Oldenburger scheitern mit Videobeweis

RB Leipzig in aufsehenerregender Manier am vergangenen Mittwoch im DFB-Pokalduell mit dem FC Bayern (5:6 n.E.) in der Halbzeit dem Schiedsrichtergespann sein Handy unter die Nase gehalten hatte, um seine Sicht einer Szene zu schildern, wollten die Oldenburger im Nachhinein gegen einen Platzverweis für Kapitän Willem Hoffrogge vorgehen.

Am Donnerstag ging der Verwaltungsentscheid zur Roten Karte aus dem Regionalliga-Duell beim SC Borgfeld vor zwei Wochen (0:1) beim JFV ein. Der Kapitän bekam vom Sportgericht die Mindeststrafe für grobe Foulspiele von zwei Partien aufgebrummt. Die Bilder des Aufzeichnungs- und Videoanalyse-Geräts, das seit einigen Wochen bei den Oldenburger U-17-Talenten zum Einsatz kommt (die NWZ berichtete), wurden nicht als strafmildernd oder wie erhofft strafaufhebend anerkannt.

"Das ist eine absolute Frechheit", meint JFV-Trainer Wolfgang Horn mit Blick darauf, dass Standbild und Zeitlupe beweisen sollen, dass Hoffrogge bei der Szene zur Roten Karte selbst gefoult worden sei: "Unser Spieler war in Ballbesitz und wurde in Kniehöhe abgegrätscht." Auf ein weiteres Vorgehen gegen die Sperre verzichtete der JFV aus Kostengründen.

Ob der Kapitän, der schon ein Spiel im Ligaduell am Sonntag in Meppen (0:4) ausgesetzt hat, seine Sperre auch in der anstehenden Landespokal-Begegnung ableisten muss, weiß der JFV noch nicht und wartet auf eine Info vom Verbandsjugendausschuss.

Am Dienstag kämpfen die Oldenburger bei Niedersachsenligist VfL Westercelle um den Einzug ins Halbfinale. Gegen dessen Ligarivalen JFV Norden (9:8) und BV Cloppenburg (8:7) hatte sich der JFV in den ersten Runden jeweils erst im Elfmeterschießen durchgesetzt. Für den größten Coup in der zweiten Runde hatte Westercelle gegen Bundesligist VfL Wolfsburg gesorgt (7:6 n.E.). "Das ist natürlich ein Achtungsergebnis", weiß Horn und warnt davor, den Gegner zu unterschätzen.