Bezirksliga: Saison-Aus für den Top-Torjäger

Noch einmal 90 Minuten kicken, und dann haben die Clubs in der Bezirksliga zwei Dinge hinter sich gebracht: erstens den Rückrundenauftakt, zweitens das Fußballjahr 2018. Doch nicht jedem ist vergönnt, nach dem Sonntag fröhlich in die bis Anfang März dauernde Winterpause zu gehen. Auf Tabellenführer SC Stammheim wartet nach der Punktspiel-Pflicht bei Croatia Stuttgart noch ein ganz besonderes Pokalspiel. Beim OFK Beograd stehen im Dezember gleich zwei Nachholbegegnungen an. Wobei die Serben ohnehin einen schmerzlichen Rückschlag zu verkraften haben. In Klausur wird auch der MTV Stuttgart gehen müssen – zu unbefriedigend verlief die erste Saisonhälfte für das Team vom Kräherwald. Aber erste Lösungsansätze hat der Club schon parat. Hochzufrieden ist dagegen die Sportvg Feuerbach, die sich einen ganz strammen Winterfahrplan zurechtgeschneidert hat.

Croatia Stuttgart - SC Stammheim (So 14:00)

Croatia Stuttgart gegen den SC Stammheim – eine machbare Aufgabe für den Tabellenführer vom Emerholz, könnte man meinen. Wenn sich nur nicht der Fokus der Stammheimer auf ein Spiel richtet, das eine Woche später stattfindet. Denn dann gastiert der SC in Bezirkspokalrunde drei beim Liga-Titelrivalen GFV Ermis Metanastis. Doch SC-Trainer Thomas Oesterwinter hat die Prioritätenliste klar festgelegt: „Wir fokussieren uns vorrangig auf die Meisterschaft.“ Und da lautet die nächste Hürde eben Croatia. Eine Mannschaft, die bislang vorrangig von ihrer Heimstärke profitierte. Von 19 Punkten holten die Kroaten 15 auf eigenem Platz. Nur ein einziges Heimspiel ging verloren. Mit 4:3 behauptete sich die Sportvg Feuerbach bei den Kroaten. Nun wollen die Stammheimer für die zweite Heimniederlage sorgen, um den Vorsprung vor Verfolger Ermis zu bewahren. Und wenn das abgehakt ist, dann kann man sich auch in aller Ruhe dem Pokal-Kracher widmen.

Sportvg Feuerbach - MTV Stuttgart (So 14:00)

Eigentlich hat die Sportvg Feuerbach das Duell mit dem MTV Stuttgart schon am Mittwoch gewonnen. Zwar nicht im Vergleich der Bezirksligamannschaften, denn der steht erst am Sonntag an. Mittwochs spielten die A-Junioren der beiden Stuttgarter Großvereine gegeneinander. Mit 7:6 nach Elfmeterschießen behielten die Feuerbacher die Oberhand und kegelten damit den Titelverteidiger aus dem Cup. „Ich hätte nichts dagegen, wenn die erste Mannschaft unserer A-Jugend nacheifern würden“, sagt Feuerbachs Coach Rocco Cesarano, der übrigens auch den Nachwuchs trainiert. Nun ist es ja ohnehin so, dass die Bezirksliga-Truppe der Sportvg in der jüngeren Vergangenheit immer wieder auf Kicker aus der eigenen Jugend gesetzt hat. Was nicht die schlechteste Idee gewesen ist, wie Tabellenplatz drei belegt. Und es ist eine Idee, die nun einen Nachahmer gefunden hat – den MTV Stuttgart. „Wir müssen zusehen, dass die Grenze zwischen unserer Jugend und den Aktiven wieder durchlässiger wird“, sagt MTV-Coach Francesco Mazzella di Bosco. „Wir müssen bei uns wieder frisches Blut reinbringen.“ Dass dies durchaus hilfreich sein kann, könnte der MTV-Trainer dann am Sonntag sehen. Denn auf Seiten der Sportvg laufen Dominik Hug und Julian Hug auf. Die Zwillinge haben sich bei den Feuerbachern zu Leistungsträgern entwickelt, nachdem sie zu Beginn der Saison 2016/2017 vom MTV zu den Feuerbachern gewechselt waren.

TSV Rohr Stuttgart - OFK Beograd Stuttgart (So 14:00)

Frisches Blut braucht auch der OFK Beograd Stuttgart. Vielleicht noch nicht im Spiel beim Tabellenschlusslicht TSV Rohr, aber für den Rest der Runde wäre bei den Beogradern eine Alternative in der Offensive durchaus ratsam. Denn der Mann im OFK-Trikot, der bislang ein Abonnement aufs Toreschießen hatte, wird dem Club geraume Zeit fehlen. Kai-Milan Liedtke, mit zwölf Treffern in 700 Spielminuten der gefährlichste Angreifer der Serben, hatte in den vergangenen Wochen einer Muskelverletzung gefehlt. Nun wurde während der Untersuchungen noch ein weiterer Schaden entdeckt – und das war ein folgenschwerer. Der 29-jährige Stürmer musste sich einer Meniskusoperation unterziehen und fällt mindestens drei bis vier Monate aus. „Das trifft uns natürlich hart“, sagt OFK-Spielertrainer Aleksander Babic.

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