2024-05-14T11:23:26.213Z

Team Rückblick
F: Feldmann
F: Feldmann

Cherusker Detmold: Der neue Futsal-Erstligist

Die Futsal-Abteilung des Post TSV Detmold feiert den Aufstieg und tritt nächste Saison gegen die Black Panthers und den MCH Sennestadt an.

In der Futsal-Oberliga wurde das Rennen um die Meisterschaft am vergangenen Wochenende endgültig entschieden. Die Cherusker Detmold, die Futsal-Abteilung des Post TSV Detmold, sicherte sich den Titel und somit den Aufstieg in die Futsalliga West, wo es in der nächsten Saison dann unter anderem gegen die beiden Futsal-Clubs aus Bielefeld geht. FuPa Ostwestfalen sprach mit Trainer Hamdija Marhosevic über die Gründung 2017, den Durchmarsch bis in die erste Liga und die weiteren Ziele.

Nach der Gründung gefragt, meint Cherusker-Hamdija Marhosevic "Juli 2017, aber den genauen Tag weiß ich auch nicht mehr" und lacht. Es war wirklich etwas von Grund auf Neues, was dort in Detmold entstand. "Die Resonanz war gut, 45 Spieler hatten sich anfangs gemeldet. Letztlich kamen etwa dreißig davon zum Einsatz, manche auch nur einmal. Sechs oder sieben Spieler waren aber regelmäßig dabei und spielten die erste Saison durch. Da mussten sie sich natürlich erstmal dran gewöhnen, von nun an Samstagsspiele auszutragen." In jener ersten Saison traten die neugegründeten Cherusker in der Westfalenliga, der dritthöchsten Futsal-Spielklasse, an. Die Liga umfasste acht Teams, die nur in einer Hinrunde aufeinandertrafen. Die Detmolder gewannen ihre sieben Saisonspiele allesamt und stiegen direkt als Meister in die Oberliga auf. Ebenfalls den Weg nach oben trat Vizemeister FSP Turbo Minden an, der "große Rivale" im vergangenen Jahr.


Auch im WDFV-Futsal-Pokal setzte man ein erstes, dickes Ausrufezeichen. Im April schmissen die Cherusker im Achtelfinale den Erstligisten Holzpfosten Schwerte raus, im Mai folgte ein 2:1-Sieg gegen den Deutschen Vizemeister Futsal Panthers Köln und im Halbfinale schlug man die Black Panthers aus Bielefeld mit 12:10. Das Endspiel fand in Minden statt, wo sich Liga-Rivale und Mitaufsteiger FSP Turbo Minden in einer spannenden Partie mit 4:3 durchsetzte.



Der Auftakt in der Oberliga am 29. September 2018 verlief dann aber nicht nach Plan. "Wir hielten das wohl für einen Selbstläufer, dass alles wie ganz von allein funktionieren würde", blickt Marhosevic auf die 11:12-Niederlage in Unna zurück. Hamdija Marhosevic hatte zu jener Zeit futsal-technisch ein wenig kürzer treten müssen, weshalb sein Trainer-Kollege Konstantinos Triantafillidis die alleinige Trainingsleitung übernahm. "Nach Unna reisten wir mit sechs Mann, bei zweien war die Kondition nicht die beste. In der Sommerpause waren auch ein paar Kilo hinzugekommen."


Der Auftakt-Niederlage folgte sogleich ein Highlight der Saison, das Heimspiel gegen Mitaufsteiger Turbo Minden. In der Westfalenliga hatten die Detmolder gegen Minden ein Heimspiel gehabt und dieses mit 8:6 für sich entschieden. Erneut in eigener Halle endete das Oberliga-Duell mit 10:6 für die Cherusker. Nun lief es mit Siegen über Paderborn I und II, Lüdenscheid und Schwerte II. Am 7. Spieltag folgte am 1. Dezember etwas, das auf den ersten Blick wie eine absolute Machtdemonstration wirken mag, ein unglaublicher 31:0-Heimsieg über die Futsaler des FC Gütersloh. "Gütersloh war gar nicht so schlecht! Unser erstes Tor haben wir auch erst nach sechs oder sieben Minuten erzielt. Bis dahin war das wirklich ein knappes Ding. Dann gingen wir aber mit einem 7:0 in die Pause und der Gegner hatte im zweiten Durchgang einfach keinen Bock mehr. So haben wir dann auf jeden Fall was für´s Torverhältnis tun können."


Nach einem 12:2 zum Jahresauftakt gegen Deportivo Unna - Marhosevic war nun auch als Trainer wieder dabei - folgte "der Höhepunkt der Saison in Minden. Das war von Turbo überragend organisiert." Mit dem 7:4-Erfolg beim FSP gelang den Detmoldern die Vorentscheidung im Titelrennen. Mit der 8:12-Niederlage in Lüdenscheid machte man es jedoch zwei Spieltage später noch einmal unnötig spannend. "Da mag ich am liebsten gar nicht drüber reden", meint Marhosevic. "Da haben wir einen gebrauchten Tag erwischt, bei Lüdenscheid hat hingegen alles geklappt, die haben uns demontiert." Darauf folgte eine Spielabsage durch die sich mittlerweile aus dem Luga-Betrieb zurückgezogene Reserve des UFC Paderborn, womit die Cherusker durch einen Sieg über Holzpfosten Schwerte II am vergangenen Samstag den Titel ein Spieltag vor Saisonende klarmachen konnte. "Der Gegner stand tief und setzte auf Konter, wir erwischten einen schweren Start, am Ende haben wir das aber nach Hause gebracht. Der Jubel war nach Abpfiff gar nicht sooo groß. Zum Vergleich: in Minden war es wohl fünf mal mehr, weil dort die Vorentscheidung fiel. Am Samstag war es halt nicht so emotional wie in Minden." An jenem Abend ging die Mannschaft noch gemeinsam essen und ruhte sich kurzzeitig auf dem Erreichten aus.


Zum Saisonabschluss in Gütersloh wird laut Marhosevic kein erneutes Tor-Festival zu erwarten sein: "Die Partie findet Freitagabend oder Samstagmittag statt. Wir treten ohne vier, fünf Stammkräfte an und geben einigen Spielern, darunter auch ein neuer, nochmal die Gelegenheit für einen Einsatz. Es wird ordentlich durchgewechselt. Alexander Felker (23 Tore) wird nicht dabei sein und somit dem in der Torjägerliste führenden Kaoa Aosman von Turbo Minden nicht mehr den Rang ablaufen."



Am kommenden Wochenende endet also die Futsal-Saison in der Oberliga, allerdings stehen im Sommer noch ein oder gar zwei Highlights im WDFV-Pokal an: am 15. Juni steht das Halbfinale gegen den künftigen Liga-Konkurrenten Fortuna Düsseldorf an, im Finale ginge es dann gegen Atletico Köln oder im Idealfall erneut gegen den FSP Turbo Minden - also die Neuauflage des letzten Endspiels. Das Double ist das erklärte Ziel der Cherusker Detmold.


Für die nächste Saison in der Futsalliga West freut sich Hamdija Marhosevic gang besonders auf die Duelle mit den Futsal Panthers Köln und dem MCH Sennestadt. "Gegen die Black Panthers haben wir im Pokal und bei einem Turnier schon zwei mal gespielt, gegen Sennestadt aber noch nicht. Die kann man auch mal schlagen. Von der Qualität her sollten wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben und die langen Auswärtsfahrten sind auch nicht so schlimm. Die machen immer Spaß." Der Kader soll noch ergänzt werden und im Kern circa 15-20 Spieler umfassen. Zudem müsse noch taktisch nachgelegt werden. "Platz 5 oder 6 sollte drin sein", blickt der Cherusker-Coach zuversichtlich und selbstbewusst nach vorn.

Aufrufe: 012.3.2019, 13:15 Uhr
Björn Eimer / FuPaAutor