2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Martina Krämer-Lichtschlag

Mit 37 Jahren noch torhungrig

Ferdi Berberoglu traf zuletzt fünfmal in einem Spiel für den Rheydter SV.

Ferdi Berberoglu, Stürmer des Rheydter SV, hat mit einem Fünferpack am vergangenen Wochenende gegen Kaarst seine Ausnahmestellung beim Bezirksligisten unterstrichen. Dabei ist er mit seinen 37 Jahren der zweitälteste Spieler der Bezirksliga Gruppe 3, denn Mike Grühn vom SV Vorst ist 39 Jahre alt und kam am zweiten Spieltag gegen Brüggen zum Einsatz. Eigentlich ist er Trainer der Vorster Reserve. So gesehen ist Berberoglu der älteste Stammspieler der Liga.

Fünf Tore in einem Meisterschaftsspiel, dies gelang ihm zuvor nur noch in der Saison 2012/13 gegen Mündelheim, als er in Diensten des DSC 99 Düsseldorf stand. Apropos fünf: Berberoglu hat derzeit wieder eine Wette laufen, dass er fünf Freistoßtore in dieser Saison erzielt. Bislang steht hier noch eine Null.

Als Profi spielte Berberoglu acht Jahre in der unter der Süperlig angesiedelten 1. Liga in der Türkei und bestritt dort fast 200 Spiele. Diese Erfahrung kommt ihm heute noch zugute, denn Berberoglu hat gelernt, auf seinen Körper zu hören. Er achtet auf eine gesunde eiweißreiche Nahrung, hält einen Mittagsschlaf und geht fast täglich ins Fitness-Studio. Und wenn die Teamkollegen zum Training erscheinen, hat er bereits eine kleine Einheit für sich absolviert.

Erst in der C-Jugend schloss sich Berberoglu einem Verein (RSV) an, zuvor war er als „Straßenfußballer“ unterwegs. Sofern das Trainertrio beim „Spö“ bleibt, sieht er keine Notwendigkeit, mit dem Fußball aufzuhören. „Ich zahle es dem RSV zurück, dass ich immer unterstützt wurde. Und ein Wechsel kommt daher für mich nicht mehr infrage“, erklärt das Sturm-Ass.

Der Instinkt-Fußballer ahnt meistens, wohin das Zuspiel kommt und ist dann schon auf dem Weg dorthin, bevor es sein Gegenspieler bemerkt hat. Jüngere Gegner, meistens (fast) halb so alt wie Berberoglu, seien eine große Motivation für ihn. „Wenn ich dann den verzweifelten Gesichtsausdruck sehe, baue ich sie meistens auch irgendwie wieder auf. Das kommt recht gut an, obwohl die meisten kaum noch den nötigen Respekt an den Tag legen“, sagt er. Aber auch in der Kabine kann er lauter werden, einfach nur um wachzurütteln. „Wir haben viel Spaß miteinander, aber wenn es zum Spielfeld geht, muss jeder den Schalter umlegen. Ich gehe da mit gutem Beispiel voran und übernehme auch die Verantwortung, wenn es mal nicht so richtig läuft. Das bin ich allen schuldig“, meint Berberoglu.

Aufrufe: 029.8.2019, 12:01 Uhr
RP / Horst HöckendorfAutor