2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Biberach schlägt Laupheim 1:0.
Biberach schlägt Laupheim 1:0. – Foto: Foto: Colourbox

Umstrittener Treffer entscheidet Derby zwischen Biberach und Laupheim

Fußball, Landesliga: Biberach schlägt Laupheim 1:0

Biberach / sz - Der FV Olympia Laupheim hat beim dritten Derby die erste Saisonniederlage in der Fußball-Landesliga einstecken müssen. Die Blau-Weißen verloren am Freitagabend vor 423 Zuschauern beim FV Biberach mit 0:1 (0:0). Das Siegtor für die Biberacher, die damit das erste Derby der Saison gewinnen konnten, erzielte Jonathan Hummler nach 70 Minuten.

Genau diese Szene war es, die die Gemüter im Laupheimer Lager noch Minuten nach Spielende heftig bewegte. "Das war ein klares Foul an unserem Torhüter Alex Aumann", echauffierte sich Cheftrainer Stefan Wiest. "Diesen Ellbogencheck gegen Aumann muss der Schiedsrichter sehen", monierte der rechte Außenspieler der Olympia, Lukas Mangold. Zwischen Enttäuschung und säuerlichen Gefühlen auf den Unparteiischen schwankte die Stimmung. Dennoch räumte Mangold ein, dass er den Gegner an diesem Abend für motivierter hielt. "Irgendwas hat bei uns vor allem in der ersten Halbzeit gefehlt."

Genau dies meinte wohl auch Wiest, der betonte, dass er mit einem Punkt hätte leben können. Aber es wurde eben doch die erste Niederlage der Saison für die Laupheimer, die zehn Minuten lang zu Beginn auftraten wie eine echte Spitzenmannschaft und den FV Biberach im eigenen Stadion hoch attackierten. Doch diese Aktionen verpufften. Ein schöner Spielzug über Jonas Dress, Lukas Engel und den heranstürmenden Dominik Ludwig hätte dennoch die Führung für die Gäste nach einer halben Stunde bedeuten können.

Aber das war nach vor zu wenig für den ambitionierten Tabellenzweiten, der eine Woche zuvor noch den SV Mietingen mit 6:1 abgefertigt hatte. Biberach stand kompakt und spielte deutlich defensiver als in den vergangen Spielen. "Wir wussten, dass wir Laupheim nicht ins offene Messer laufen dürfen", sagte FV-Spielertrainer Florian Treske. Auch deshalb hatte er mit Niklas Lulei die Defensive im Mittelfeld nochmals verstärkt und dafür einen Angriffsspieler geopfert.

Klare Torchancen konnte sich der FV Biberach aber auch nicht erspielen, ein Fernschuss des Ex-Laupheimers Raphael Geiger nach einer guten Viertelstunde war noch die beste Gelegenheit des Gastgebers in Durchgang eins. So gingen beide Teams leistungsgerecht mit einem torlosen Unentschieden in die Pause. Strafraumszenen und echte Torchancen hatten die Zuschauer kaum gesehen.

Das sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern. Den Auftakt machte ein Abseitstor von Laupheims Stefan Steinle, danach folgten drei gute Möglichkeiten des eingewechselten Roman Diamant zwischen der 58. und 60. Minute seinen FV Biberach in Führung zu bringen. Noch klarer allerdings waren die Chancen auf der Gegenseite. Zweimal konnte Abwehrmann Philipp Fischer ungehindert nach einem Eckball zum Kopfball ansetzen, doch Biberachs Keeper Florian Fritzenschaf und die Latte verhinderten die Laupheimer Führung.

Und dann kam eben diese ominöse 70. Minute: Aumann parierte einen Kopfball von Selim Altinsoy, faustete den Ball nach außen und wurde von Hummler angegangen. "Eine schwierige Szene. Aber der Schiedsrichter hat eben das Tor gegeben", meinte Treske diplomatisch. "Wenn der Schiri gepfiffen hätte, hätten wir uns auch nicht beschweren dürfen." Hummer jedenfalls hatte geistesgegenwärtig reagiert und den Ball aus spitzem Winkel ins Netz befördert.

Laupheim setzte alles auf eine Karte brachte mit David Stellmacher, Patrick Harnisch und Stephan Strähle drei neue Stürmer und jener Strähle hatte dann auch in der Nachspielzeit die beste Möglichkeit zum Ausgleich, doch erneut parierte Fritzenschaf dessen Schuss aus kurzer Distanz glänzend.

"Wir haben heute taktisch gut gespielt und sind jetzt wieder bei der Musik", fasste Biberachs Timo Heimpel zusammen. Stefan Wiest hatte dagegen immer noch mit dem für ihn irregulären Gegentor zu tun. "Da brauche ich mindestens die kommende Nacht, um das zu verarbeiten." Und sein Torhüter: Aumann hatte auf dem Weg in die Kabine sein Trikot zerrissen und war für niemanden zu sprechen.

Aufrufe: 04.10.2020, 10:19 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor