Viel Staub, viel Kampf – und glückliche Hetzerather

Temperaturen von an die 30 Grad, ein völlig trockener Hartplatz, auf dem die Spieler immer wieder in dicke Staubwolken verhüllt waren – und zwei verbissen fightende Mannschaften: Das waren die Rahmenbedingungen des dritten und letzten Spiels der Relegationsrunde um den letzten freien Platz in der A-Klasse Mosel für die neue Saison.

Fußballerische Finessen vor den 380 Besuchern in Hetzerath – der angrenzende Rasenplatz war wegen der im Sommer obligatorischen Ausbesserung gesperrt – waren am Mittwoch Abend fehl am Platz. Mit Haken und Ösen bekämpften sich beide Teams. Besonders die in schwierigen Phasen immer wieder in Hetzerath gerne reaktivierten Hahn-Zwillinge Daniel und Patrick (37) zeigten, dass sie noch nichts von ihrer (Über-) Aggressivität verloren haben.

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Standards sorgen für Gefahr

In einer Partie, in der die SG Altrich (hatte zuvor gegen die SG Baldenau Bischofsdhron nur 1:1 gespielt, während der SVH dort mit 3:1 siegreich war) gewinnen musste, um aufzusteigen, gehörte die Startphase den Hausherren. Spielerisch ging zwar wenig, Gefahr kam aber immer wieder durch die langen Einwürfe und gefährlich nach innen getretenen Ecken von Marcel Hoffmann auf. Der gute SG-Torwart Kevin Zuch war aber zunächst nicht zu überwinden.

Die letztmals von Jürgen Thul trainierten Gäste (wird von Michael Felzen beerbt; FuPa berichtete) hielten aber dagegen – und kamen in der 41. Minute durch einen Schuss ins lange Eck von Sebastian Weinand zur Führung. „Altrich war der erwartet schwere Gegner. Das hat bis zur Pause bei uns nicht so gepasst. Wir mussten zur zweiten Halbzeit umstellen. Dann ging es wieder und wir kamen wieder zur Feldüberlegenheit und zum gewünschten Tor“, sagte ein glücklicher SV-Trainer Alfred Weyland („Jetzt geht es erst mal nach Mallorca. Da wird kräftig gefeiert.“) in seiner Analyse.

Elsen trifft - die Erlösung für Hetzerath

Die Schwarz-Weißen brauchten aber einen Elfmeter, um das 1:1 durch Maik Elsen zu markieren (68.). An der linken Strafraumgrenze hatte Tobias Clemens den cleveren Patrick Hahn unnötigerweise zu Fall gebracht – eine vertretbare Entscheidung. Danach hatte Hetzerath das Geschehen sicher im Griff. Ums Haar wäre bereits in der 69. Minute das 2:1 gefallen. Nachdem Zuch noch glänzend reagiert hatte, staubte der eingewechselte Tommy Toppmöller ab, Schiedsrichter Jan-Hagen Engel wähnte den Schützen aber im Abseits.

Das Elfmetertor zum 1:1:

Unrühmlicher Höhepunkt kurz vor Schluss: Sergej Dell ließ sich zu einer Tätlichkeit gegen Daniel Hahn hinreißen und flog mit Rot vom Platz (90.+1.). Es entwickelte sich für Augenblicke ein Handgemenge auf dem Platz; der insgesamt souveräne Unparteiische hatte das Geschehen aber schnell wieder im Griff.

Gefasst bilanzierte Altrich-Coach Thul das Match: „Der Elfmeterpfiff war eine menschliche Entscheidung. Mehr will ich dazu gar nicht sagen. Meine Mannschaft hat das über weite Strecken wirklich gut gemacht. Unser Matchplan war aufgegangen.“

Das sich über Wochen hinziehende Relegationsprozedere war nicht nach dem Geschmack Thuls: „Wir haben ja länger gespielt als die Bundesliga. Der Verband sollte sich mal fragen, was er Hobbykickern da alles zumutet.“

So feiert der SV Hetzerath:

SV Hetzerath – SG Altrich/Wengerohr-B 1:1
SV Hetzerath: Steven Graf – Jannik Arns, Frank Reilich, Marius Giwer, Marcel Hoffmann, Patrick Hahn (74. Maximilian Friedrich), Martin Lehnertz, Sebastian Tonner (46. Tommy Toppmöller), Marvin Hoffmann (46. Andreas Müller), Maik Elsen, Daniel Hahn.
SG Altrich / Wengerohr-B: Kevin Zuch – Tobias Clemens, Kim Moritz Heydorn, Matthias Arent, Martin Siegmund (89. Florian Pfeiffer), Sebastian Gordon, Samuel Coenen, Sergej Dell, Michael Felzen, Nico Clemens (81. Kevin Klas), Sebastian Weinand.
Schiedsrichter: Jan-Hagen Engel (Monzelfeld) - Zuschauer: 380
Tore: 0:1 Sebastian Weinand (41.), 1:1 Maik Elsen (68. Foulelfmeter)
Rot: Sergej Dell (90.+1./SG Altrich /Tätlichkeit).

Extra: Die Berufung des TuS Platten

Unverändert läuft das Berufungsverfahren des TuS Platten bei der Bezirksspruchkammer des Fußballverbandes Rheinland gegen die Wertung des Kreisliga-BII-Heimspiels am vorletzten Spieltag der zurückliegenden Saison gegen die SG Mittelmosel Bernkastel-Kues (1:2; FuPa berichtete mehrfach). Nach Auskunft des Spruchkammervorsitzenden Günter Kimmling hatte die vom TuS Platten beauftragte Trierer Anwaltskanzlei die Berufung aber auch bis Mittwoch Abend noch nicht inhaltlich ausgeführt. „Das erwarte ich nun bis zum Wochenende. Ansonsten werden wir nach Aktenlage entscheiden“, so Kimmling gegenüber FuPa (AA).