Bezirksliga: Duell der Liga-Giganten

Sechs Punkte sind nicht viel, wenn maximal 84 Zähler innerhalb einer Saison zu vergeben sind. Aber besagte sechs Punkte können als Vorsprung ein entscheidendes Polster sein. In Aussicht hat sie der SC Stammheim, Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga. Dazu ist es allerdings nötig, dass die Stammheimer das Duell der Liga-Giganten für sich entscheiden. Am Sonntag ab 15 Uhr gastieren sie an der Wangener Kesselstraße beim zweitplatzierten GFV Ermis Metanastis Stuttgart. Drei Punkte Rückstand hat der griechische Club aktuell, ist aber als einziger noch ungeschlagen. Die Sportvg Feuerbach ist zwar Tabellendritter, aber angesichts von 15 Punkten Rückstand auf die Spitze haben es die Nord-Stuttgarter bereits abgehakt, als Überraschungsteam der Saison vielleicht doch noch ein bisschen im Kampf um die Spitze mitzumischen. Aber der vorzeitige Klassenverbleib wäre ja auch schön. Ein Ziel, das übrigens auch der OFK Beograd und damit der nächste Gegner der Feuerbacher vor Augen hat. Allerdings ist der Zugzwang beim MTV Stuttgart, der sich bei der Spvgg Cannstatt beweisen muss, noch ein bisschen größer. Ihn trennen jedoch nur zwei Punkte – und zwar vom zwölften Rang, der den Klassenverbleib bedeutet.

GFV Ermis Metanastis Stuttgart - SC Stammheim (So 15:00)

Nachdem am zweiten Spieltag der aktuellen Saison die 92 Minuten Fußball absolviert waren, hatte Thomas Oesterwinter so eine Ahnung. „Gegen die werden noch andere Punkte lassen“, prophezeite der Coach des SC Stammheim nach dem 2:2-Unentschieden gegen den GFV Ermis Metanastis Stuttgart. Eine weise und zutreffende Aussage. Denn inzwischen ist der Aufsteiger GFV sowohl einziger als auch hartnäckigster Verfolger des Spitzenreiters aus Stammheim. Und obendrein die einzige noch ungeschlagene Mannschaft im Klassement. Nun steht das zweite Duell an. Und die Nord-Stuttgarter fühlen sich gerüstet: „Im Hinspiel wussten wir noch nicht, was da für eine Mannschaft auf uns zukommt. Aber diesmal wissen wir es“, sagt Oesterwinter. „Und da Ermis ein Heimspiel hat und unbesiegt ist, muss ich die Favoritenrolle an sie abgeben.“ Seine Vorfreude auf das Gipfeltreffen der beiden Übermannschaften ist jedenfalls groß. Das seiner Spieler offenkundig auch. „Wir haben am Faschingsdienstag trainiert, und ich hatte 18 Mann im Training – das sagt schon alles“, sagt Oesterwinter.

Sportvg Feuerbach - OFK Beograd Stuttgart (So 15:00)

Bei der Sportvg Feuerbach geht – obwohl das Team von Trainer Rocco Cesarano auf Rang drei zu finden ist – eher nach unten als nach oben. „Die Meisterschaft machen Stammheim und Ermis untereinander aus“, glaubt Cesarano. „Unser Ziel ist nach wie vor, möglichst schnell einen großen Vorsprung auf die Abstiegsplätze zu haben.“ Wobei es derzeit bereits 14 Punkte sind. Da ist der OFK Beograd Stuttgart, nächster Gegner der Feuerbacher, angesichts von einem Sechs-Punkte-Polster schon etwas eher auf Tuchfühlung zur Gefahrenzone. Wobei Cesarano warnt: „Ich schätze den OFK Beograd stärker ein, als es sein derzeitiger Tabellenplatz aussagt.“ Einschlägige Erfahrungen hat die Sportvg ja schon gemacht. Das Hinspiel ging mit 1:2 verloren. Allerdings hatte Kai-Milan Liedtke seinerzeit beide Tore für die Serben erzielt. Inzwischen ist der OFK-Angreifer langzeitverletzt. Den Treffer für die Sportvg besorgte damals Amir Limani. Und der ist entgegen ursprünglicher Annahme wieder an Bord, weil er den eigentlich geplanten Urlaub verschieben musste. „Das ist zwar schlecht für ihn, aber uns kommt es nicht ungelegen“, sagt Cesarano. Damit müssen die Feuerbacher nur auf einen Stammspieler verzichten: Kapitän Harun Sever fehlt nach wie vor.

Spvgg 1897 Cannstatt e.V. - MTV Stuttgart (So 15:00)

Ein fröhliches Wechselspiel gibt es auch in der Offensivabteilung des MTV Stuttgart. MTV-Trainer Francesco Mazzella di Bosco muss im Spiel seiner Mannschaft bei der Spvgg Cannstatt auf Fadi Odesh und damit den Mann verzichten, der vor Wochenfrist großen Anteil an der Aufholjagd gegen die Spvgg Möhringen hatte. Dafür ist Oktay Bozkurt, der zuletzt wochenlang wegen einer hartnäckigen Grippe ausgefallen war, wieder eine Alternative. Und in Edga Tchokoteu Goundjo steht am Sonntag ein weiterer Akteur zur Verfügung, der wie Bozkurt kreative Elemente ins Spiel der Elf vom Kräherwald bringt. Dennoch gibt sich Mazzella di Bosco bescheiden: „Wenn wir ein gutes Spiel machen und mindestens einen Punkt holen, dann bin ich zufrieden.“

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