Bezirksligavorschau: Ein Vierfach-Fehlstart und die Folgen

Sieben Punkte stehen nach drei Spieltagen für die vier Nord-Stuttgarter Bezirksligisten zu Buche – zusammengezählt, wohlgemerkt. Zum Vergleich: Tabellenführer SV Bonlanden weist allein die makellose Bilanz von neun Zählern auf. Was wiederum bedeutet, dass das aus dem SC Stammheim, der Sportvg Feuerbach, dem OFK Beograd und dem MTV Stuttgart bestehende Quartett erst einmal einen Fehlstart in die neue Runde hingelegt hat. Doch abgesehen von dem Spitzenreiter ist der Großteil der Konkurrenten durchaus noch in Schlagdistanz. Und so haben die vier Vereine unterschiedliche Ansätze, um sich in der Tabelle nach oben zu arbeiten.

Spvgg 1897 Cannstatt e.V. - SC Stammheim (So 15:00)

Beim SC Stammheim, der trotz zweier Niederlagen in drei Spielen als einziger der vier Nord-Stuttgarter Clubs auf einem einstelligen Tabellenplatz rangiert, ist das Hauptproblem bereits ausgemacht. „Ich habe an dem Spiel meiner Mannschaft gegen Bonlanden eigentlich nur eins zu kritisieren: Wir machen die Tore nicht“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter. Und so setzte er nach der 1:2-Niederlage gegen den Spitzenreiter den Schwerpunkt der folgenden Übungseinheiten auf den Angriff. „Damit wir unser Offensivspiel zielgerichteter gestalten.“ Im günstigsten Fall sollen die Maßnahmen schon am Sonntag in der Partie beim VfB Obertürkheim greifen. Denn dann würde der SC mit dem Tabellenvierten aus Obertürkheim nach Punkten gleichziehen – und damit wäre am Stammheimer Emerholz die Welt wieder im Lot. „Gegen Bonlanden kann man verlieren“, sagt Osterwinter. „Aber den Ausrutscher gegen Feuerbach müssen wir dringend kompensieren.“ Dabei wird der SC-Trainer in den nächsten zwei Wochen auf seinen Kapitän verzichten müssen. Matthias Kassaye fehlt den Stammheimern aus beruflichen Gründen. Noch ist offen, wer die Binde des Spielführers übernimmt und wer gegen Obertürkheim auf Kassayes Position im Mittelfeld spielt. „Da haben wir ja glücklicherweise genügend Alternativen“, sagt Oesterwinter.

Sportvg Feuerbach - MTV Stuttgart (So 15:00)

Über eine nicht gerade kleine Auswahl an Spielern verfügt auch Emrah Uyar. Ein Umstand, den der Trainer der Sportvg Feuerbach gern nutzt. „Wir werden vor dem Spiel gegen den MTV Stuttgart kräftig die Rotationsmaschine anwerfen“, kündigt der Feuerbacher Coach an. Denn bei der Niederlage, die die Sportvg am vergangenen Wochenende kassiert hat, fielen die Gegentore durch Kopfbälle nach Standardsituationen. Und das konnte wiederum passieren, weil einige Gegenspieler eben ein ganzes Stück größer gewachsen waren als die Sportvg-Kicker. Dieses Defizit wird gegen den MTV dahingehend korrigiert, dass gleich drei nicht gerade kleine Spieler ins Feuerbacher Aufgebot zurückkehren: Zabedin Bajrami, dessen Sperre abgelaufen ist, Selahattin Degirmenci und Gökhan Öztürk. „Ich weiß, dass der MTV eine sehr große Qualität hat“, sagt Uyar. „Aber wir sind gewappnet.“

Uyars Amtskollege vom MTV, Francesco Mazzella di Bosco, sieht dieses Kompliment mit gemischten Gefühlen: „So ein Lob ist zwar schön, aber schenken werden die uns trotzdem nichts.“ Vielleicht ist das ja auch ganz gut so – denn die Mannschaft vom Kräherwald hat schließlich in den ersten beiden Saisonspielen genügend eingeschenkt bekommen. Die Torbilanz von 1:9 spricht für sich. „Zwei solche Niederlagen gehen nicht spurlos an einem vorbei“, sagt er. Nun gehört Mazzella di Bosco nicht zu der Sorte Trainer, die erst einmal ein paar Medizinbälle auspacken, wenn es bei ihrer Mannschaft mal nicht nach Plan läuft. Er versucht, seine Kicker über die psychologische Schiene zu erreichen. Bessere Zweikampfführung, mehr Laufbereitschaft, weniger Fehler – das sind die Stellschrauben, an denen es zu drehen gilt. „Wir müssen uns bewusster auf den Gegner vorbereiten. Man will beim Fußball ja nicht nur Spaß haben, sondern man will auch mal gewinnen“, sagt der Coach des MTV.

OFK Beograd Stuttgart - TSVgg Stuttgart-Münster 1875/99 (So 15:00)

Dieser Aussage dürfte Aleksandar Babic, Spielertrainer des OFK Beograd Stuttgart, wohl zustimmen. Denn wie der MTV haben auch die Serben bislang noch keinen Saisonsieg errungen. Aber sie haben immerhin ein Mal unentschieden gespielt – wie auch der nächste Gegner TSVgg Münster, der punktgleich ist, aber ob der schlechteren Tordifferenz einen Tabellenplatz hinter den Beogradern rangiert. Und zwar auf einem Tabellenplatz, der nach aktuellem Stand der Dinge gleichbedeutend mit einem Abstiegsplatz ist. Und so gibt Babic wenig überraschend als Zielvorgabe aus: „Wir müssen so schnell wie möglich von da unten rauskommen.“ Dabei setzt der Spielertrainer bei den Übungseinheiten auf die elementaren Fußballtugenden: Kämpfen, rennen, Einsatz zeigen. Allerdings kann es sein, dass Babic im Kellerduell gleich auf drei wichtige Spieler verzichten muss: Ranko Malbasic, Emil Maier und Meron Tsehaye sind angeschlagen.

Der 4. Spieltag in der Bezirksliga in der Übersicht

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