In erster Halbzeit zu brav gespielt

Das 2:2 in einem eher durchwachsenen Duell riss den Coach sicher nicht vom Hocker. Dennoch wird diese Wochenende in seinen Erinnerungen bleiben, da einen Tag zuvor seine Tochter auf die Welt kam: Alles Gute Papa-Coach. Gegen den SV Plate gingen die Lübzer zweimal in Führung, konnten aber am Ende mit dem Unentschieden sehr gut leben. Denn vor allem in der ersten Halbzeit wirkten die Gäste wacher, kombinierten sicherer und waren vor allem flinker auf den Beinen. Trotzdem war das Spiel, was die Tormöglichkeiten betraf, ziemlich ausgeglichen. Den ersten guten Angriff der Lübzer nach zehn Minuten stoppte Plates Keeper Georg Brinkmann per Foul. Schiedsrichter Valentin Vogel (Rostock) zeigte sofort auf den Punkt. LSV-Kapitän Thomas Müller übernahm Verantwortung und netzte zum 1:0 ein. Auch nach der Führung bekamen die Lübzer nicht so richtig Zugriff auf das Spielgeschehen. „Ihr seid immer einen Schritt zu spät“, ärgerte sich Remo Sahm in der Coaching-Zone. Das war auch der Grund, dass der Gegentreffer fiel. Plate eroberte zum wiederholten Mal den Ball auf der Außenbahn und eine Maßflanke nahm Martin Autrum volley und ließ Mathias Peschmann, der für den erkrankten Tim Schröder zwischen den Pfosten stand, keine Abwehrchance.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit musste der Lübzer Keeper zweimal sein Können aufbieten, um einen Rückstand zu verhindern. Jetzt endlich erwachte der Kampfgeist der Gastgeber. Die Zweikämpfe wurden konzentrierter geführt und bei Balleroberung schnell umgeschaltet. Nur der letzte Pass in die Spitze kam nicht an. Unter Druck fabrizierten die Plater jetzt mehr Fouls und ein daraus resultierender Freistoß führte zur erneuten Führung. Wieder war Müller beteiligt, der den Freistoß in den Strafraum brachte. Florian Siewert köpfte das Leder unhaltbar zum 2:1 in den Winkel. Kurz vorher dezimierten sich die Gäste mit gelb-roter Karte (wiederholtes Foulspiel). In der Schlussviertelstunde hatten die Lübzer die Chancen, die knappe Führung gegen zehn Mann über die Runden zu bringen. Doch die Plater warfen noch einmal alles nach vorn, erarbeiteten sich einige Eckbälle. Einen davon hatten die Lübzer schon fast geklärt, da fasste sich Jon Brinkmann ein Herz und sein Schuss passierte Freund und Feind und landete zum 2:2 in den Maschen. „Es war kein gutes Spiel von uns. Ich bin froh, dass wir in der zweiten Hälfte zu kämpferischer Stärke gefunden haben. Nach dem Spielverlauf bin ich mit dem Punkt zufrieden“, so ein kurzes Fazit vom Lübzer Coach.

Torfolge: 1:0 Thomas Müller (11. Elfmeter), 1:1 Martin Autrum (32.), 2:1 Florian Siewert (76.), 2:2 Jon Brinkmann (81.)

Lübzer SV: Peschmann, Siewert, Lübbe, Müller, E. Paschke, Kühl (84. Kuse), Schmidt (54. Penno), Spilgies, Sawatzki, Schwarz (46. Holtkamp), Kaltenstein