2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielbericht
– Foto: Achim Freund

HOT bleibt kein gutes Pflaster für Rudolstadt

Der Kunstrasenplatz im Sportzentrum Hohenstein-Ernstthal ist kein gutes Pflaster für die Oberligakicker vom FC Einheit. Am 17. März 2019 verloren sie im letzten Spieljahr mit 0:1. Danach gab es in zwölf Auswärtspartien bis in diese Saison keine Niederlage.

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Doch am 1. Advent erwischte es die Rudolstädter erneut. Nach einer schwachen Vorstellung verließ der VfL den eigenen Platz als Gewinner. Und das zum ersten Mal im Spieljahr 2019/20.

BERICHT vom FC Einheit Rudolstadt

VfL 05 Hohenstein-Ernstthal - FC Einheit Rudolstadt 2:1

„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gezeigt, wobei wir sogar Gelegenheiten zu einem zweiten Tor hatten. Aufgrund der Leistung in den ersten 45 Minuten haben wir uns nach einer langen Durststrecke verdient belohnt“, freute sich der Trainer der Gastgeber, Steve Dieske. Holger Jähnisch indes war total bedient und „faltete“ seine Schützlinge noch auf dem Feld nach allen Regeln der Kunst zusammen. „Der Gegner hat im Abstiegskampf mit Leidenschaft und Emotionen gespielt und die Zweikämpfe dominiert. Wir haben dagegen ohne Herz und Mut gespielt und durch zwei Eigentore zum Sieg von Hohenstein-Ernstthal beigetragen“, sagte er, danach etwas ruhiger, dem Verfasser.

Dabei begann die Partie gar nicht so schlecht für die diesmal in Blau angetretenen Gäste. Nach einem Freistoß für den Gastgeber aus 25 Metern, den Adam Marczuk problemlos parierte (3.), folgte die Antwort der Gaste mit einem Schuss von Tomasz Serweta, der den gegnerischen Keeper wie auch beim Nachschuss von Sven Rupprecht auf dem Posten (9.) sah.

Gefahr in der Box der Einheit brachte dann der erste (10.) von insgesamt vier Eckbällen in der ersten Halbzeit. Unmittelbar darauf Standard für die Einheit, aber Marco Riemer zog ihn knapp über das Gehäuse von Dominik Reissig (11.). Im Spielstenogramm ist dann einer der vielen weiten Einwürfe von Spezialist Felix Hennig, die zumeist halbe Flanken waren, zu erwähnen, den die Rudolstadt mit Mühe klären konnten (13.). Dann fast ein Eigentor, als Marczuk einen eigenen Abwehrspieler anschoss, die Situation durch Mateusz Szymanski gerade noch geklärt werden konnte. Aber schon die nächste Aktion brachte die Führung der Hausherren. Tommy Barth, diesmal neben Szymanski wegen des gelb gesperrten Georg Kaisers in der Innverteidigung eingesetzt, misslang ein Rückspiel zum Torhüter. Kamil Popowicz spritzte dazwischen und ließ dem FC-Schlussmann keine Chance (19.). „Das wollten wir unbedingt verhindern“, ärgerte sich auch René Just, der Sportliche Leiter, über das Fast-Eigentor.

Dieser Treffer trug keineswegs zur Erhöhung des Selbstvertrauens der Thüringer, die viele Fehler produzierten, bei. Zwar war die Attacke gegen Riemer im Strafraum des VfL grenzwertig (20.), aber mehr Spielanteile und auch die besseren Möglichkeiten hatten danach die Hausherren (22., 33., 42.). Seine Mannschaft habe es verpasst, ein zweites Tor zu machen, ärgerte sich Dieske über die ausgelassenen Möglichkeiten.

Von der Jähnisch-Elf war in der Offensive nur wenig zu sehen. Viele lange Bälle erreichten ihren Adressaten nicht und auch die Durchsetzungsfähigkeit in Strafraumnähe ließ deutlich zu wünschen übrig. So gingen die Nullfünfer mit einem verdienten Vorsprung in die Pause.

Aus der kam Rudolstadt mit George Seturidze für den jungen Leo Gehrmann und mit viel Druck. Dafür wurde die Einheit schon nach vier Minuten belohnt, als Tom Krahnert nach einem Einwurf und einer Kopfballverlängerung von Riemer das Spielgerät aus sechs Metern unter die Latte wuchtete. Doch diese Druckphase dauerte nicht lange. Nach einer Viertelstunde konnte sich der VfL wieder befreien und selbst Akzente setzen. Das geschah zunächst durch einige Ecken und daraus folgenden Kopfbällen, die das Tor der Rudolstädter zwei Mal knapp verfehlten. Auch bei einer Chance von Philipp Sovago schien ein Treffer möglich zu sein (57.)

Nach 71 Minuten lag die Führung für Rudolstadt in der Luft. Nach einem perfekten Doppelpass zwischen Riemer und Rupprecht - solche Angriffssituationen sah man viel zu wenig - scheiterte Letzterer aus spitzem Winkel an Reissig. Wenig später segelte die achte Ecke in den Gästestrafraum. Eric Fischer köpfte, eher harmlos in Richtung Tor, wo Marcuk den Ball unglücklich zur erneuten Führung für die Westsachsen durch die Hände gleiten ließ (77.).

Der FC-Coach reagierte postwendend und brachte mit Markus Güttich und Patrik Schlegel zwei neue Leute. Nun schaltete Rudolstadt komplett in den Angriffsmodus, musste aber vor den Kontern der Platzelf auf der Hut sein. Fast wäre in den stürmischen Schlussminuten doch noch das 2:2 gelungen, aber der Kopfball von Riemer zischte um Zentimeter am Kasten der Nullfünfer vorbei. Die überstanden auch die dreiminütigen Nachspielzeit des guten Unparteiischen und feierten danach ihren ersten Heimsieg mit verständlichem Jubel.

„Ich kann mit dem Auftreten meiner Mannschaft heute gar nicht leben. Deshalb erwarte ich in der nächsten Woche eine deutliche Reaktion“, blickte Holger Jähnisch schon auf das vorletzte Punktspiel des Jahres am kommenden Sonntag zuhause gegen den 1. FC Merseburg voraus.

Schiedsrichter: Magnus-Thomas Müller (Nessa) - Zuschauer: 97
Tore: 1:0 Kamil Popowicz (22.), 1:1 Tom Krahnert (51.), 2:1 Eric Fischer (78.)

Aufrufe: 01.12.2019, 20:15 Uhr
FC Einheit RudolstadtAutor