2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Jubel: Mit seinem Führungstreffer ebnete Marcus Lemke dem MSV Neuruppin den Weg ins Halbfinale. Florian Riehl, Kevin Blumenthal, Marcel Weckwerth und Alexander Riehl (von links) herzten ihre Nummer elf zuerst.   ©MZV/Gunnar Reblin
Jubel: Mit seinem Führungstreffer ebnete Marcus Lemke dem MSV Neuruppin den Weg ins Halbfinale. Florian Riehl, Kevin Blumenthal, Marcel Weckwerth und Alexander Riehl (von links) herzten ihre Nummer elf zuerst. ©MZV/Gunnar Reblin

MSV Neuruppin spielt im Konzert der Großen

Gegen den Ligarivalen Klosterfelde konnte man den Einzug in das Landespokal-Halbfinale feiern.

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Der MSV 1919 Neuruppin mischt im Konzert der Großen mit - zumindest, was den Landespokal angeht. Der Brandenburgligist feierte am Sonnabend einen 2:0 (1:0)-Heimerfolg über Union Klosterfelde und zählt damit neben drei Regionalligisten zum Halbfinal-Quartett.

Dem MSV steht somit im kommenden Jahr ein Höhepunkt ins Haus, egal ob der Gegner FC Energie Cottbus, SV Babelsberg 03 oder FSV Union Fürstenwalde heißt. Ganz nebenbei ist dem Verein eine garantierte Einnahme in Höhe von 6 000 Euro gewiss, die pro Verlierer in der vorletzten Pokalrunde über einen DFB-Topf vom Fußball-Landesverband Brandenburg (FLB) ausgeschüttet werden.

Ähnlich wie im Liga-Duell (5:1) Ende August war der MSV auch im Pokal-Match cleverer, abgezockter als die Klosterfelder. In einer von Beginn an flotten Partie, in der zunächst die Gäste "deutlich griffiger" waren, wie MSV-Trainer Henry Bloch zugab, hatte sein Team aber die große Chance zur Führung. Es gab nämlich einen umstrittenen Foul-Elfmeter (11.). Jacob Krüger war im Nachsetzen bei seinem Kopfball von einem Unioner Fuß im Gesicht getroffen worden. Schiedsrichter Matthias Alm (Fürstenwalde) zeigte zum Unmut der Gäste auf den Punkt. Auch nach heftigen Proteste blieb er bei seiner Entscheidung. Neuruppins Yulian Vladimirov trat an. Er schoss halbhoch. Torwart Dennis Tietz ahnte die Ecke und parierte. Der Gäste-Fanblock, mehr als 50 Klosterfelder waren zur Unterstützung mit angereist, waren aus dem Häuschen.

Anschließend bekämpften sich beide Mannschaften vehement, spielten aber auch ansehnlichen Fußball. Klare Torchancen sahen die 210 zahlenden Zuschauer im tristen Regen aber nicht. Nur einmal hätte Lukas Japs beinahe einen Torwart-Ausflug von Tietz bestraft, der zuvor im letzten Moment vor dem durchgebrochenen Marcel Weckwerth geklärt hatte. Doch den von Japs angesetzten Lupfer kratzte der zurück gesprintete Tietz aus dem Eck (34.). Kurz darauf ließen sich die Unioner aber überrumpeln. Im zweiten Versuch klappte die Neuruppiner Eckball-Variante mit Schütze Japs und Weiterleitung Maximilian Schmidt am ersten Pfosten. Marcus Lemke behielt die Lufthoheit im Duell mit Christian Schlender und köpfte zur Führung ein (38.). Kopfball-Ass Lemke hatte wieder einmal zugeschlagen. Er schrie seine Freude heraus. Die Neuruppiner Erleichterung war spürbar.

Der zweite Durchgang hatte weitaus mehr Höhepunkte zu bieten. Klosterfelde hatte mehr vom Spiel, "kam aber zu keinen klaren Torchancen, weil wir einmal mehr sehr gut verteidigt haben", lobte MSV-Trainer Henry Bloch. Sein Team bekam mit zunehmender Spielzeit hingegen reichlich Kontermöglichkeiten. Doch weder Japs noch Florian Riehl konnten frei vor Tietz einschießen. Beide Male reagierte der Gäste-Schlussmann klasse. Auf der anderen Seite wurde Johannes Wilke nur einmal ernsthaft geprüft, bei einem abgefälschten Schuss von Norman Jechow (86.).

Zu diesem Zeitpunkt war die Vorentscheidung aber schon gefallen. Unions Verteidiger Martin Wenzeck hatte im Laufduell mit Marcel Weckwerth die Grätsche zu spät angesetzt. Notbremse. Rote Karte (71.). "Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl vom Schiri gewünscht", so Union-Trainer Enrico Maurer. Seiner Spieler protestierten jedoch nicht. Zu eindeutig war das Foul vor der Strafraumgrenze. Maurer, der zudem von einer "bitteren Niederlage" sprach und der den MSV "einen Tick besser" sah, nahm in der Nachspielzeit den endgültigen K.o. zur Kenntnis: Marcel Weckwerth lief allein aufs Unioner Tor zu und überwand Dennis Tietz (90.+2). Maurer haderte zudem mit dem Ausfall von Sturmtank Paul Röwer, der sich beim Warmmachen eine Leistenverletzung zuzog. Kein Wunder: Union blieb ohne Chance.

Aufrufe: 013.11.2017, 07:10 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor