Aber warum nur verlassen plötzlich drei Spieler, dazu noch Leistungsträger, den Landeligisten, um in der Kreisliga A zu kicken? "Ich will natürlich nicht ewig in der Kreisliga A spielen, aber ich sehe beim RSV die Chance, mit einem Traditionsverein, der noch immer einen Namen hat, etwas aufzubauen", sagt Simon Sommer. Für den 24-Jährigen war ein weiterer entscheidender Punkt, dass sein Freund und Arbeitskollege André Kuhlen (32) ebenfalls wechseln wollte.
Hinzu kommt, dass dieses Duo eng befreundet oder verwandtschaftlich mit dem Sportlichen Leiter Christian Pöstges und René Schnitzler verbunden ist. Mit Rücksicht auf die Situation in Odenkirchen wäre vielleicht aber eher ein Wechsel am Saisonende im Interesse der Klubs wünschenswert gewesen. "Uns hat der Name des Spielvereins gelockt. Es wäre für uns auch kein anderer Verein in Frage gekommen. Ich denke, dass wir den jungen Spielern helfen können und das wollten wir so schnell wie möglich tun", sagt Kuhlen indes.
Ihm und Sommer wurde zuletzt eine gewisse Reiselust nachgesagt. Da war von einem längeren Trip am Ende dieser Saison zu hören. "Da ist überhaupt nichts dran. Wir haben eine gute Arbeitsstelle. Finanziell sind wir auch nicht so ausgestattet, dass wir uns das erlauben könnten", sagt Sommer. "Zudem wollen wir durch unseren Wechsel ein Zeichen setzen, um deutlich zu machen, dass der Spielverein auch für andere Spieler interessant ist. Da können wir nicht nur ein paar Monate zur Verfügung stehen", ergänzt Kuhlen. Am Dienstag trainierten die beiden zum ersten Mal mit dem RSV-Kader in der Halle. Denn bei den Hallen-Stadtmeisterschaften sind alle Neuzugänge spielberechtigt.
Die Entwicklung war sicher nicht im Sinne von Odenkirchens Sportlichem Leiter Mathias Komor. Der sieht die Lage inzwischen aber recht gelassen: "Wir müssen einfach neu aufbauen. Das werden wir mit jungen, eignen Talenten tun. Wir kehren damit zu einer Odenkirchener Philosophie zurück. Wir hoffen natürlich, den Neuaufbau in der Landesliga zu realisieren."