2024-04-25T14:35:39.956Z

Im Nachfassen
Voller Einsatz: Innenverteidiger Dominik Gerberich vom FC Lauda, hier im Duell mit Mitchell Weiser, durfte mit der "Paulaner Traumelf" gegen den FC Bayern München kicken. Fotos: Privat
Voller Einsatz: Innenverteidiger Dominik Gerberich vom FC Lauda, hier im Duell mit Mitchell Weiser, durfte mit der "Paulaner Traumelf" gegen den FC Bayern München kicken. Fotos: Privat
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Laudaer schlüpft in Thomas Müllers Trikot

Dominik Gerberich vom FV Lauda darf gegen Weltmeister ran

Es ist ein Fußballspiel, das Dominik Gerberich wohl noch lange in Erinnerung bleibt. Einen Abend lang steht der Laudaer Kicker den Profis des FC Bayern München gegenüber - und hält ein einstelliges Ergebnis.

Aus Frankreich, Italien, ja sogar aus China kommen seine Mitspieler. Lauda ist an diesem mit Abstand eine der kleinsten Wirkungsstätten eines Spielers dieser bunt zusammengewürfelten Fußballelf. "Paulaner Traumelf" heißt das Team, das sich am Montag in Unterhaching auf den Rasen wagt. Wagen, ja das kann man durchaus so sagen, denn der Gegner dieser Amateurkicker-Truppe ist kein geringerer als Rekordmeister FC Bayern München - eine Elf voll frisch gebackener Weltmeister.

Gegen die zu spielen ist für Dominik Gerberich eine Riesenehre. Aus weltweit über 31 000 Bewerbern setzt sich der 25-Jährige mit 29 anderen Kickern durch, um sein "Spiel der Spiele" zu bestreiten. "Es war ein großartiges Erlebnis beim Paulaner-Cup-Finale vor so einer Kulisse mit tausenden von Zuschauern im Stadion gegen den FC Bayern München zu spielen", fasst der FV-Kicker nach dem Spiel zusammen. Im Gefolge hat er da viele treue Fans aus der Heimat. Beim badischen Landesligisten kümmert sich Gerberich im "normalen Sportleben" Sonntag für Sonntag um die Innenverteidigung.

"Aufgeregt war ich eigentlich gar nicht, aber es war einfach eine riesige Freude, dabei zu sein", sagt er weiter. "Wir hatten eine tolle Harmonie innerhalb der Paulaner Traumelf und haben sehr gut zusammengespielt." Das lässt sich kaum bestreiten: 35 Minuten lang hält die Traumelf unter Teamchef Waldemar Hartmann das 0:0, ehe Thomas Müller zum ersten Mal den überragenden Torhüter Christopher Kleiner überwindet und damit den Halbzeitstand herstellt. Davon, dass das erste Tor so lange auf sich warten lässt, sind auch die FC-Profis überrascht. "Die Jungs haben absolut ordentlich dagegengehalten", hält Ex-Nationalspieler Philipp Lahm später nach Spielende fest, nachdem er bereitwillig Autogramme gegeben hat.

So wird es vielleicht auch bald Matthias Prünster ergehen, der nach dem zwischenzeitlichen 2:0 durch Milos Pantovic nach Wiederanpfiff seinen großen Auftritt hat: Der Südtiroler setzt sich auf der linken Seite durch und überwindet FC-Torhüter Tom Starke. Es ist das erste Tor für eine Paulaner Traumelf seit 2011. Ein Tor, das in die Fußballbücher eingehen wird. Was folgt, sind wieder Treffer auf der anderen Seite: 3:1 durch Michael Eberwein, 4:1 durch Pantovic und schließlich das 5:1 durch Xabi Alonso.

Trotz des souveränen 5:1-Siegs beschert der FC Bayern München den Spielern der Traumelf unvergessliche Momente. Denn allein ein einstelliges Spielergebnis für eine Traumelf ist nicht selbstverständlich. Das freut freilich auch Dominik Gerberich: "Dass wir uns so gut schlagen und nur fünf Gegentore kassierten, hätten wir nie gedacht. Da sind wir schon sehr stolz darauf." Und der Laudaer nimmt seine ganz persönliche Erinnerung mit nach Hause: "Besonders habe ich mich gefreut, als ich in der Halbzeitpause das Trikot von Thomas Müller bekommen habe. Ich habe ja beim Paulaner-Cup-Casting eine Spielszene von ihm nachgestellt", erinnert er. "Ihm dann live gegenüberzustehen - das war einmalig."

Paul Breitner sitzt prominenter Jury vor

Der Paulaner Cup ist ein Wettbewerb für alle Männer ab 18 Jahren, die gerne Fußball spielen. Um am jährlichen Cup teilnehmen zu können, müssen sich Interessierte bewerben und ihr Talent beweisen.

Eine Jury wählt die besten Bewerber jährlich in einem Casting aus. Dort müssen sie zeigen, was in ihnen steckt. In diesem Jahr nominierte eine Jury um Paul Breitner und das Trainerteam des Cups die Mannschaft, die gegen die Profis des FC Bayern München antreten durfte.

Mehr als 31 000 Hobbyfußballer hatten sich für den Paulaner Cup weltweit beworben. pb

SWP

Aufrufe: 010.10.2014, 00:00 Uhr
Südwest Presse | MICHAEL NICKOLAUSAutor