänzende Vorstellung ein 1:1-Unentschieden geschafft. Bis zur Halbzeit hatte der SVR – unterstützt durch die lauten Fans der „Amigos – sogar in Führung gelegen. Denn zunächst dominierten nicht die Gäste aus Essen, sondern die von Trainer Enrico Maaßen und „Co“ Sebastian Block überragend eingestellte Wiehenelf. Die 1:0-Führung durch Simon Engelmanns Treffer in der 24. Minute war zur Halbzeitpause vollauf verdient, ehe RW Essen aufwachte und sich zurück in die Partie fightete. Letztlich verdiente sich RWE mit einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang noch ein 1:1. Die Einzelheiten.

SV Rödinghausen - Rot-Weiss Essen 1:1

Die Absprachen mit den Verantwortlichen von Essen haben funktioniert, die Anreise der Fans hat ordentlich geklappt, jetzt hoffen wir, dass es friedlich bleibt“, so SV Rödinghausen Geschäftsführer Alexander Müller. Die Gäste haben das Kontingent von offiziell 850 Karten voll ausgeschöpft, schon lange vor dem Anpfiff machen die „Rot-Weißen“ im Gästefanblock ordentlich Rabatz. Dass die Unterstützung riesig ist, blieb auch den Akteuren von RW Essen auf dem Rasen nicht verborgen. „Die Stimmung ist super, wir haben eine breite Brust und können befreit aufspielen“, sagte RWE-Trainer Christian Titz vor Beginn der Partie.


Kulisse wie gegen Paderborn

Auch Enrico Maaßen freute sich über die großartige Kulisse vor 1.830 Zuschauern: „Es wird ein interessantes Duell vor einer ähnlichen Kulisse wie gegen Paderborn.“ Christian Derflinger, beim 4:0 gegen Fortuna Köln an allen vier Rödinghauser Treffern beteiligt, musste mit muskulären Problemen passen. Außerdem musste Maaßen auf Tobias Steffen verzichten, dafür stand Franz Pfanne wieder zur Verfügung und stand direkt in der Startelf.

Zum Spielgeschehen. Auf dem Rasen wird es in der 6. Minute erstmals hitzig: Hahn steigt hart gegen Schlottke ein, die Folgen sind die erste gelbe Karte und eine Rudelbildung „light“. Die erste Torchance geht an Rödinghausen: Simon Engelmann schaltet nach einem Essener Fehlpass sofort, doch sein Versuch von der Mittellinie, den zu weit vor dem Tor stehenden RWE-Schlussmann zu überwinden, geht daneben. Und auch der zweite Abschluss gehört der Wiehenelf: Engelmanns Schuss von der Strafraumkante kann Lenz zur Ecke lenken (18.).


RW Essen meldet sich zurück

Und das Haareraufen bei den Gastgebern geht weiter. An den Abschluss von Julian Wolff bekommt Lenz noch irgendwie seine Fingerspitzen heran (20.). Dann aber ist es soweit: Simon Engelmann lässt mit einem fantastischen Solo fast die gesamte Essener Hintermannschaft wie Trainingshütchen stehen und schließt eiskalt sowie unhaltbar unter die Latte ab – 1:0 (24.). Auch danach hat der hervorragend organisierte und immer wieder gefährlich umschaltende SV Rödinghausen alles unter Kontrolle. Niclas Heimann, der frühere Essener im Tor der Gastgeber, musste noch kein einziges Mal ernsthaft eingreifen – bis zur 39. Minute, da verfehlte Amara Conde Heimanns Kasten nur ganz knapp. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.

Kaum hat Schiedsrichter Christopher Schütter wieder angepfiffen, melden sich die Essener zurück – auf dem Spielfeld und lautstark mit ihren Fans. Der gerade erst von Trainer Titz eingewechselte Oguzhan Kefkir, Neuzugang vom KFC Uerdingen, trifft gegen die noch nicht wieder sortierte SVR-Abwehr zum 1:1 (46.). Es folgt eine knifflige Phase für die in der ersten Halbzeit so präsenten Rödinghauser. Trainer Maaßen reagiert und bringt in Linus Meyer und Patrick Kurzen zwei frische Kräfte. Und ab der 64. Minute darf auch Lars Lokotsch, der Doppeltorschütze des DFB-Pokalspiels gegen Paderborn, für Nikola Serra ran.


Meyer vergibt »Hundertprozentige«

Doch die Gastgeber fangen sich wieder und sind in der 78. Minute ganz dicht dran am 2:1: Franz Pfanne steckt auf Linus Meyer durch, der hat nur noch RWE-Schlussmann Marcel Lenz vor sich – und scheitert. Damit ist vor den 1.830 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Wiehenstadion die umkämpfte Schlussphase eingeläutet, in der die ganz großen Aufreger ausbleiben. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wie wir in der 2. Halbzeit dagegengehalten haben, das war richtig gut", sagte Enrio Maaßen. „Natürlich bin ich sehr zufrieden. RW Essen ist ein starker Genger.“ Nur, dass man die Großchance gegen Ende der Partie nicht genutzt habe, ärgerte den Coach etwas. „Wenn wir dann noch unsere hundertprozentige Chance nehmen, denke ich, steht die auch symptomatisch für die gesamte Partie heute.“


Schiedsrichter: Christopher Schütter (PTV Werl) - Zuschauer: 1.830
Tore: 1:0 Simon Engelmann (23.), 1:1 Oguzhan Kefkir (46.)
Aufrufe: 017.8.2019, 15:55 Uhr
Andreas Gerth / FuPaAutor