Schützenfest vor Derby-Kracher

Sportfreunde Siegen - FC Gütersloh 6:0
Die Sportfreunde Siegen sind in Derby-Form! Knapp eine Woche vor dem Oberliga-Kracher gegen den 1. FC Kaan-Marienborn schossen die Leimbachtaler den FC Gütersloh förmlich aus dem Stadion, gewannen mit 6:0 (3:0) und setzten ein deutliches Ausrufezeichen an die Konkurrenz. „Das ist natürlich ein sehr deutliches Ergebnis, aber wir haben sehr gut gespielt und uns das Resultat verdient. Man hat heute gesehen, was die Mannschaft fußballerisch drauf hat“, lobte Cheftrainer Dominik Dapprich.

Vor exakt 700 Zuschauern im Siegener Leimbachstadion hatten die Gastgeber von Beginn an die Initiative übernommen. Der Gast aus Ostwestfalen stand tief und versuchte den Sportfreunden mit einem kompakten Deckungsverbund das Leben schwer zu machen. Dieser Plan allerdings schlug gehörig fehl, denn schon früh offenbarten sich Lücken in der Hintermannschaft, die besonders Björn Jost mit präzisen Anspielen in die Spitze zu nutzen versuchte. Der Kapitän war es dann auch, der in der 11. Minute über die rechte Seite durchbrach und nach innen passte. FC-Keeper Radoslwa Ribera ließ den Ball nach vorne prallen, Masahiro Endo staubte zum 1:0 ab.

Nach diesem Führungstreffer begannen bereits die Auflösungserscheinungen in der Gütersloher Mannschaft, die nach eigenen Ballverlusten eine katastrophale Rückwärtsbewegung an den Tag legte und durch weitere Siegener Tore von Okay Yildirim (28.) und Yannick Wolf (31.) bestraft wurde. „Wir haben heute gut gespielt, haben aber auch Räume bekommen, mit denen wir nicht gerechnet hatten“, zeigte sich auch Björn Jost verwundert ob der an Arbeitsverweigerung grenzenden Vorstellung der Gäste.

Allerdings: Einen solchen Auftritt muss man auch erst einmal ausnutzen – und das taten die Sportfreunde mit Freude. Flüssig lief der Ball durch die Siegener Reihen, immer wieder führten schöne Kombinationen über mehrere Stationen in den Gäste-Strafraum und fast immer wieder wurde es gefährlich. „Wir haben uns heute sehr gut bewegt und schön kombiniert. Das konnte man sich sehr gut angucken“, wusste auch SFS-Coach Dominik Dapprich, der auch nach dem Seitenwechsel noch dreimal jubeln durfte. Zunächst erhöhte Masahiro Endo mit seinen Tagestreffern zwei und drei auf 5:0 (61./64.), dann besorgte der eingewechselte Maximilian Wüst den Endstand (83.).

„Wir haben sogar noch drei, vier große Chancen liegen gelassen und hätten noch höher gewinnen können“, so Dapprich, der das Ergebnis aber richtig einzuordnen wusste: „Wir werden jetzt hier nicht abheben, sondern freuen uns heute über den Sieg und machen nächste Woche weiter.“

Über das anstehende Derby hat er eine klare Meinung: „Wir fahren als Außenseiter nach Kaan und sind froh, wenn wir einen Punkt mitnehmen.“ In der Form von heute ist das sicher keine Utopie.

Schiedsrichter: Julian Engelmann - Zuschauer: 700
Tore: 1:0 Masahiro Endo (11.), 2:0 Okay Yildirim (28.), 3:0 Yannick Wolf (31.), 4:0 Masahiro Endo (61.), 5:0 Masahiro Endo (64.), 6:0 Maximilian Wüst (82.)