2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Schwer beschäftigt: Yulian Vladimirov (vorn) vom MSV bekam es häufig mit Antrev Lubega zu tun.  ©MZV
Schwer beschäftigt: Yulian Vladimirov (vorn) vom MSV bekam es häufig mit Antrev Lubega zu tun. ©MZV

Einheit Bernau siegt beim Auftakt in Neuruppin

MIT GALERIE: Der junge MSV spielt vor einer sehr kleinen Kulisse zu zaghaft.

Verlinkte Inhalte

Brandenburgligist MSV Neuruppin startete am Sonnabend mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage gegen TSG Einheit Bernau in die Saison. Damit ordnet sich die junge und neu strukturierte Elf von Trainer Henry Bloch zunächst im Mittelfeld der Liga ein.


Bemerkenswert sind zwei Zahlen: Die Null - Matthias Bastian zückte weder die Rote noch die Gelbe Karte. Der Rostocker Oberliga-Schiri kam mit Ermahnungen, eine heftige gegen MSV-Abwehrchef Vadim Logins, aus. Und die 106 - so wenig Zuschauer kamen nach der Sommerpause ins Volksparkstadion. Dabei hatte der Verein vorm Anpfiff seine Jugendabteilung vorgestellt. Auch weilte eine Gruppe von Trainern (Wochenendkurs in Lindow) zur Spielanalyse im Stadion.

Von einem Fehlstart wollen die Neuruppiner nicht sprechen. Zum einen gilt der MSV nicht als Frühstarter. Er holte seit seinem Wiederaufstieg in die höchste brandenburgische Spielklasse im Jahr 2009 lediglich 9 der 27 zu vergebenen Zähler in einem ersten Punktspiel (siehe Statistik). Zum anderen war deutlich zu sehen, dass "unsere Mannschaft Zeit benötigt", erklärte Henry Bloch. "Das ist kein optimaler Start, aber Mund abputzen, weiter geht's." "Ich hatte einen Sieg, und das zu Null, nicht erwartet. Umso zufriedener bin ich", strahlte Trainerpendant Nico Thomaschewski. Er zeigte sich verblüfft über das Gesicht seiner zuletzt enttäuschenden Mannschaft. Dabei wirkten die Gäste vorm eigenen Kasten keineswegs sattelfest, aber sie wurden mit zunehmender Spielzeit ballsicherer.

Den Führungstreffer erzielte Martin Lange nach 39 Minuten. Beim zweiten Tor düpierte Ex-Zweitligaspieler Jörn Wemmer den 15 Jahre jüngeren Dominik Horstmann auf der linken Abwehrseite. Die Maßflanke an den Fünfmeterraum auf den Kopf vom prächtig einlaufenden Antrew Lubega, Sieger im Duell mit Rechtsverteidiger Yulian Vladimirov, brachte die Entscheidung (71.). Er war erst fünf Minuten zuvor eingewechselt worden und belebte erheblich die Bernauer Offensive.

Henry Bloch kritisierte: "Wenn wir nicht über längere Zeit in der Lage sind, Probleme im spielerischen Bereich zu lösen, dann müssen wir eben mehr Bälle auf andere Art in die Box reingekommen." Diagonalbälle des MSV fanden nicht den Empfänger, Laufwege stimmten vielfach nicht oder "der Ball wurde auf den schwachen Fuß gelegt", ergänzte Bloch. Was er ebenso sah: "Unsere Junioren haben extreme Schwierigkeiten. Das ist eben ein Sprung in den Männerbereich, eine andere Welt. Ein, zwei Jahre in Regelmäßigkeit solche Herausforderungen, dann sieht man die Entwicklung unserer jungen Spieler." Mit Dominik Horstmann (90Minuten im Einsatz) und Lars Müller (73 Minuten) hatten es zwei Talente in die Startelf geschafft. René Steinhauer (ab 61. Minute) und Justin Barkow (ab 73.) bekamen ebenso ihre Spielpraxis. An den Neulingen lag die Niederlage nicht, bezieht der Coach Stellung. "Unsere Führungsspieler haben nicht das gezeigt, was wir von ihnen erwarten, um den Jüngeren zu helfen." Abwehrarbeit sei eben auch vor der Dreierkette zu leisten. "Dort hätten wir viel mehr zupacken müssen."

"Wir wussten, dass der MSV hinten so seine Probleme hat. Das Pieken in die Dreierkette fruchtete", legte Thomaschewski den Finger in die Wunde. Er sah ein "gutes Brandenburgliga-Spiel, das nicht unverdient mit unserem Sieg endete".

>>>Die Wahl zum Mann des Tages und alle Daten und Fakten zum Spiel findet Ihr hier!

Aufrufe: 021.8.2017, 09:08 Uhr
MOZ.de / Matthias HaackAutor