2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Stefan Gerken

Marcel Eiper: Tor per Abschlag und morgens um 7 Uhr nach Hause

Der Torwart hat seinen Muskelbündelriss im Oberschenkel auskuriert und wäre spielbereit, doch Corona macht auch ihm eien Strich durch die Rechnung. Jetzt spricht er im Interview über Spiele, die er nicht vergessen hat.

FuPa hat in Schleswig-Holstein eine Interview-Serie mit Torjägern, katzenartigen Schnappern, verrückten Typen und bekannten Gesichtern der Fußball-Kreise gestartet.

Marcel Eiper vom Kreisligisten Osdorfer SV lernte das Fußballspielen beim Eckernförde MTV. In der E-Jugend wechselte er dann zum Stadtrivalen Eckernförder SV und verbrachte dort den Rest seiner Jugend (bis 2010). Von 2010 bis 2012 kickte der 1,93-Meter-Hüne beim Büdelsdorfer TSV in der Verbandsliga. Dort kam er als junger Spieler nicht viel zum Einsatz und so verschlug es ihn zum TSV Vineta Audorf in die Kreisliga.

Nach nur einem Jahr Spielzeit und einer schwerwiegenden Verletzung (Knorpelschaden in der Hüfte) ging es zurück in seinen Wohnort zum Barkelsbyer SV (A-Klasse). Aufgrund einer weiteren Verletzung kam Eiper nur selten zum Einsatz und arbeitete eher neben dem Platz. "Ich habe am Ende der Saison nochmal eine neue Herausforderung gesucht und wechselte zum Osterrönfelder TSV in die Verbandsliga Nord/Ost. Dort verblieb ich zwei Spielzeiten und absolvierte 39 Spiele."

2016 zog es den heute 28-Jährigen zurück zu seinem Jugendverein Eckernförder SV in die Verbandsliga Nord/Ost. Nach vier erfolgreichen Jahren wechselte er in diesem Sommer zum Osdorfer SV in die Kreisliga.

Bei welchem Verein hattest Du Deine schönste Zeit?
Die Frage ist eigentlich ganz einfach zu beantworten. In Osterrönfeld hatte ich eine sehr schöne Zeit. Ich durfte dort unter einem super Trainer und mit einer geilen Truppe kicken. Aber die schönste Zeit hatte ich ganz klar in Eckernförde. Einige meiner Mitspieler kenne ich noch aus meiner Jugendzeit. Wir haben viele Erfolge gefeiert und auch neben dem Platz hat es einfach super gepasst.

Gibt es ein Spiel, das Du nie vergessen wirst?
Mir fallen viele Spiele ein, die ich immer wieder im Kopf habe. Aber es gibt eigentlich nur zwei Spiele, die sehr aufregend und emotional waren. Das 1. Spiel war der 24. Mai 2017. Dort brauchten wir unbedingt drei Punkte gegen den Preetzer TSV. Es war ein Mittwochabend und hochdramatisch. Wir gewannen das Spiel mit 1:0 und machten den Aufstieg in die Landesliga perfekt. Danach gab es kein Halten mehr. Wir haben die Nacht zum Tag gemacht. Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann 7 Uhr morgens nach Hause gekommen bin.
Das 2. Spiel war im vergangenen Sommer (22. Juni 2019) gegen den Zweitligisten Holstein Kiel bei uns in Eckernförde. Ich war vor dem Spiel so aufgeregt, wie ein kleiner Junge beim Kindergeburtstag. Es war einfach unglaublich, solche Profis mal hautnah erleben zu dürfen. Es war schon sehr verrückt und unbegreiflich, dass auf einmal ein U21-Nationalspieler auf dein Tor schießt. Auch vor über 2000 Zuschauern einmal spielen zu dürfen, ist schon etwas sehr Besonderes.

Die beste Mannschaftsparty, die du je erlebt hast?
Das ist wirklich schwer. Es gibt viele gute Mannschaftspartys, die ich erlebt habe. Nur bei einigen gibt es viele Erinnerungslücken. Ich würde aber sagen, dass die Abschlussfahren beim Eckernförder SV, ob es Mallorca oder auch Bulgarien war, immer legendär waren. Die Abschlussfahrt nach unserem Aufstieg 2017 auf Mallorca war aber glaube ich das Beste! Wir waren 18 Leute und haben dort wirklich 24/7 nur Vollgas gegeben. Danach haben wir alle erstmal eine Woche Urlaub gebraucht.

Wer ist/war der beste Kicker, mit dem du jemals zusammengespielt hast und warum?
Ich habe in der Jugend mit dem aktuellen Zweitligakicker Christopher Avevor (aktuell St. Pauli) zusammengespielt. Du hast bei ihm schnell den Unterschied zu uns gesehen. Seine Veranlagung war damals in jungen Jahren schon sehr beeindruckend. Er hat immer hervorgestochen und ihn zog es dann ja auch schnell zu Holstein Kiel. War schon sehr beeindruckend, mal mit so einem Spieler zusammengespielt zu haben.

Was ist deine größte Schwäche auf dem Fußballplatz?
Meine größte Schwäche auf dem Fußballplatz ist ganz klar das Verlieren. Ich hasse es zu verlieren. Ich stehe lieber am Ende des Spiels als Sieger auf dem Platz. Wenn ich dann noch zu Null gespielt habe, ist es umso schöner.

Was nervt dich am Amateurfußball?
Im Amateurfußball gibt es jetzt nichts, was mich speziell nervt. Ich finde es schade und traurig, dass viele Sport- bzw. Fußballvereine kaputt gehen, weil immer weniger Kinder den Weg in Richtung des Mannschaftssports finden.

Das größte Feierbiest in eurem Kader?
Ein Feierbiest aus meiner aktuellen Mannschaft zu nennen, fällt mir schwer. Aufgrund der Pandemie sind große Feierlichkeiten leider nicht möglich.

Wer zahlt bei euch die meisten Strafen und warum?
Bei uns in der Mannschaft hat bisher unser Torjäger, Malte Jessen, die meisten Strafen bezahlt. Er hat einfach zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wird zu oft in der Zeitung abgelichtet. Bei uns wird eine 2-Euro-Strafe fällig, wenn man in der Presse abgelichtet wird. Hier sind bei Malte schon einige Euro zusammengekommen.

Was ist euer aktueller Trainer für ein Typ – eher Pep Guardiola, Werner Lorant oder Felix Magath? Oder ist er ganz anders?
Für unseren Trainer, Jörg Ahrends, ist es die erste Trainerstation. Er ist Fußballer durch und durch. Er war selbst bei Holstein Kiel (59 Spiele) höherklassig unterwegs. Er ist jetzt kein großer Taktiker wie Pep Guardiola oder ein Schleifer wie Felix Magath. Unter ihm soll einfacher und ekliger Fußball gespielt werden. Eklig soll sich auf unsere Spielweise gegen den Ball beziehen. Er weiß genau, wo er die Mannschaft anpacken muss, um aus ihr das Beste rauszuholen.

Welche ist die schönste und welche die schlechteste Sportanlage bei euch im Kreis?
Ich muss sagen, dass die schönste Sportanlage bei uns im Kreis Rendsburg-Eckernförde die des Gettorfer SC ist. Man hat dort einen großen Parkplatz, man hat dort vernünftige Umkleidekabinen und auch einen gepflegten Kunstrasen- und Ligaplatz. Alles was ein gute Sportanlage braucht.
Es fällt mir ehrlich gesagt sehr schwer, die schlechteste Sportanlage in unserem Kreis zu nennen. Jede Anlage hat ihre Vor- und Nachteile. Ich muss aber sagen, dass der Sportplatz des SV Felm mir persönlich nicht gefällt. Der Platz ist sehr klein, eng und sehr uneben. Ich muss aber erwähnen, dass mir dort einmal ein Tor (mein einziges Tor) beim Abschlag aus der Hand gelungen ist. Deshalb ist dieser Platz auch so in meiner Erinnerung.

Aufrufe: 08.12.2020, 10:28 Uhr
redAutor