"Im letzten Drittel musst du hochkozentriert sein"

FuPa: Pedro, du hast in jedem der bisherigen sechs Saisonspiele mindestens doppelt getroffen. Wie zufrieden bist du mit deiner aktuellen Form?

Pedro Mina Alves: Momentan läuft es wirklich super, das muss man schon sagen. Ich sage meinen Jungs immer, dass sie im letzten Drittel hochkonzentriert sein müssen und sich bietende Chancen eiskalt nutzen sollen. Daher bin ich froh, dieses Mantra aktuell in den meisten Fällen vorleben zu können. Ein Kompliment geht natürlich auch an meine Truppe, die mich immer wieder klasse in Szene setzt und mir viele der bisherigen Tore mit ermöglicht hat.

Du hast jahrelang erfolgreich beim SV Nauheim in der Gruppenliga gespielt, dich dann aber 2019 zum Wechsel nach Wiesbaden in die B-Liga entschieden. Welche Gründe haben zu dieser Entscheidung beigetragen?

Mich hat vor allem die Rolle als Spielertrainer sehr gereizt. Ich habe mir in den letzten Jahren vorgenommen, noch solange auf dem Platz zu stehen, wie es mein Körper zulässt. Danach wollte ich dann auf die Trainerbank wechseln, da mich auch diese Profession schon immer sehr gereizt hat. Das Angebot des PSV war daher die perfekte Gelegenheit, die Brücke zwischen diesen beiden Zielen herzustellen. Die Liga-Zugehörigkeit hat da gar keine so große Rolle gespielt. Ich bin mir überhaupt nicht zu schade, auch nochmal in den unteren Klassen dem Ball nachzujagen. Ich habe nach wie vor jede Menge Spaß und habe eine tolle Chemie mit meinem Team.

Wie würdest du deine Spielphilosophie beschreiben? Was ist dir als Trainer wichtig?

Als Stürmer ist mir natürlich schon wichtig, dass wir ansprechenden Fußball zeigen und in jedem Spiel viel in unsere offensiven Aktionen investieren. Das muss aber immer auf einem stabilen Fundament aufgebaut sein. Dazu gehört, dass jeder Spieler auch gegen den Ball arbeitet. Ich verstehe unsere Mannschaft als ein gesamtes Gebilde, deswegen wäre es falsch, nur den Fokus auf einzelne Mannschaftsteile zu legen.

Im Vergleich zur letzten Saison hat sich personaltechnisch fast gar nichts getan. Ist diese Eingespieltheit ein Grund für den starken Saisonstart?

Dass unser Team nach der Corona-überschatteten Saison 19/20 zusammengeblieben ist, freut mich ungemein. Nur Renato Pereira Henriques mussten wir leider nach Bierstadt ziehen lassen. Bisher konnten wir seinen Abgang als Mannschaft aber sehr gut auffangen. Jeder Spieler hängt sich voll rein, sodass wir bis auf das Unentschieden gegen Schwarz-Weiss bisher alle Partien gewinnen konnten.

Aktuell steht ihr hinter der Germania auf Rang Zwei. Ist dies nur eine Momentaufnahme, oder peilt ihr den direkten Durchmarsch an?

Die Germania spielt in einer eigenen Liga. Alles andere als die Meisterschaft wäre für sie eine herbe Enttäuschung. Dass wir aktuell dahinter stehen, könnte man als Momentaufnahme bezeichnen. Ich mag den Begriff aber nicht besonders, weil er die bisher erbrachten Leistungen in gewisser Weise schmälert. Wir haben überhaupt keinen Druck, können befreit aufspielen und hoffentlich auch weiter unsere Gegner ärgern. Momentan möchten wir noch so schnell wie möglich den Klassenerhalt sichern. Wenn das geschafft ist, kann man über andere Dinge reden

Am Sonntag spielt ihr gegen den 1. FC Naurod II. Wie schätzt du diesen Gegner ein?

Naurod ist immer schwer zu bespielen. Der Verein zeichnet sich durch eine tolle Kameradschaft aus und ist eine gute Adresse im Wiesbadener Fußball. Wir wollen gegen die warscheinlich sehr jungen Gegner wieder genau so zielstrebig und effektiv agieren wie schon in den vergangenen Spielen. Dann kann es auch wieder mit dem Sieg klappen. (Anm.d.Red.: Das Spiel wurde verschoben).