2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wieder mehr Grund zum Jubeln will der Post SV in der kommenden Saison haben. F: Eberle
Wieder mehr Grund zum Jubeln will der Post SV in der kommenden Saison haben. F: Eberle

Der Post SV steht vor einem Neuanfang

Mehr als eine Mannschaft hat den Verein verlassen, vier Youngsters steigen auf +++ Co-Trainer Robert Swierczynski hört auf +++ Suche nach einem Nachfolger läuft

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga hat den Post SV eine komplette Mannschaft verlassen. Die Prominentesten sind dabei Oguz Pirdal und Frank Kiendl, die künftig das Trikot des FC Bayern Kickers tragen, Aret Pala (zur SpVgg Diepersdorf) bleibt der Bezirksliga ebenso erhalten wie Keeper Christoph Juckelandt, der sich dem Aufsteiger FC Herzogenaurach anschloss. Dagegen gibt es mit Arthur Luft und Thomas Rittmann ein Wiedersehen in der Kreisliga.

Trainer Mario Bierbrauer steht eine Mammutaufgabe bevor, denn der Kader hat sich nach dem Abstieg in die Kreisliga quantitativ deutlich verkleinert. Zudem hat Co-Trainer Robert Swierczynski seinen Rückzug angekündigt und steht auch als Spieler nicht mehr zur Verfügung, da er den zeitlichen Aufwand aufgrund einer beruflichen Veränderung nicht mehr betreiben kann. Im Doppelpack wechseln Frank Kiendl und Oguz Pirdal zum FC Bayern Kickers, wobei Bierbrauer vor allem bei Pirdal auch menschlich enttäuscht ist: „Er hatte eigentlich für die neue Saison zugesagt.“ Ebenfalls in der Bezirksliga bleiben der erst im Winter reaktivierte Keeper Christoph Juckelandt, der sich als Adidas-Mitarbeiter den „Pumas“ des FC Herzogenaurach anschließt, und Aret Pala, der zur SpVgg Diepersdorf zurückkehrt. Gar eine Liga höher geht es für den Kanadier Jean-Francois Gonzalez-Cruz, der bei Dergahspor auf Kumpel Jason Villagomez trifft. Mit unbekanntem Ziel verlassen haben die Posterer Patrick Buttafoco sowie die Gentes-Brüder André und René. Außerdem geht Sebastian Urban zurück in die heimische Oberpfalz. Ein Wiedersehen wird es dagegen mit Thomas Rittmann, der zu seinem Heimatverein, dem Kreisliga-Aufsteiger SV Poppenreuth, wechselte und mit Arthur Luft geben, der sich Mitabsteiger TB Johannis 88 anschloss („Er ist wohl dem Lockruf des Geldes erlegen“), während sein Bruder Holger dem Verein erhalten bleibt. Er fällt aber noch wegen eines Muskelfaserrisses aus. Ebenfalls noch verletzt sind Tom Faltermeier, der in Kürze nach seinem Wadenbeinbruch wieder ins Training einsteigen soll, sowie Christian Arzberger, der nach einer Schulter-OP in der Hinrunde wohl nicht zum Einsatz kommen kann. Dominik Stützer ist nur noch bis August in Nürnberg, denn er hat in Berlin ein Jobangebot angenommen. Ähnlich verhält es sich bei Johannes Demleitner, der ab Oktober sein Studium in Erfurt vollendet. Bis Februar wird Felix Geisler noch in Ulm beschäftigt sein, sodass er nur sporadisch zum Einsatz kommen kann.

Eine Chance für die Youngsters

Bange ist Bierbrauer vor der anstehenden Saison aber trotzdem nicht. „Wir haben jetzt zwar einen kleineren Kader, von der Qualität bin ich aber überzeugt.“ Hinzu kommen die Eigengewächse Stefan Liedel, der die U19 als Kapitän aufs Feld führte, Selim Salici („Ein guter Außenbahn-Spieler. Ich traue ihm den Sprung zu.“), Keeper Lucas Tischhöfer („Er hat in der A-Jugend sehr gut gehalten“) und Tim Niklaus, dessen Nachname alleine schon für Qualität steht. Er ist der Sohn von Post-Ikone Andreas Niklaus („Er hat viel Talent und offensichtlich gute Gene“). Noch nicht erfolgreich war dagegen die Suche nach einem Nachfolger für Swierczynski als Co-Trainer. „Da stehen noch ein paar Gespräche aus.“ Etwas bescheiden fallen die ausgegebenen Ziele aus, was angesichts des Aderlasses aber auch nicht verwundert. „Vor ein paar Wochen hätte ich etwas anderes gesagt, aber zunächst einmal wollen wir überhaupt nichts mit dem Abstieg zu tun haben und dann mal sehen. Die Liga ist sehr stark. Roßtal hat sich ordentlich verstärkt, mit Johannis 88 und Germania muss man immer rechnen und Deutenbach ist für mich mehr als ein Geheimfavorit“, meint Bierbrauer, sich auf viele Derbys in einer attraktiven Liga freut. „Es bleibt immer ein fader Beigeschmack bei so vielen Wechseln. Denn jeder hatte seinen Anteil, dass der Karren - salopp gesagt - in den Dreck gezogen wurde. Viele zeigen aber Charakter und übernehmen Verantwortung.“ Nun soll eine junge und hungrige Mannschaft entstehen, gespickt mit einigen erfahrenen Akteuren. Selbst wieder als Spieler eingreifen will der langjährige Abwehr-Stabilisator und Freistoß-Spezialist aber nur noch im Notfall, um den angestrebten Generationswechsel ("Lieber lasse ich die Jungen spielen") nicht zu gefährden. „Der Wir-Gedanke steht im Vordergrund. Was man mit Leidenschaft und Engagement erreichen kann, sieht man gerade bei der Europameisterschaft.“ Ein Blick nach Island oder Wales genügt.

Aufrufe: 07.7.2016, 12:13 Uhr
Matthias JanouschAutor