2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
So sehen Sieger aus: Arminias Frauen feiern nach dem letzten Elfmeter den Pokalsieg über den MSV Duisburg.
So sehen Sieger aus: Arminias Frauen feiern nach dem letzten Elfmeter den Pokalsieg über den MSV Duisburg. – Foto: Andreas Zobe

FuPa.TV: Arminia siegt im Elferschießen gegen Duisburg!

Bielefelderinnen ziehen in dritte Runde des DFB-Pokals ein. Nach 120 torlosen Minuten schlägt Arminia den Erstligisten MSV Duisburg mit 5:3 im Elfmeterschießen.

Als Annabel Jäger den entscheidenden Elfmeter verwandelt hatte, startete der Jubelsturm. Von der Mittellinie aus sprinteten die dort fiebernden Spielerinnen zu Jäger und Torfrau Vivien Brandt. „Ich hatte wacklige Knie und war so erleichtert, dass Annabel getroffen hat“, beschrieb Anna Charlotte Schöning, wie die Anspannung von ihr abfiel.

DSC-Coach Markus Wuckel und sein Team hielt auch nichts mehr auf der Bank. Binnen Sekunden bildeten sich rote Spielertrauben auf dem Platz. Die Bielefelder jubelten, während die Duisburger hängenden Kopfes vom Platz schlichen. Die Einzelheiten der DFB-Pokal-Partie:

DSC Arminia Bielefeld - MSV Duisburg 5:3 (n.E.)

Mehr als 400 Zuschauer feierten den Pokaltriumph des heimischen Zweitligisten über den Erstligisten. „Hammer“ rief Markus Wuckel. Der Erfolgstrainer war außer sich vor Freude. Gefühlt bedankte er sich bei jedem einzelnen Fan für seine Unterstützung, ehe er ein wenig zur Ruhe kam. „Der Matchplan ist aufgegangen. Die Mannschaft hat das hervorragend umgesetzt“, sagte Wuckel stolz und lobte seine Spielerinnen überschwänglich: „Das Herz hat mal wieder die Qualität geschlagen.“ Aus einer Fünfer-Abwehrkette heraus, mit der Debütantin Schöning auf halbrechts, dazu mit einem Vierer-Mittelfeld und Leonora Ejupi in der Spitze beschäftigten die Gastgeber den MSV so intensiv, dass die favorisierten Duisburger kaum in aussichtsreiche Abschlusspositionen fanden.

Dem Zweitligisten gelang es bis auf wenige Momente die kompletten 120 Spielminuten auf Augenhöhe mit dem Bundesligisten zu agieren. „Sicherlich ist der Sieg am Ende wegen des Elfmeterschießens glücklich. Er ist aber auch nicht unverdient“, gestand Thomas Gerstner ein. Der MSV-Coach mit Arminia-Vergangenheit hielt seinen Spielerinnen am Ende vor, „dass wir in der Offensive nicht so gespielt haben, wir wir es eigentlich können“.


Mit vollem Einsatz: Sandra Hausberger scheute keinen Zweikampf.
Mit vollem Einsatz: Sandra Hausberger scheute keinen Zweikampf. – Foto: Andreas Zobe


Das lag zu einem großen Teil an den Armininnen. Viele Angriffsversuche der Duisburgerinnen entschärften sie im Ansatz. Durch eine starke Zweikampfleistung eroberten sie viele Bälle und suchten häufig den direkten Weg in die gegnerische Hälfte. Allerdings wirkte der DSC im Angriff einige Male überhastet. Trotz des kontrollierten Spiels hätte seine Mannschaft sich „nicht versteckt“, meinte Markus Wuckel. Allein Annabel Jäger hatte vor dem Ende der ersten Halbzeit drei Abschlüsse – zwei führten zu Ecken – zu verzeichnen.


Mit Zug zum Tor: Annabel Jäger versucht in dieser Szene, gleich zwei Duisburgerinnen abzuhängen.
Mit Zug zum Tor: Annabel Jäger versucht in dieser Szene, gleich zwei Duisburgerinnen abzuhängen. – Foto: Andreas Zobe


Auch in der zweiten Halbzeit bemühten sich die Gastgeberinnen offensiv Akzente zu setzen. Wie schon im ersten Durchgang tauschten die Flügelspielerinnen Sophia Thiemann und Gentiana Fetaj phasenweise die Plätze. Gleiches probten Sturmspitze Ejupi und Fetaj, um den MSV aus dem Konzept zu bringen. Meistens gelang jedoch der letzte Pass nicht oder der entscheidende Zweikampf ging verloren. Die größte Chance und gleichzeitig der schönste Spielzug gelang den Bielefelderinnen kurz vor Ende der regulären Spielzeit. Annabel Jäger spielte mit Übersicht auf den linken Flügel zu Sophia Thiemann. Diese passte den Ball direkt vors Tor zu der einlaufenden Leonora Ejupi, die knapp zu spät kam.

In der Verlängerung schien es zunächst so, als würden die Duisburgerinnen zulegen können. Zwei Mal kam die schnelle Lisa-Marie Makas zum Abschluss, ehe Geldona Morina die Bielefelder Deckung mit einem Lattentreffer überraschte. Im zweiten Durchgang der Verlängerung war das Kräfteverhältnis wieder ausgeglichen.


Total glücklich: Trainer Markus Wuckel feiert mit.
Total glücklich: Trainer Markus Wuckel feiert mit. – Foto: Andreas Zobe


„Wir haben es körperlich durchgehalten und nicht nachgelassen“, lobte Markus Wuckel die Kondition seiner Spielerinnen. Die nötige Nervenstärke bewiesen die Armininnen dann im anschließenden Elfmeterschießen. Während gleich die erste Duisburger Schützin Isabel Hochstein das Tor verfehlte, trafen die DSC-Frauen sicher. Selbst Arminias Torfrau Vivien Brandt ließ es sich nicht nehmen, ihre Kollegin zu „verladen“. Am Ende übernahm Routinier Annabel Jäger Verantwortung und machte die Pokal-Überraschung perfekt.

Elfmeterschießen: 1:0 Lösch, Hochstein schießt vorbei, 2:1 T. Grünheid, 2:1 Angerer, 3:1 Brandt, 3:2 O’Riordan, 4:2 Bender, 4:3 Zielinski, 5:3 Jäger

Aufrufe: 08.9.2019, 19:45 Uhr
Peter Burkamp / FuPaAutor