"Kein Gefühl, etwas ändern zu müssen"

Rot Weiss Ahlen - 1. FC Kaan-Marienborn (So 15:00)
Der Fußball-Oberligist 1. FC Kaan-Marienborn (2.) tritt als 23-Stunden-Tabellenführer am Sonntag (15 Uhr) zum 8. Spieltag bei RW Ahlen (11.) an. Wieder solch eine neue Bestmarke in der Erfolgs-Geschichte des erst seit zehn Jahren eigenständigen Vereins aus dem Breitenbachtal.

Mit dem 1:0-Sieg gegen die Sportfreunde Siegen (8.) im ersten Siegener Oberliga-Stadtderby überhaupt hatte das Team von Thorsten Nehrbauer erstmals die Spitzenposition in der fünfthöchsten Liga in Deutschland übernommen. Das aber beschäftigt den Trainer vor dem Gastspiel beim Regionalliga-Absteiger Ahlen ebenso wenig wie die Tatsache, dass tags darauf der ASC 09 Dortmund aufgrund der besseren Tordifferenz die erste Position übernommen hatte. „Die Spieler haben den Sieg gefeiert und genossen, dann haben wir regeneriert“, betont Nehrbauer, „seit Mittwoch konzentrieren und fokussieren wir uns auf das nächste Spiel.“

In Ahlen kann Nehrbauer personell aus dem Vollen schöpfen. Lediglich ein paar kleinere Blessuren hätten seine Spieler aus dem Kräftemessen mit Siegen davon getragen, sagt Nehrbauer: „Aber das lässt sich bis Sonntag beheben.“,

Was dafür spricht, dass Nehrbauer wieder seine eingespielte Formation aufs Feld schicken wird. „Wir spielen momentan gut“, erklärt der Trainer, „und sind taktisch gut aufgestellt.“ Er habe „kein Gefühl, etwas ändern zu müssen“. Zudem „haben sich die Jungs das erarbeitet, dass sie spielen dürfen“.
Der frühere Zweitligist Ahlen hat nach dem Abstieg aus der Regionalliga einen Umbruch hinter sich, kann aber auf viele „erfahrene Oberliga-Spieler“ (Nehrbauer) um den 34-jährigen Spielmacher und Mannschaftskapitän Cihan Yilmaz bauen. Yilmaz ist zudem mit drei Treffern der aktuell erfolgreichste Torschütze des Teams. Ahlen hat zuletzt zweimal in Folge gewonnen. Das waren die ersten Siege in dieser Saison.

Nehrbauer wird sein Team in Ahlen wahrscheinlich taktisch wieder anders agieren lassen als zuletzt gegen die Sportfreunde. Der SFS-Trainer Dominik Dapprich hatte die Käner Spielweise kritisiert: „Hoch und weit, das ist nicht meine Vorstellung von modernem Fußball.“ Nehrbauer erklärt, er habe seine Elf „auf die Spielart von Siegen eingestellt“: „Wir wollen so mit einem Pass schnell eine Reihe überspielen.“
Apropos Blessuren: Torben Schmidt wird nach einer langwierigen Schleimbeutel-Entzündung heute in der zweiten Käner Mannschaft seinen Saison-Einstand geben.